Comic-Besprechung - Ein Fremder im Frühlingswind 1

Geschichten:
Ein Fremder im Frühlingswind 1
Autor und Zeichner: Kanna Kii

Story:
Shun und Mio haben sich einer kleinen tropischen Insel kennengelernt. Denn dorthin hatte sich der junge Schriftsteller zurückgezogen, um seine Romane unbelastet schreiben zu können. Zwar konnten sie sich drei Jahre nicht sehen, weil Mio an anderer Stelle die Schule abschließen sollte, aber die alte Liebe ist noch da, als der nun Volljährige zurückkehrt.

Die beiden beschließen beieinander zu bleiben und ein Paar zu werden, da sie nicht länger voneinander getrennt sein wollen. Doch bevor sie ihre Liebe wirklich ausleben können, beschließt Shun in den hohen Norden zu reisen, den er vor vielen Jahren verlassen hat – weil damals schon seine Neigung zu Männern sichtbar wurde und das niemand aus seiner Familie verstehen konnte.

Er ist genau so aufgeregt wie Mio, der schon von der langen Reise fast überfordert ist, aber schließlich weiß er, dass er die Schatten nicht länger auf seiner Seele ruhen lasten sollte – und tatsächlich wird die erneute Konfrontation mit seinen Verwandten und seiner Vergangenheit aufregender als die beiden jungen Männer gedacht haben.



Meinung:
Ein Fremder im Frühlingswind ist die direkte Fortsetzung des Einzelbandes Ein Fremder am Strand, deshalb wäre es auch von Vorteil, wenn man diesen kennen würde, verrät es doch ein wenig mehr über Mio, der hier doch eher im Hintergrund bleibt.

Der Fokus liegt diesmal eindeutig auf Shun, der sich nicht nur seinen Gefühlen zu Mio stellen will, sondern endlich auch seine Vergangenheit aufarbeiten – etwas, was eine ganze Menge über ihn und seine Neigungen verraten und eine ganz andere Person zeigen wird.

Die Geschichte wird wie der Einzelband eher ruhig erzählt und setzt auch in der Beziehung auf die leisen Töne. Zwar steht die Romanze im Mittelpunkt, wird aber immer wieder von dem, was um die beiden jungen Männer herum passiert beeinflusst.

Spannung erzeugt auch die Begegnung der beiden mit Shuns Familie, die ganz offensichtlich anders ist, als der Schriftsteller sie in Erinnerung hat. Zum erotischen Höhepunkt kommt es erst zum Ende hin, aber auch da ist die Geschichte noch lange nicht zu Ende.



Fazit:
Wie die Vorgängergeschichte mag auch Ein Fremder im Frühlingswind zu den gefühlsbetonten und unspektakulären Mangas gehören überzeugt aber dennoch durch die liebenswerte und feinfühlige Erzählweise, die zwar auf leise Töne aber auch lebensnahe Schilderungen setzt.

Ein Fremder im Frühlingswind 1

Autor der Besprechung:
Christel Scheja

Verlag:
Tokyopop GmbH

Preis:
€ 6.95

ISBN 13:
978-3842024113

192 Seiten