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Comic-Besprechung - Peter Parker Spider-Man 4

Geschichten:
Peter Parker Spider-Man 4 (Peter Parker: Spider-Man 44-50)
Autor: Paul Jenkins, Zeichner: Humberto Ramos, Mark Buckingham, Inker: Wayne Faucher, Colorist: Studio F, Transparency Digital


Story:
Norman Osborn ist zurück. Und er hat nur einen Gedanken: Rache. Um die zu bekommen, reizt er Peter Parker wie er nur kann, um ihn zu einem Kampf auf Leben und Tod zu zwingen, was auch Peters Freunde in die Schußlinie bringt. Dabei sind die Gedanken von Peter eh in der Vergangenheit verwurzelt. Nicht nur leidet er unter der Trennung von Mary Jane, sondern die Gespräche mit Tante May, die das Geheimnis von ihrem Neffen erfahren hatte, brechen alte Narben auf.


Meinung:
Mit dem vierten Sammelband der Serie Peter Parker: Spider-Man liegt auch schon der Finalband vor. Damit entpuppt sich diese Spin-Off-Serie die durchaus in der normalen Kontinuität des Netzschwingers spielt als erstaunlich kurzlebig. Was aber nichts über die Qualität aussagt, denn diese ist enorm hoch.

Geprägt wurde die Reihe von einem einzigen Autor. Nämlich von Paul Jenkins der hier einen erstaunlichen Run vorlegte und den Leser ein um das andere Mal auch sehr überraschen konnte. So legte er in dem letzten Sammelband auch Abenteuer vor, in denen Spidey nur am Rande auftauchte und konnte auch immer wieder schöne und witzige Einfälle präsentieren wie einen verliebten Käse. Letzterer wird hier auch noch einmal am Rande vorkommen, was ein wunderschöner Insidergag ist. Aber das macht den Charakter Spider-Man nur am Rande aus. Natürlich ist der Witz immer schon sehr präsent gewesen, aber eben auch Action und Dramatik. Was hier natürlich nicht fehlen darf. Aber auch hier geht Jenkins als Autor durchaus andere Wege als man sie bislang kannte. Denn neben der genreüblichen Action legt Jenkins auch viel Wert auf die Psychologie seiner Figuren. Nicht nur was die Motive angeht, was erst zu den Kämpfen führt, was normal ist, sondern eben auch mal die Folgen der Kämpfe auf die Beteiligten thematisierte. Hier wird das mehr als deutlich. Aber in einer Hinsicht mag man zweifeln ob ein Effekt beabsichtigt war oder unfreiwillig aufgedeckt wird, was dem Charakter immer schon zu Eigen war. Denn Peter Parker alias Spider-Man fällt hier durchaus etwas weinerlich aus und badet teilweise dermaßen in Selbstmitleid das es schon sehr nervend ist. Zeitgleich mit diesem Band erscheint übrigens ein Neustart der Serie Howard the Duck wo eben dieser Aspekt schön parodistisch eingebaut wird. Dort fängt Spidey immer wieder an zu heulen und meint in jeder missverständlichen Situation immer nur das Schlimmste zu sehen und gibt sich selber die Schuld. Hatte Jenkins schon diese Demontage beabsichtigt? Man mag es bezweifeln, denn in diesem vierten Sammelband ist der Grundton sehr ernst ausgefallen.

Schließlich geht es um eine finale Konfrontation mit dem Erzfeind, der Grüne Kobold, und die in Regen und grau-blauen Farben getauchten Bilder lassen kein Zweifel daran, dass es düster und hoch dramatisch ist.  Aber Jenkins zeigt seine Qualitäten als Autor indem er die Leser auf eine falsche Fährte schickt und die Erwartungen in die Leere laufen lässt. Denn der Kampf endet gänzlich unerwartet und zeigt die Symbiose eines Helden und mit seinem Erzfeind auf und das sie sich gegenseitig definieren. Aber das erinnert auch wieder an die legendäre Szene aus Alan Moores Lächeln bitte mit Batman und Joker.

Für die persönliche Ebene stehen hier klar die Gespräche mit Tante May im Mittelpunkt die kurzb zuvor erfahren hatte, dass ihr Neffe Peter Parker Spider-Man ist und nun auch an diesem Teil des Lebens teilhaben will.  Das ist stellenweise durchaus witzig wenn nun auf klassische Geschichten des Helden Bezug genommen wird und diese eine andere Perspektive bekommen. Aber sie entbehren auch nicht der Tragik der langen Geschichte des Helden seit den 1960ern. Ohne auf der Tradition beharren zu wollen, gelingt es hier noch einmal die wesentlichen Glanzpunkte aufzuzählen, ohne sich auf ihnen auszuruhen.
Insgesamt ist dieser Band sehr gelungen und für den Fan unverzichtbar. Einziger Wermutstropfen sind die Zeichnungen von Humberto Ramos welche gerade in den Actionszenen ziemlich unübersichtlich geraten sind und manchmal anatomisch einfach unmöglich sind. Die von Buckingham hingegen sind wie immer gut.


Fazit:
Psychologisch sehr dicht und spannend erzählt, muss man leider die Zeichnungen von Ramos und das Selbstmitleid des Helden als Wermutstropfen hinnehmen.


Peter Parker Spider-Man 4 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Peter Parker Spider-Man 4

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 19,99

ISBN 10:
395798789X

ISBN 13:
978-3957987891

188 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Dramatik
  • Action
  • Zitate der Heldenhistorie
Negativ aufgefallen
  • Zeichnungen von Ramos
  • nervendes Selbstmitleid des Helden
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
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Rezension vom: 01.06.2016
Kategorie: Spider-Man
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