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Comic-Besprechung - Hans Gesamtausgabe 2
Geschichten:Hans Gesamtausgabe 2
Das Gesetz von Ardelia
Autor: André-Paul Duchateau, Zeichner / Colorist: Grzegorz Rosinski, Kas
Der Planet der Zaubereien
Autor: André-Paul Duchateau, Zeichner / Colorist: Kas
Die Kinder des Unendlichen
Autor: André-Paul Duchateau, Zeichner / Colorist: Kas
Das Gesicht des Monsters
Autor: André-Paul Duchateau, Zeichner / Colorist: Kas
Story:
Das Volk hat die Macht in der Stadt übernommen, doch gefällt das nicht allen. So rüstet Ardelia zum Krieg und Hans muss den Widerstand organisieren. Bei einer Erkundung im All auf welchem Planeten man Waffen gegen Ardelia stationieren könne, stranden Hans und Orchidee auf einem menschenleeren Stern auf dem merkwürdiges geschieht. Jahre später kehren Hans und seine Frau in die Stadt zurück wo deren junge Tochter zu einer Geheimnisträgerin auserkoren wird und sie gerät deshalb in Gefahr. Zudem treibt in der Außenwelt ein Monster sein Unwesen. Und Hans droht das Opfer einer Intrige zu werden.
Meinung:
In dieser dicken Gesamtausgabe von Hans, der zweiten von drei geplanten, findet man nicht nur vier albenlange Abenteuer von denen zwei diesmal in der deutschen Erstveröffentlichung zu finden sind, was für Fans schon Kaufanreiz genug sein sollte, sondern auch wie üblich einen redaktionellen Beitrag. Allerdings bleibt in diesem recht lange unklar wohin es gehen soll. Da wird zunächst über die Rolle und den Status der Science-Fiction und Fantasyliteratur in Frankreich referiert. Gut, Hans ist ein Science-Fiction-Comic, aber warum eine so lange Exposition? Dann wird es klar, dass es diesmal um den Texter André-Paul Duchateau geht, der vor seiner Karriere als Comicautor auch viele Novellen und Romane geschrieben hatte und hier vor der eigentlichen Biographie eine Art literaturhistorische Einordnung gegeben wird. Allerdings fällt das nicht sonderlich stringent aus. Als besondere Leckerbissen sind kleine Comicbeiträge enthalten die den Charakter Hans als Werbeträger und, noch besser, als Glückwunschgrüße an andere Magazine und Charaktere wie Tim und Struppi benutzten. Seiten also, die man ansonsten nirgendwo in Deutschland finden wird als in dieser Integralausgabe.
Im Laufe der vier hier versammelten Abenteuer findet übrigens auch ein Zeichnerwechsel statt. Rosinski war zunehmend überlastet und musste, wenngleich ungern, die Reihe Hans abgeben. Er sah ein, dass er seine vielen Projekte nicht in voller Hingabe weiterführen kann. So legte er lieber den Schwerpunkt auf Thorgal, für den es auch regelmäßig Skripte gab, was wohl ein Hauptgrund gewesen sein dürfte sich auf den Wikinger zu konzentrieren. Schließlich ist so dann auch eine regelmäßige Arbeit und dementsprechendes Einkommen gesichert. Auf der Suche nach einem neuen Zeichner schlug Rosinski den ebenfalls aus Polen stammenden Kas vor, der für den Band Das Gesetz von Ardelia zunächst nur die Figuren übernahm und Rosinski die Hintergründe und das Dekor zeichnete. Interessanterweise fällt der Wechsel kaum auf. Kas kann Rosinskis Stils gut kopieren und erst in dem letzten hier enthaltenden Abenteuer löst er sich etwas von den stilistischen Vorgaben und zeichnet etwas rauer und benutzt einen weniger detaillierten Strich.
Alle Abenteuer bilden einen Zyklus. Sie gehören zwar inhaltlich nicht direkt zueinander, bauen aber aufeinander auf. Sprich: die jeweiligen Handlungen werden beendet, aber der Status Quo der am Ende herrscht ist die Ausgangslage für die kommenden Teile. Merkwürdigerweise treten sie aber auf der Stelle und man hat den Eindruck, dass die Skripte am Meer geschrieben worden sind, wo Duchateau die Wellen beobachtete. Es geht voran, zurück, voran, zurück und oft tritt es auf der Stelle. Da wird etwas beendet und man denkt, das nun eine neue Steigerung kommt, aber dann wiederholt es sich und wird nur in einzelnen Teilen variiert. Gerade der Krieg gegen die Königin Ardelia ist davon geprägt. Die Feinde werden vertrieben, sie kommen zurück, sie werden vertrieben, sie kommen zurück. Das ist schon recht spannend da man so die Verzweiflung der Helden spüren kann, aber irgendwie ist es auch ermüdend.
Aber dann kommt mit dem Planet der Zaubereien eines der besten Alben der Serie welche nur so von vielen guten Ideen strotzt und auch zeichnerisch wunderbare Einfälle hat. Kas erweist sich hier als wundervoller Nachfolger von Rosinski und tobt sich richtig aus. Man merkt ein bisschen, dass er sich gegenüber den Fans beweisen musste, aber wenn das so opulent geschieht wie hier kann man nur sagen, dass der Beweis mehr als erbracht ist. Das Gesicht des Monsters hingegen ist ein richtiger Thriller im Science-Fiction-Gewand, der in einem anderen Setting auch für Duchateaus Hauptserie Rick Master hätte verwendet werden können. Die Kinder des Unendlichen ist streckenweise recht langsam ausgefallen und es wird sehr viel Zeit darauf verwendet die Grundlagen für die dramatischen und actionreichen Szenen zu schaffen. Da fiebert man mit, muss sich aber auch ein bisschen aus einer Lethargie wecken, da dieser eindeutig der schwächste Beitrag ist.
Insgesamt gibt es hier Höhen und Tiefen aber einige eindrucksvolle Szenen haben doch einen sehr nachhaltigen Eindruck hinterlassen können, so dass nicht nur Fans hier ihr Lesevergnügen bekommen.
Fazit:
Mit zwei deutschen Erstveröffentlichungen (Die Kinder des Unendlichen, Das Gesicht des Monsters) liegen schon Kaufargumente für die Fans vor. Zwar haben die hier versammelten Abenteuer ihre Höhen und Tiefen bieten aber doch recht eindrucksvolle Szenen was Freunde der Science-Fiction ansprechen dürfte.
Hans Gesamtausgabe 2
Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann
Verlag:
Splitter Verlag
Preis:
€ 34,80
ISBN 10:
3958390218
ISBN 13:
978-3958390218
208 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- visueller Einfallsreichtum
- Spannung, Action, Dramatik
- teilweise keine richtigen Entwicklungen
- teilweise recht langatmig
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
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Rezension vom: | 23.08.2015 | ||||||
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