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Comic-Besprechung - Der Schatz der Tempelritter 3: Der Gral
Geschichten:Der Schatz der Tempelritter 3: Der Gral
Autor: Jordan Mechner, Zeichner: Le Uyen Pham, Alex Puvilland, Colorist: Hilary Sycamore, Alex Campbell
Story:
Martin und seine Gefährten haben eine Spur zu dem Schatz der Tempelritter gefunden. Doch der Weg dahin führt ausgerechnet durch den Keller des Kanzlers Nogaret dessen Schlinge sich um die verbleibenden Templer gnadenlos zuzieht. So wird die Jagd nach dem Schatz zu einem Wettlauf gegen die Zeit.
Meinung:
Mit dem dritten Teil liegt nun das Finale der Serie Der Schatz der Tempelritter vor. Und um es gleich vorweg zu sagen: er ist wohl der beste Teil. Spannend, witzig, atmosphärisch dicht, actionreich, tragisch: alles ist drin. Und er besitzt sogar einige Szenen die einem als Leser eine wahre Gänsehaut verpassen.
Doch von Anfang an. Nach dem zweiten Teil war noch alles in der Schwebe. Die Gruppierung der Helden hat sich gefunden. Sofern man sie überhaupt als solche bezeichnen kann. Sie tun sich zusammen, um den Schatz der Tempelritter zu stehlen oder in Sicherheit zu bringen. Je nach Perspektive. Somit ist die Story hier zunächst eine typische Heistgeschichte. Nur in einem historischen Gewand. Eine Gruppe von sehr unterschiedlichen Personen tut sich zusammen um einen unmöglichen Diebstahl zu begehen. Es wird ausführlich geschildert wie sie planen und letztendlich geht doch alles schief. Oft kommen da noch Verrat und eine amouröse Verwicklung dazu, um eine emotionale Dramatik zu erschaffen. Hier sind die letzten beiden Aspekte, abgesehen von der Liebesgeschichte, nicht sonderlich ausgeprägt. Dafür ist die historische Perspektive zu zwingend. Sie ist hier ja nicht einfach ein Schauplatz, der genauso gut auch anders hätte aussehen können. Nein, die historischen Ereignisse sind wahr. Viele der auftretenden Figuren sind historisch verbürgt und auch die Rahmenhandlung ist belegt. Das zwingt der Geschichte nahezu bestimmte Enden auf. Das Ergebnis darf nicht die Geschichte umschreiben, sondern muss sich einreihen. Auch wenn man das nicht gerne sehen mag, denn das Ende ist recht düster ausgefallen. Aber hier geht eine ganze Epoche zu Ende. Schließlich dient der Untergang der Tempelritter als Rahmenhandlung und setzt die Handlung eigentlich erst in Gang. Gegen Ende fragt man sich, ob Ironie herrscht, da hier einige Anknüpfungspunkte gesponnen werden derer sich auch moderne Mythenschaffer wie etwa Dan Brown im Anschluss nützen könnten.
Aber schon der Weg zu dem konsequenten Ende ist sehr spannend und abwechslungsreich zu lesen. Die verschiedenen Charaktere prallen aufeinander, wobei nicht nur persönliche Animositäten eine Rolle spielen, sondern auch Weltanschauungen. So ist der alte Mönch eher reaktionär, der Held Martin ein Pragmatiker und der „Heide“ von einer eher modernen Gesinnung da der Orient damals wissenschaftlich fortgeschrittener war als Europa. Auch hier spielt die Historie eine große Rolle und verleiht der Geschichte den gelungenen Dreh. Einzig das versteckte Hohelied auf Amerika auf der letzten Seite vergällt einem den Spaß etwas und darf man wohl als Kompromiss gegenüber dem amerikanischen Publikum verstehen.
Graphisch ist das alles sehr gut gemacht. Teils wird auch eine versteckte Ironie mit eingebaut. Wenn etwa ein Pferd das sich streitende Liebespärchen von der Seite her skeptisch anblickt, so wird das humorvoll aufgelöst. Schon auf der ersten Seite wird deutlich, dass die Zeichnungen eine wietere Ebene schaffen wollen und können. Das Bild harmoniert hier nicht mit dem Text, was gerade als Einstieg sehr gut gewählt ist, weil es den potentiellen Leser sehr neugierig macht. Der cartoonartige Stil dürfte zwar nicht jedermanns Sache sein, aber er besitzt einen guten Blick für das Detail und eine hohe Dynamik. Vor allem in den Actionszenen kommt diese voll zur Geltung. Stark.
Fazit:
Der Finalband kann mit allem aufwarten, was eine gelungene Comicerzählung ausmacht: Action, Romantik, Spannung, Dramatik, Witz und gelungene Zeichnungen. Mitreissend.
Der Schatz der Tempelritter 3: Der Gral
Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann
Verlag:
Carlsen
Preis:
€ 19,99
ISBN 10:
3551717028
ISBN 13:
978-3551717023
192 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- Ironie in den Zeichnungen
- historisches Flair nicht bloss Kolorit
- mitreissende Geschichte
- Stimmung, Action, Spannung, Witz
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
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Rezension vom: | 05.04.2016 | ||||||
Kategorie: | Alben | ||||||
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