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Comic-Besprechung - Der Große Duckhaus: Entenhausen von A bis Z
Geschichten:Story:
Was für eine Rolle spielt die Venus im Entenhausener Kosmos? Wie ist die Impfversorgung? Und wann lebte Emil Erpel?
Meinung:
Jahrelang war der "Brockhaus" das Synonym für gute Lexika. Er kam in mehreren Versionen heraus und wer etwas auf sich hielt, der stellte sich einen solchen ins Regal. Doch inzwischen ist dank dem Internet die Bedeutung dieser Reihe geschrumpft. Was aber Egmont nicht davon abhält, jetzt mit "Der grosse Duckhaus" eine Homage in Disney-Form herauszubringen.
Und man hat sich dabei wirklich eng an die Vorlage gehalten. Schon das äußere Erscheinungsbild entspricht dem Brockhaus. Wobei natürlich darauf geachtet wurde, sich auch gewisse Freiheiten zu erlauben und einige Sachen zu parodieren.
Inhaltlich hat man es wieder mit einer Mischung aus bekannten und unbekannten Erzählungen zu tun. Wobei dieses Mal eben nicht nur die Ducks auftauchen, sondern ebenfalls Micky Maus. Dass dieser Band trotzdem "Duckhaus" heißt, liegt an der Namensnähe zum "Brockhaus". "Maushaus" oder "Disneyhaus" klingt halt längst nicht so glaubwürdig wie die gewählte Variante.
Ein Großteil der Stories wurde in "Micky Maus" oder "Donald Duck" veröffentlicht. Doch es gibt ebenso Geschichten, die hierzulande noch nie herausgebracht worden sind. Genauer gesagt sind das drei Erzählungen, die ihre Deutschlandpremiere in diesem Band erleben: "Finanzkrise", "Guter Riecher" und "Der Babbler".
Und ein Großteil der Stories dreht sich auch um die Abenteuer der Ducks. Es gibt natürlich die üblichen Verdächtigen. Kein Band mit Geschichten über die Ducks würde nicht mindestens ohne eine Erzählung von Barks und/oder Don Rosa auskommen. Carl Barks ist gleich zweimal vertreten, mit "Renn Apfelkönigin" und "Weltraum-Briefträger". Und selbstverständlich sind seine Geschichten, neben der von Don Rosa gleich mit die Besten!
Wobei das wahre Highlight "So war mein Leben" ist. Es handelt sich dabei um eine fiktive Biographie Donalds, wo man miterlebt, wie er zu seiner charakteristischen Matrosenmünze kam. Oder wie er Gustav und Daisy kennenlernte. Es ist eine phantastische Story, die von Vic Lockman geschrieben und von Tony Strobl und Steve Steere gezeichnet worden ist. Die Übersetzung von Dr. Erika Fuchs tut natürlich ihr übriges, um den positiven Gesamteindruck hervorzurufen.
Die Micky Maus-Geschichten sind in der Unterzahlt. Nur vier Stück sind vorhanden. Und hier ist die Qualität stark schwankend. So soll "Wer hat Angst vor Spinnen" eine Parodie auf die Superheldenmanie sein, liest sich jedoch nur bemüht. Die Gags wollen nicht zünden. Auch "Nur ein kleiner Piks" ist eher lauwarmer Slapstick, als wirklich gelungen.
Besser sind da hingegen die beiden anderen Stories. "Erinnerungen eines Fischers" stellt den Klamauk zu Gunsten einer spannende Story zurück, während in "Wilde Wikinger greifen an" auf die altbewährte Kombo Ernster Micky und tölpelhafter Goofy setzt.
Doch wie sieht es mit dem Text-Teil aus? Man darf hier natürlich keine aufregenden Extras erwarten, mit jeder Menge Hintergrundinfos, wie man es von anderen Bänden her gewohnt ist. Da es sich hier um ein Pseudolexikon handelt, werden hier bestimmte Begriffe pseudoernst erklärt, aber immer mit Hinblick auf die einzelnen Geschichten. Die Wörter werden zudem mit Bildern aus den verschiedenen Geschichten garniert, weshalb man sich durchaus auch mal die Mühe machen sollte, den Band nicht von vorne nach hinten zu lesen, sondern sich von den Worterklärungen inspirieren lassen und die jeweils passende Story suchen. Es lohnt sich.
Empfohlen wird der Band zum "Reinschauen".
Fazit:
Es ist eine bunte Mischung, die einen in "Der Grosse Duckhaus" erwartet. 25 Stories erwarten einen, wobei ein Großteil davon bereits früher in Deutschland herausgekommen sind. Neben Stories von Carl Barks und Don Rosa erwarten allerdings ebenfalls eher unbekannte Künstler den Leser. Und so stammt die beste Story "So war mein Leben" auch nicht von den beiden, sondern von Vic Lockman, Tony Strobl und Steve Steere. Die Micky Maus-Geschichten wirken überwiegend bemüht, haben aber ebenso gute Stories, wie "Wilde Wikinger greifen an". Der Pseudo-Lexika-Anteil ist gut und lädt zum wiederholten Schmökern ein.
Der Große Duckhaus: Entenhausen von A bis Z
Autor der Besprechung:
Götz Piesbergen
Verlag:
Egmont Comic Collection
Preis:
€ 29,99
ISBN 13:
978-3-7704-3870-9
400 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- Bunte Mischung aus Geschichten
- "So war mein Leben" die beste Story
- Gelungener Lexikon-Anteil
- "Wer hat Angst vor Spinnen"
- "Nur ein kleiner Piks"
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
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Rezension vom: | 28.01.2016 | ||||||
Kategorie: | One Shots | ||||||
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