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Comic-Besprechung - Pitt Pistol Gesamtausgabe

Geschichten:
"Jehan Pistolet - L'intégrale": Autor: René Goscinny, Illustrator: Alberto Uderzo, Übersetzung: Klaus Jöken, Horst Berner

Story:
Pitt Pistol ist ein Pirat, der mit allen Wassern gewaschen ist. Gemeinsam mit seinen Kompagnons bereist er die sieben Weltmeere und erlebt so manches Abenteuer.

Meinung:

Mit Asterix sind Renè Goscinny und Albert Uderzo berühmt geworden. Doch auch davor haben die beiden viel miteinander gearbeitet. Das Ergebnis waren Werke wie "Umpah-Pah" oder "Luc Junior", die im Rahmen der Comic Collection mit umfangreichen Sekundärmaterial ausgestattet neu herausgebracht wurden. Jetzt hat es "Pitt Pistol" getroffen.

Die Abenteuer dieses von dem berühmten Duo erdachten Freibeuters sind in zwei Staffeln vor allem in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts erschienen. 1961 kam dann die letzte Seite heraus und das Duo wendete sich anderen Ideen zu, unter anderem die eines berühmten Galliers.

Doch bereits in den vorliegenden Geschichten lassen sich viele Ansätze von dem erkennen, was später zum großen Erfolg führen sollte. Viel Humor, viele wiederkehrende Gags, viel Wortwitz und viel graphischer Esprit! Man kann sagen, mit "Pitt Pistol" haben Goscinny und Uderzo wichtige Experimente durchgeführt, die sie bei "Asterix" zur Perfektion brachten.

Doch wer ist dieser Pitt Pistol überhaupt? Er ist ein Pirat, ja. Aber kein gewöhnlicher. Schon im ersten Abenteuer wird er als ein Träumer dargestellt, der per Glück an ein eigenes Schiff mitsamt Besatzung kommt. Er erklärt sich selber zum Kapitän und schon bald bereisen er und seine Männer die sieben Weltmeere und bekämpfen dabei unter anderem verschiedenfarbige Piraten. Doch ein anderes Mal besuchen sie Amerika oder versuchen, einen Erfinder zu beschützen.

Es ist eine enorme Bandbreite an Geschichten, die das berühmte Duo hier erzählt. Und jede Einzelne macht Spaß zu lesen, auch wenn man bei den Zeichnungen merkt, dass hier noch fröhlich experimentiert wird. Bei den Stories macht sich die Pause zwischen den einzelnen Staffeln ebenso bemerkbar.

Witzig sind alle Geschichten, daran besteht kein Zweifel. Doch die Kunst, sich wiederholende Gags einzubauen, zeigen Goscinny und Uderzo erst ab der zweiten Staffel. Genau wie das Gelage der Gallier feiern auch Pitt Pistol und seine Mannen ein überstandenes Abenteuer. Garniert mit einem gelungenen Abschlussgag.

Wenn es einen Schwachpunkt in dieser Ausgabe gibt, dann sind es die Illustrationen von Uderzo. Es ist eine starke, visuelle Entwicklung, die Uderzo im Laufe dieser Gesamtausgabe durchmacht. Er fängt an mit einem realistischen Stil und hört mit einem Zeichenstil auf, der schon fast auf dem Hochniveau der Asterix-Reihe sich befindet. Allerdings wirkt der Stil noch nicht so gut, wie es bei den Galliern ist.

Das erste Problem ist, dass dieser realistische Stil irgendwie unpassend wirkt. Man verbindet mit dem Namen Uderzo eben einen Funny-Stil und nicht diesen Realismus. Vor allem, weil man immer wieder merkt, wie sehr er leicht in seinen bevorzugten Stil abrutscht, der auch in den ersten Entwürfen zu sehen ist.

In einigen späteren Abenteuern wechselt er dann die Darstellungsweise. Allerdings geschieht das inmitten einer Erzählung, was teilweise ein starker, visueller Bruch ist. Man wird dadurch aus der Narration rausgeworfen, wenn sich Pitt innerhalb weniger Seiten von einem realistisch dargestellten langen Lulatsch zu einem Funny-Charakter entwickelt. Es passt einfach nicht.

Stark sind immerhin die Anhänge, die redaktionellen Extras. Wie man es von der Comic Collection nicht anders gewohnt ist, gibt es hier jede Menge interessante Infos, wie Entwürfe oder Plotzusammenfassungen. Hier bleiben keine Wünsche offen.

Wie soll man jetzt diesen Comic bewerten? Er hat Potential, doch man merkt ihm auch an, dass es sich um ein Frühwerk handelt, wo viel experimentiert wird. Trotzdem sollte man "Zugreifen".


Fazit:
Mit der "Pitt Pistol Gesamtausgabe" präsentiert Egmont eine weitere Zusammenfassung eines Werkes von René Goscinny und Albert Uderzo. Die Geschichte weist bereits viele Elemente auf, die die beiden später bei "Asterix" zur Perfektion treiben. Es ist lustig und spannend zugleich. Vor allem gefallen die vielen redaktionellen Extras, in denen man viel über die Hintergründe des Comics erfährt. Allerdings ist eben vieles noch ein reines Experiment und so kann es passieren, dass sich Uderzos Zeichenstil innerhalb einer Story ändert. Was ziemlich irritierend ist.

Pitt Pistol Gesamtausgabe - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Pitt Pistol Gesamtausgabe

Autor der Besprechung:
Götz Piesbergen

Verlag:
Egmont Comic Collection

Preis:
€ 25,00

ISBN 13:
978-3-7704-3861-7

232 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Ein weiteres Abenteuer von Goscinny und Uderzo
  • Komisch
  • Spannend
Negativ aufgefallen
  • Grafische Experimente von Albert Uderzo
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
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Rezension vom: 27.01.2016
Kategorie: One Shots
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