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Comic-Besprechung - Batman: Knightfall 4
Geschichten:„Der verlorene Sohn“
US-Batman # 512-514
Detective Comics # 679-681
Robin # 11-13
Shadow of the Bat # 32-34
Autoren: Doug Moench, Chuck Dixon, Alan Grant
Zeichner: Lee Weeks, Phil Jimenez, Graham Nolan
Farben: Adrienne Roy
Lange hat Panini mit diesem vierten und abschließenden Band gewartet, denn so richtig passt die Handlung nicht mehr zum "Batman: Knightfall"-Event. Vielmehr ist es sie eher eine Folge der Ereignisse.
Nachdem Batman durch Bane das Rückgrat gebrochen wurde zieht er sich verletzungsbedingt aus der Verbrechensbekämpfung zurück und übergibt das Kostüm an Azrael, der sich als Rachenegel durch die Gothamer Unterwelt prügelt. Dabei kommt es zu regelrechten Gewaltexzessen, was Batman dazu veranlasst, das Kostüm an seinen ehemaligen Schüler Nightwing weiterzureichen. Hier setzt der vierte Teil des Events an.
Der Leser begleitet Nightwing bzw. Batman mitsamt Robin (Tim Drake) bei kleineren Kämpfen mit Killer Croc, Ratcatcher, dem Bauchredner und Scarface. Die einzelnen Aktivitäten sind relativ schnell geklärt und die Verbrecher dingfest gemacht. Es herrscht folglich Alltag in Gotham. Die Kapitel umfassen selten mehr als ein US-Heft, wo neben den Kämpfen die Entscheidungen des neuen Batman in Extremsituationen im Mittelpunkt stehen. Damit machen die Autoren um Alan Grant deutlich, wie sehr sich Dick Grayson im Batmankostüm von seinem Vorgänger Azrael unterscheidet. Ebenfalls eine starke Gewichtung erfährt das Zusammenspiel zwischen Batman und Robin, einerseits im Kampf und andererseits auch im privaten Leben. Es wird gezeigt, wie Grayson mit seiner neuen Position hadert, wie ungern er eigentlich nun der große Held ist und wie schlecht er auf Bruce Wayne zu sprechen ist. Die unterschiedlichen Herangehensweisen der einzelnen Batmans macht auch Commissioner Gorden zu schaffen, der in diesem Band die Zusammenarbeit mit der Fledermaus komplett einstellt und den Helden im Grunde genommen auch nicht bei der Verbrechensbekämpfung sehen will.
Mit der Kenntnis dieser Fakten wird dem Leser bewusst, wie komplex die Autoren die Auswirkungen des Events aufgebaut haben. So ist vor allem die Gefühlsebene der bestimmende Faktor, da verschiedene Figuren aufeinander treffen und im Vorfeld einiges an Vertrauen zerstört wurde. Die Zweikämpfe mit den Verbrechern sind nur schmückendes Beiwerk, was stellenweise leider etwas zu deutlich in Erscheinung tritt. Dennoch machen die vielen Zwiegespräche die vertrackte Situation deutlich und der Leser merkt, dass die Verbrechensbekämpfer allesamt noch stark an die vorhergehenden Ereignisse zu knabbern haben und womöglich auf größere Bedrohungen nicht vorbereitet sind.
Selbige kommt in der zweiten Hälfte des Bandes in Fahrt, als Two-Face den gesamten Justizapparat von Gotham ausschaltet und diverse Fallen gestellt werden. Batman und Robin müssen Detektivarbeit leisten, um die Hintergrund aufzuklären. Derweil kommen zahlreiche Straftäter durch Computerfehler frei, was für ordentlichen Stress sorgt. Hier müssen die beiden Helden zeigen, dass sie zusammenarbeiten können und dass sie trotz der Unterschiede und Vorgeschichte ein gewisses Vertrauen entwickeln können.
Folglich kann der Comic wie ein großes Trainingslager für Grayson und Drake angesehen werden, wo beide in unterschiedlichen Situationen geprüft und ausgebildet werden. Das Ganze liest sich anfangs etwas zäh, nimmt dann aber schnell eine ungeheure Dynamik an und fesselt spätestens bei den Aktivitäten von Two-Face.
Obwohl acht Zeichner hier am Werk sind, ist die grafische Leistung durchgehend konstant. Detailreiche Zeichnungen, die vor allem die Figuren in den Fokus nehmen bilden den Schwerpunkt des Layouts. Dazu gesellt sich eine bunte Farbgebung, die in den 90iger Jahren zum Standardrepertoire gehörte und im starken Gegensatz zum heutigen düsteren Aussehen der Comics steht, wobei bereits erste Schritte in diese Richtung ersichtlich sind.
Besonders erschreckend wird Two-Face dargestellt. Die zerstörte Gesichtshälfte ist beim ersten Anblick relativ ekelerregend und hat kaum noch etwas Menschliches an sich. Sehr gelungen ist hier der Umstand, dass bei dem Schurken immer die gesunde oder die zerstörte Seite gezeigt wird, je nachdem welche Person gerade aus ihm spricht.
Der vierte Band des Events kommt folglich nach einigen Anlaufschwierigkeiten gut in Fahrt und ist anschließend bis zum Ende lesenswert. Gerade die dargestellte persönliche Seite der Figuren macht den Reiz des Comics aus, da hier unter anderem der Bruch zwischen Dick Grayson und Bruce Wayne offen zu Tage tritt. Fans des dunklen Ritters sollten sich den Band nicht entgehen lassen, mitunter auch, wenn das restliche Event unbekannt ist.
Batman: Knightfall 4
Autor der Besprechung:
Christian Recklies
Verlag:
Paninicomics
Preis:
€ 24,99
ISBN 13:
978-3957983572
292 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- Leser erfährt viel über die beiden Robins Grayson und Drake
- zahlreiche Gegner
- endlich wieder Detektivarbeit, anstatt wilder Prügelorgie
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
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Rezension vom: | 07.03.2016 | ||||||
Kategorie: | Batman | ||||||
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