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Comic-Besprechung - Helena 1
Geschichten:Aus dem Französischen „Héléna 1: Par Jim & Chabane“
Autor: Jim
Zeichner: Lounis Chabane
Farben: Delphine
Jeder kennt das. Auf der Schule gibt es ein hübsches Mädchen, in dem alle Jungs verschossen sind. Doch für 99 % davon wird sich nichts mit diesem Mädchen ergeben. Simon ist einer dieser 99 %, dennoch kann er Helena auch nach der Schulzeit nicht vergessen.
Der neue Comic von Jim startet mit Simons Hochzeit, wo vor der Kirche plötzlich Helena auftaucht. Sie spaziert eher zufällig daran vorbei, in einer Kleinstadt beispielsweise mitunter nichts Ungewöhnliches. In diesem Comic ist dies aber der Auslöser, welcher Simons Leben komplett in eine andere Bahn lenkt. Er sagt vor dem Altar nicht "Ja" und versucht sein Leben neu aufzubauen, und hat dabei immer diese eine Frau im Hinterkopf.
Jim schildert im weiteren Verlauf die konfliktreiche und äußerst schwierige "Romanze" zwischen Simon und Helena. Dabei lässt er Helena freundlich, aber auch gefühlskalt wirken. Für den Leser bleibt es ein Rätsel, worin ihre wahre Motivation für dieses Arrangement begründet ist.
Die Story gerät nach den anfänglichen Überraschungen in eine geradlinige Bahn ohne viel Drumherum. Es gibt im Wesentlichen immer nur die beiden Hauptpersonen. Der beste Freund von Simon oder die beste Freundin von Helena kommen zwar auch kurz vor, bleiben aber Randerscheinungen. Mitunter sind zwei Charaktere für eine Story auch ausreichend, doch Jim gelingt es in diesem Comic nicht die Romanze auf einen glaubwürdigen und fesselnden Weg zu bringen. Sie bleibt oberflächlich, was aber auch an der kühlen Art der Frau liegt. Für den Leser ist es nur schwer verständlich, warum Simon dies alles veranstaltet, zumal schon alleine die Voraussetzungen für einen erfolgreichen Flirt aufgrund des Desinteresses von Helena nicht gegeben sind.
So plätschert die Handlung von einem Date zum anderen, ohne dass sich wirklich nennenswerte Fortschritte ergeben. Simon sieht mehr und mehr wie ein Versager aus und zwingt dem Leser damit beinah zum fremdschämen. Da mit jedem neuen Date erwartet wird, dass die Handlung doch noch in romantische Gewässer abdriftet, ist der Comic bis zu einem gewissen Grad unterhaltsam und spannend. Doch die Glaubwürdigkeit der Geschichte leidet mit jedem misslungenen Date mehr und mehr. Wohin der Autor die Figuren führen will bleibt zum jetzigen Zeitpunkt fraglich, auch wenn kleine Andeutungen in Richtung Liebe gemacht werden. Wirklich glaubhaft ist dies aber leider nicht.
Die seichte Unterhaltung setzt sich auch in den Zeichnungen fort, wo Lounis Chabane viele ruhige Passagen ohne Sprechblasen zeigt und auf eine hektische Panelführung verzichtet. Die Handlung wird mittels eines geradlinigen Seitenaufriss umgesetzt, wobei oftmals großformatige Panels zur Darstellung wichtiger Schlüsselszenen genutzt werden. Die Figuren sind detailreich ausgearbeitet, was auch notwendig ist, um zum Beispiel die Faszination an Helena verstehen zu können. Mit einer zurückhaltenden Farbgebung, bei dem nur das blonde Haar der Frau oder der blaue Himmel wirkliche Farbtupfer setzen, ergibt sich ein rundes Bild einer schwierigen Romanze.
"Helena" ist somit ein Comic ohne viel Tiefgang. Der Leser muss nicht recherchieren, rätseln oder mitfiebern, er folgt der Story einfach ohne sich zu sehr daran zu binden. So bleibt der Comic oberflächlich, bietet aber für Zwischendurch eine solide Unterhaltung. Mehr ist angesichts des schwachen Inhalts aber auch nicht drin.
Helena 1
Autor der Besprechung:
Christian Recklies
Verlag:
Splitter
Preis:
€ 18,80
ISBN 13:
978-3-95839-141-3
80 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- an keiner Stelle wirklich langweilig
- Romanze wirkt zwanghaft konstruiert
- es fehlt an wirklichen Höhepunkten
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
Keine Bewertung vorhanden | ||
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Rezension vom: | 12.03.2016 | ||||||
Kategorie: | One Shots | ||||||
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