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Comic-Besprechung - Spirou und Fantasio 53 – Der Zorn des Marsupilamis

Geschichten:
Text: Fabien Vehlmann 

Zeichnungen: Yoann

Farben: Laurence Croix 



Story:
In der Redaktion des Carlsen Verlages, bei dem Spirou und Fantasio arbeiten, herrscht dicke Luft. Denn beide leiden unter Gedächtnisverlust das Marsupilami betreffend. Sie können sich nicht mehr daran erinnern, wann bestimmte Fotographien entstanden sind oder wo sie ihr einzigartiges Wundertier das letzte Mal gesehen haben. Aber die Ursache dieses Übels ist mit den Zyklostrahlen schnell ausgemacht. So führt die Spur über Zantafio nach Palumbien, zur Heimat des Wundertiers. Hier werden sie von ihrem legendären Freund allerdings anders empfangen als gedacht.


Meinung:
Seit 1970 musste die Fangemeinde auf Auftritte des Marsupilami in der Serie „Spirou und Fantasio“ warten. Bekanntlich lagen die Rechte an dem Fabeltier bei Franquin. Sein Nachfolger, Jean-Claude Fornier, durfte es nicht mehr in die von ihm erdachten Abenteuer des Hotelpagen einbauen. Lediglich in der ersten Geschichte („Die Goldmacher“), für die sich Fournier verantwortlich zeichnete, hat Franquin als Gastzeichner das Maruspilami eingebracht. Das plötzliche Verschwinden des Marsupilami wurde damals nicht erklärt. In einem Alben war es noch da, im nächsten nicht mehr. Diese Lücke wollen nun endlich Vehlmann und Yoann schließen, nachdem die Rechtslage ein Wiederaufleben des Fabeltiers ermöglichte.
Der Erwartungsdruck auf Autor und Zeichner muss sehr groß gewesen sein, als im letzten Panel des vorangegangenen Abenteuers „Der Page der Sniper Alley“ der Wiederauftritt des Tieres angekündigt wurde. Die beiden Franzosen haben es geschafft, unter diesen Voraussetzungen ein Album vorzulegen, dass eben nicht vom Pathos des Wiederauftrittes aufgefressen wird. 
Im Wesentlichen gibt es hierfür drei Gründe: Die Anwesenheit von weiteren Figuren, die aus älteren Alben bekannt sind, die Rolle des Eichhörnchens Pips und nicht zuletzt auch das Agieren des Marsupilami selber.
Es tut der Geschichte gut, dass Vehlmann und Yoann neben dem Marsupilami noch viele weitere alte Bekannte aus dem Spirou-Universum auftreten lassen. Allen voran ist da Zantafio zu nennen. Der Dauerbösewicht, der sich anders als beispielsweise Zyklotrop, nie bekehren ließ und stets ein Gegenspieler der beiden Protagonisten war. Daneben bevölkern noch ein paar Figuren aus dem Umkreis der Serie „Gaston“ die Seiten des neuen Spirou-Abenteuers: da ist Herr Bruchmüller, Gastons Vorgesetzter Demel sowie der Zeichner Krause zu nennen. Alles Ablenkungsmanöver, um das Augenmerk des Lesers nicht ausschließlich auf die Figur des Marsupilami zu lenken.
Gekonnt ist auch die Rolle von Pips, dem Eichhörnchen. Es startete einst als wichtiger Wegbegleiter, verlor aber im Laufe der Serie immer mehr an Bedeutung. Nach dem Verschwinden des Marsupilamis arbeitete sich Pips langsam wieder nach vorne. Entsprechend dieser Wandlung muss das Eichhörnchen in dem vorliegenden Abenteuer als der große Warner auftreten und stellt in Frage, ob Spirou und Fantasio ihn bei umgekehrten Vorzeichen auch so suchen würden – „das wäre das kürzeste Abenteuer aller Zeiten“, denkt Pips. Ebenso wie die anderen Bekannten, die Vehlmann und Yoann auftreten lassen, ist es Pips, der die Leser erden soll, die Erwartungen dämpfen soll
Und schließlich hätten Vehlmann und Yoann eine rührselige Geschichte schreiben können, über das Marsupilami, wie es sich im Urwald nach dem Pagen und seinem Reporter-Freund sehnt. Als das Wundertier aus Palumbien seine beiden Freunde wittert, ist seine Reaktion allerdings eine ganz andere. Es ist verwirrt, wütend, wirft Autos durch die Gegend. Es gibt kein herzliches Empfangen. Beim erste physischen Aufeinandertreffen sieht es für einen Moment sogar so aus, dass die beiden Helden eine Abreibung vom Marsupilami bekommen. Es fühlt sich von seinen Freunden im Stich gelassen, da es ja nicht weiß, dass diese durch Zyklostrahlen hypnotisiert wurden. Und auch das Ende steht für diesen Umgang mit dem Mythos. Marsupilami, Spirou und Fantasio reiten nicht freudestrahlend in den Sonnenuntergang und in neue Abenteuer. Jeder weiß wo sein Platz ist und das gelb-schwarze Tier gehört in den Urwald. Es bleibt abzuwarten, wie in den folgenden Abenteuern Vehlmann und Yoann sich des Leserlieblings bedienen. Mit dem Ende lassen sie in jedem Fall alles offen und machen sich nicht zum Sklaven der Schöpfung Franquins.


Fazit:
Spirou Band 53 reiht sich ein in die grandiosen Bände von Vehlmann und Yoann. Der Plot ist überaus witzig und zwar nicht auf eine Platte, sondern ausgesprochen intelligente Art. Alles an der Geschichte wirkt wohl überlegt. Vehlmann und Yoann präsentieren eine Geschichte, in der das Marsupilami zurückkehrt ohne pathetisch und kitschig zu sein. 



Spirou und Fantasio 53 – Der Zorn des Marsupilamis - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Spirou und Fantasio 53 – Der Zorn des Marsupilamis

Autor der Besprechung:
Bernd Hinrichs

Verlag:
Carlsen

Preis:
€ 9,99

ISBN 13:
978-3-551-77463-7

64 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Das Marsupilami ist wieder da!!!!
  • Auftreten weiterer alter Bekannte
  • Spritziges Artwork
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
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Rezension vom: 25.08.2016
Kategorie: Alben
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