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Comic-Besprechung - Die Favoritin

Geschichten:
Die Favoritin
Autor und Zeichner:
Matthias Lehmann

Story:
Seit sie denken kann, leibt Constance bei ihren Großeltern. Die Oma kennt sie nur als ziemlichen Drachen, der alles und jeden herumkommandiert, der Opa ist zwar um einiges netter, aber auch ziemlich passiv, ordnet sich bedingungslos seiner Frau unter. Zudem darf sie das Anwesen nicht verlassen und wird auch zuhause unterrichtet, so wie einst Eleonore, die Tochter des Paares.

Das Mädchen weiß aber, dass sie anders ist und irgendwas nicht mit rechten Dingen zugeht, denn sie ist nicht dumm. Allerdings weiß sie nicht wie sie es ändern soll, ihr wahres Geschlecht ausleben zu dürfen, weil sie keinen Vergleich hat – ist sie doch in Wirklichkeit ein Junge. Und so lässt er mit zunehmenden Alter die aufgestaute Aggressiv anders heraus.

Nach und nach enthüllt sich die düstere Wahrheit um seine Großeltern und ihn, seine Vergangenheit und sein Leben, denn die Welt da draußen lässt sich nicht auf Dauer aussperren und verleugnen – die Wahrheit kommt schon bald ziemlich bitter als Licht.



Meinung:
Matthias Lehmann ist ein Newcomer, dessen erstes Werk Die Favoritin gleich sehr schwere und anspruchsvolle Themen beinhaltet. Denn die Graphic Novel beschäftigt sich nicht nur mit Geschlechterindentität, sondern auch mit einer besonderen Form des Kindesmissbrauchs.

Die Geschichte ist interessant aufgebaut, spielt sie doch zunächst in einer nicht besonders gut zuordenbaren Epoche und spiegelt eine längst vergangene Zeit wieder. Nach und nach verrät der Künstler nicht nur, wann die Handlung wirklich angesetzt ist, sondern trägt auch dem Gefühl das etwas nicht stimmt, Rechenschaft.

Er macht keinen Hehl daraus, dass die Dame des Hauses mehr oder weniger wahnsinnig ist – das merkt man schon auf den ersten Seiten, dafür sind andere Details viel überraschender und halten so die Spannung in der thematisch überschaubaren Geschichte. Die Tatsache, dass Constance ein Junge ist, kommt erst später ans Licht.

Seiner Entwicklung wird sehr viel Raum gegeben, den Hintergrund handelt der Künstler dafür etwas kürzer ab, auch wenn dadurch die Geschichte extrem offen endet. Andererseits dürfte das auch Absicht sein, um den Leser zum Nachdenken anzuregen, ob und wie weit der Junge, der so lange ein Mädchen sein musste, durch diese und andere Misshandlungen Schaden davon getragen hat.

Die Zeichnungen sind dem Thema entsprechend schwer und manchmal sogar grob. Aber sie betonen die altertümliche Atmosphäre des Hauses und der Großeltern um so mehr, erinnern dabei sehr stark an Buchillustrationen aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, gepaart mit Unterground-Comics.



Fazit:
Die Favoritin ist schwere Lektüre, für die man sich viel Zeit nehmen muss, auch wenn die Handlung eher überschaubar bleibt. Viel mehr sollte man die interessanten Enthüllungen und Entwicklungen auf sich wirken lassen, die immer wieder überraschend sind, auch wenn das Ende vermutlich für viele Leser eindeutig zu offen bleibt und eher das Gefühl hinterlässt, der Künstler wolle sich einer großen Antwort entziehen: Wie wird es jetzt wirklich weiter gehen.

Die Favoritin - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Die Favoritin

Autor der Besprechung:
Christel Scheja

Verlag:
Carlsen

Preis:
€ 17.99

ISBN 13:
978-3551728166

160 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Atmosphärisch hintergründig
  • Trotz überschaubarer Handlung überraschend
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
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Rezension vom: 02.07.2016
Kategorie: Alben
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