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Comic-Besprechung - SCM 4
Geschichten:SCM - Meine 23 Sklaven 4
Autor: Shinichi Okada, Zeichner: Hiroto Oishi
Story:
Der geheimnisvolle Ryuoh, Besitzer der meisten Sklaven, gibt sich zu erkennen. Seine Identität ist eine große Überraschung, aber seine Motive für das Spiel sind durchaus ehrenwert. Im Zuge dessen wird berichtet wie Ryuoh seine erste Sklavin erhielt. Unterdessen gerät Sachi ohne ihr Wissen in den Bann der SCM und in die Fänge eines Sadisten.
Meinung:
Die Mangaserie SCM lebt vor allem von ihren Charakteren und wie sie handeln. Die Aktionen finden nicht unbedingt durch äußere Zwänge statt, wie es etwa in Actionszenen oft der Fall ist wenn jemand zum Kampf gezwungen wird, sondern vor allem aufgrund persönlicher Motive. Warum etwa ist jemand bereit Sklaven zu halten oder eben einer zu werden? Wie äußert sich dann das Machtverhältnis und wie geht man damit um? Besitzt man Verantwortung oder puren Sadismus? Ist das SCM zunächst für die späteren Sklaven nur ein Spiel oder sind sie unterwürfig veranlagt? In der Behandlung dieser Fragen werden dementsprechend auch die Hintergründe der Figuren wichtig.
Nun ist der vierte Teil eben aus diesen Gründen teilweise auch sehr verwirrend. Denn die Chronologie wird aufgebrochen. Man schließt in der Erzählung nicht nahtlos an den dritten Teil an, sondern bekommt zum größten Teil eine Rückblende geboten, die sich nicht auf einen einzelnen Charakter beschränkt, sondern gleich mehrere betrifft. Zwar werden nun einige Hintergründe geklärt und erforscht, aber die Motive sind dann teilweise doch relativ simpel gehalten und werden der komplexen psychologischen Dynamik der Machtverhältnisse nicht gerecht. Aber man bekommt immerhin eine Ahnung davon.
Witzigerweise ist ein Kapitel sogar aus der Sicht des Hundes erzählt und man bekommt nun endlich eine Antwort auf die absurde Begebenheit, dass sogar ein Hund eine der SCM-Einheiten trägt. Er wurde ja sogar der Herr eines der fürchterlichsten Charaktere in der Serie. Nur ist dieses Kapitel trotz des surrealen Grundtones etwas kitschig geraten und wird dem Ernst manch anderer Situationen nicht gerecht. So tritt bei manchen anderen Figuren deutlich der Sadismus zu tage und Rache formte diesen. Weniger eine konkrete Rache wegen einer einzelnen Tat eines bestimmten Menschen, sondern eine Rache an einem Kollektiv, die man(n) jetzt ausleben kann. Manche Figuren entpuppen sich da als vielschichtiger als gedacht und damit auch sympathischer da die Motive ehrenwert sind, manche sind noch böser als ursprünglich vermutet.
Passend zu dem düsteren Thema wird zeichnerisch auf die üblichen Verniedlichungseffekte und Verfremdungen verzichtet, sondern durchgängig ein realistischer Strich beibehalten, der es nicht erlaubt das Thema und die Handlung mal aufzubrechen. Abgesehen von dem Kapitel mit dem Hund findet man sich immer in der Erzählung wieder. In der Konfrontation mit den Motiven und Handlungen der Figuren fragt man sich unwillkürlich wie man selber gehandelt hätte. Insofern wird auch dem Leser durchaus ein Spiegel vorgehalten. Es ist sehr geschickt, dass sich manche Taten in den Augen der betrachtenden Figur spiegeln und somit auch der Voyeurismus des Lesers in die Leere läuft, da er selber die Aktionen nicht verfolgen kann. Dennoch ist es etwas überraschend, das es manchmal nicht etwas expliziter wird und man sich etwa bei Sex und Gewalt zurückhält und so die Sklavenverhältnisse wieder etwas verharmlost. Aber das ist ein zweischneidiges Schwert.
Fazit:
Es geht spannend weiter, obwohl die Erzählchronologie hier mit Rückblenden aufgebrochen wird und die zeitliche Einordnung und die gerade vorherrschende Figurenkonstellation für die Leser manchmal schwer nachzuvollziehen ist. Abgesehen von einem kitschigen Kapitel ist die Lektüre aber sehr unterhaltsam.

SCM 4
Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann
Verlag:
Panini
Preis:
€ 7,99
ISBN 10:
3957985528
ISBN 13:
978-3957985521
180 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

- viele Wendungen
- Charakterisierungen

- Rückblenden brechen Chronologie auf
- psychologisch recht platt

Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
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Rezension vom: | 24.11.2015 | ||||||
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