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Comic-Besprechung - Suiciders 1: Nachbeben

Geschichten:
Suiciders 1: Nachbeben (Suiciders 1-6)
Autor / Zeichner: Lee Bermejo, Colorist: Matt Hollingsworth


Story:
Nachdem Los Angeles durch das große Erdbeben nahezu zerstört worden ist, hat sich die Stadt in einen reichen und in einen armen Stadtteil aufgeteilt, die strikt voneinander getrennt sind. Zur Ablenkung wurden Gladiatorenspiele entwickelt, bei denen der sogenannte Saint der Champion ist. Doch seine Herkunft umgibt ein Geheimnis. Als in seinem Haus ein Mord geschieht, droht dieses aufgedeckt zu werden.


Meinung:
Die neue Serie von Fanliebling Lee Bermejo, der unter anderem Batman: Noel schuf, wird beworben als  eine Mischung aus den Filmen Gladiator und Mad Max im Comicformat. Was durchaus zutreffend ist, da es sich hier um moderne Gladiatoren dreht, die in einer postapokalyptischen Stadt in großen Medienspektakeln das Volk unterhalten, um so von den sozialen Missständen abzulenken. Neu ist das allerdings überhaupt nicht. Neben den schon genannten Filmen gab es vergleichbares auch schon in Gamer, in den 1970ern in Rollerball und in den 1980ern als Vehikel für Arnold Schwarzenegger in Running Man, was wiederum eine Adaption eines Romans von Stephen King war.

Allein die Vielzahl der Variationen spricht schon für den Stoff, da er neben einer Action auch immer unterschiedliche soziale Facetten aufgreifen kann, indem die Gründe für die Gladiatorenspiele unterschiedlich ausfallen können. Aber immer geht es auch darum, die Ursachen aufzudecken und die obere Schicht zu stürzen. Wie es etwa auch in Die Tribute von Panem zu sehen ist. Suiciders tut das alles qualitativ keinen Abbruch. Zwar reiht er sich ein und hebt sich nur schwerlich ab, kann aber neben den schönen Zeichnungen auch mit einer Krimihandlung überzeugen. Diese steht im Mittelpunkt, wohingegen bei anderen genannten Beispielen die sozialen Missstände eher als Tarnung für die Action zu sehen sind. Zwar wird hier dem Leser durch eine Parallelmontage zweier zeitlicher Ebenen schnell klar, was die Hauptfigur für ein Geheimnis umgibt und die Auflösung ist dementsprechend später nicht allzu überraschend, aber es bleibt vor allem in den Details und in den persönlichen Schicksalen genügend offen und unklar, um sich stetig spannend zu entwickeln und hochzuschaukeln. Dadurch wird der Charakter auch immer sympathischer und man fiebert mit ihm mit, da man als Leser schneller als die anderen Figuren hinter seine Fassade sehen kann.

Leider wird der große Gesellschaftsentwurf, der hier essentiell ist für die Figuren da er einen Großteil ihrer Handlungen determiniert, etwas vernachlässigt. Er wird nur in den Dialogen erwähnt, aber nie gezeigt und so ist es etwas unklar und schwammig. Man sieht stellenweise einfach nicht die Notwendigkeit einer Flucht. So herrscht hier eine starke Zwei-Klassen-Gesellschaft vor, was durchaus politische Bedeutung hat.  Auch in der unsrigen Realität herrschen enorme Klassenschranken in Los Angeles vor. Da sind die Reichen und Schönen wie etwa die Hollywoodstars und auf der andern Seite große Armut und starkes Elend. Hier wird das wieder aufgegriffen, bleibt aber leider in den Ansätzen stecken, da es nicht konsequent weiter verfolgt wird. Der unterhaltsamen Lektüre tut das aber keinen Abbruch.

Die Zeichnungen von Bermejo sind wie gewohnt kraftvoll, plastisch und sehr realistisch gehalten  und können auch einige Male überraschen, da er ein gutes Noir-Feeling herstellen kann. Blutig geht es auch zu, obwohl man sich einiger Splatterszenen enthalten kann. Und es gelingt das kleine Kunststück, das man bei deren Tode selbst bei den Nebenfiguren Mitleid empfindet, was ein eindeutiges Indiz dafür ist, wie sehr man von der Serie gefangen worden ist.


Fazit:
Hier ist die Action kein Selbstzweck, sondern unterstützt immer die Krimihandlung die in groben Zügen zwar schnell erkennbar und wenig geheimnisvoll ist aber in den Details große Spannung schafft.


Suiciders 1: Nachbeben - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Suiciders 1: Nachbeben

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 19,99

ISBN 10:
3957987032

ISBN 13:
978-3957987037

160 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Zeichnungen
  • Action kein Selbstzweck
  • Noir-Feeling
  • Spannung
Negativ aufgefallen
  • Gesellschaftsentwurf kommt zu kurz
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
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Rezension vom: 29.05.2016
Kategorie: Hefte
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