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Comic-Besprechung - Mosaik 483

Geschichten:
"Der den Teufel an die Wand malt"
Autor: Jens Uwe Schubert
Zeichnungen: Niels Bülow, Clemens Eckert, Sally Lin, Ulrich Nitzsche, Andreas Pasda, Thomas Schiewer, Andreas Schulze
Kolorierung: André Kurzawe, Julia Sand

Auf in ein neues Abenteuer. Mit dieser Ausgabe beginnt wieder eine neue Serie im MOSAIK. Nachdem die Abrafaxe in den letzten beiden Jahren im antiken Rom unterwegs waren, wechseln sie nun nach Mitteldeutschland ins beginnende 16. Jahrhundert. Das düstere Mittelalter wird langsam abgestreift, mit Luther beginnt die Reformation der Kirche und die Forschung führt zu zahlreichen neuen Entdeckungen. Folglich eine interessante Epoche, in welcher von nun an die Abrafaxe unterwegs sind.

In der ersten Ausgabe treffen sie dabei auf den Jungen Michael, einen Bergmannssohn aus dem Mansfelder Land. Dieser hat mit den Arbeiten unter Tage nicht viel am Hut und greift lieber zum Zeichenstift. Klar, dass das in der bodenständigen Familie nicht gut ankommt. Durch einen glücklichen Zufall trifft der Vater einen reisenden Künstler, der Michael mit nach Wittenberg nehmen will. Die Abrafaxe begleiten ihn dabei.

Mit diesem Plot startet also die neue Abenteuer-Serie, wobei sich die Redaktion nicht durch Zufall dieser Epoche angenommen hat. 2017 werden 500 Jahre Reformation gefeiert, was natürlich ein gelungener Anlass ist, dieses große Ereignis mit einer Comicserie zu begleiten.
Die Abrafaxe platzen hier in einen familiären Konflikt hinein, bei dem bereits gut der gesellschaftliche Wandel ersichtlich ist. Der Junge schwärmt für die Kunst, was für den Vater völlig unverständlich ist. Für diesen steht außer Frage, dass der Sohn die Kupfermine übernimmt. Er versucht sogar diese Hirngespinste mittels kirchlichen Segen auszutreiben. Hier rückt ein wichtiger Punkt der Epoche in den Mittelpunkt. Die Vertreter der Kirche lassen sich angebliche Wunder teuer bezahlen und nutzen den Glauben der Bevölkerung zur eigenen Bereicherung aus. Zusammen mit dem Ablasshandel ergibt dies die durchaus kritikwürdigen Zustände in der katholischen Kirche, welche Luther damals anprangerte.

Abrax, Brabax und Califax sind folglich mittendrin in eine Zeit des Umbruchs. Der Wechsel zum alten Rom ins Mansfelder Land gelingt über einen eingestürzten Tunnel, dessen andere Seite die Drei nun ins Mansfelder Land führt. Der Zeitsprung wurde damit bodenständig und in Verbindung mit dem Bergbau passend absolviert.

Den Leser erwartet somit eine bereits zu Beginn sehr turbulente Story, die viele wichtige Punkte der damaligen Zeit anspricht und miteinander verbindet. Dabei hat man aber zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass die Geschichte zu viele Fakten beinhaltet. Alles ist momentan noch auf die Bergbau-Familie in Mitteldeutschland begrenzt. Erst mit der nun folgenden Reise nach Wittenberg werden sich sicherlich auch die Blickwinkel weiten und bedeutende Personen und Ereignisse in den Fokus rücken.

Nach Monaten voller antiker Säulen, Palästen und sandigen Gegenden, sorgt das neue Szenario grafisch endlich wieder für Abwechslung. Fallen auf den ersten Seiten vor allem die kleinen Abbauhütten der Bergmänner ins Auge, sind es im weiteren Verlauf der Story die Fachwerkhäuser und deren Gestaltung. Kleine Bleiglasfenster, Holzbalken und Stampfboden sorgen für eine anschauliche Darstellung der damaligen Lebensverhältnisse. Zusammen mit den gewohnt detaillierten und auf historische Korrektheit abzielenden Zeichnungen ergibt sich ein sehenswerter Comic, der Lust auf mehr macht.

Der Start ist gelungen. Das erste Heft des neuen Abenteuers enthält einen interessanten Handlungsrahmen, welcher dazu genutzt wird, das damalige Leben näher zu beleuchten. Damit existiert zwar noch kein großes Spannungspotential, das Interesse ist aber bereits geweckt. Für Neueinsteiger ist dies der perfekte Zeitpunkt.


Mosaik 483 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Mosaik 483

Autor der Besprechung:
Christian Recklies

Verlag:
Mosaik Steinchen für Steinchen

Preis:
€ 3,40

52 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • interessante Zeitepoche mit gesellschaftlichen Umbrüchen
  • gelungene Darstellung des damaligen Bergbaus
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(3 Stimmen)
Bewertung
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Rezension vom: 23.02.2016
Kategorie: Mosaik
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