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Comic-Besprechung - Lazarus 2
Geschichten:Text: Greg Rucka
Zeichnungen: Michael Lark (unter Mithilfe von Brian Level)
Farben: Santi Arcas
Story:
Joe und Bobbie sind Farmer in dem Land, dass uns in Lazarus 1 so akribisch vor Augen geführt wurde. Sie gehören zur Kaste „Abfall“ und sind dadurch nichts anderes als Arbeitstiere. Und wäre dieses Los nicht schon hart genug, zerstört ein Unwetter ihre Farm und damit alles was sie besessen haben. „Ihre Familie“ bietet ihnen Hilfe an und das heißt in der perfiden Sozialpolitik der Gesellschaft: Wir bauen alles wieder für Euch auf und drücken euch noch mehr in die Abhängigkeit. In dieser ausweglosen Situation hören Sie von der Möglichkeit ihrer Kaste zu entfliehen und durch ein Casting die Chance auf ein besseres Leben zu erhalten. Nachteil: Der Wettbewerb findet im viele Tagesmärsche entfernten Denver statt. Sie wissen, dass ihnen auf der Reise viele Gefahren drohen, aber die Chance ihrem Leben zu entfliehen lockt mehr, als die Hindernisse abschrecken können.
Meinung:
Lazarus 2 ist ein bemerkenswerter Band. Er bricht vollkommen mit den Handlungssträngen des ersten Bandes. Wir erfahren nicht mehr über das Verhältnis der Carlyle-Geschwister untereinander, bleiben mit unseren Vermutungen, wie die Liaison von Eve und Joacquim weitergeht alleine und finden auch auf die übrigen Fragen, die Band 1 aufgeworfen hat, keine Antworten.
Was sich stattdessen in Band 2 der Saga gerettet hat sind die Rahmenbedingungen der Welt: Statt Regierungen kontrollieren Familien die Gesellschaft, die sie einteilen in Knechte und Abfall. Während wir bisher im Band 1 viel über die Familien erfahren haben, widmet sich Band 2 nun der untersten Kaste zu.
Vielleicht ist es daher gar nicht so verwunderlich, dass der Band die Handlungsstränge des ersten Teils nicht aufnimmt. Denn durch den Focus auf die Bevölkerung kommt uns diese Welt noch näher. Selbstverständlich haben auch Eve und andere Familienmitglieder wieder ihren Auftritt. So muss Eve ebenfalls zu dem Wettbewerb fahren, um das Leben ihres Bruders zu schützen. Dazu werden auch immer wieder Rückblicke eingefügt, in denen die Biographie von Eve dargestellt wird. Auch das ein Aspekt, um dem Leser die Lazarus-Welt näher zu bringen. Aber der Focus der Geschichte liegt in diesem Band klar nicht auf den herrschenden Familien.
Man merkt Rucka den Spaß an, den er hat, eine Welt zu erschaffen. Er lässt sich Zeit damit. Und er ist nicht darauf aus, die Geschichte möglichst schnell voranzutreiben. Er möchte dem Leser stattdessen sehr viel mehr Hintergrundinfos geben, die ihn in die Lage versetzen, seine Gesellschaftsutopie zu verstehen. Es wird sicherlich in Band 3, oder vielleicht auch erst in Band 4 weitergehen mit der Geschichte der großen Familien.
Fazit:
Lazarus „Der Treck der Verlierer“ ist eine großartige Fortsetzung. Eben weil er nicht einfach an den ersten Teil anknüpft, sondern weil Rucka seinem erdachten Kosmos Raum gibt sich zu entfalten. Der Band steigert die Neugier auf die Antworten, die man nach dem Lesen des ersten Bandes sucht. Das Artwork bleibt auf dem hohen Niveau, arbeitet mit sehr unterschiedlichen Stilmitteln, wie beispielsweise Zoom oder stumme Panels.
Lazarus 2
Autor der Besprechung:
Bernd Hinrichs
Verlag:
Splitter Verlag
Preis:
€ 19,80
ISBN 13:
978-3-95839-219-9
126 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- Überraschende Fortsetzung
- Vertiefung des Kosmos
- Hält den Spannungsbogen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
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Keine Bewertung vorhanden | ||
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Rezension vom: | 08.05.2016 | ||||||
Kategorie: | Alben | ||||||
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