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Comic-Besprechung - Sandman Ouvertüre 1

Geschichten:
Sandman Ouvertüre 1 (The Sandman: Overture 1-3)
Autor: Neil Gaiman, Zeichner: James H. Williams III, Colorist: Dave Stewart


Story:
Morpheus ist gerade dabei seinen Beauftragten für Alpträume, den Korinther, zurechtzuweisen, als es ihn in eine andere Dimension zieht. Dort begegnet er vielen verschiedenen Facetten seines Selbst. Und muss erkennen, dass eine davon gestorben ist. Ratlos und verwundert macht er sich auf die Suche nach der Ursache.


Dieser Comic wurde mit dem Splash-Hit ausgezeichnet Meinung:
Sandman? Neil Gaiman? J. H. Williams III? Dave Stewart? Comickenner werden spätestens jetzt den Händler ihres Vertrauens stürmen, um diesen ersten von zwei Bänden der Sandman Ouvertüre zu kaufen. Sandman ist ein Meilenstein der Comicgeschichte. Selten gab es eine bessere Serie. Voll gepackt mit Action, Horror, Humor, Philosophie, interessanten Charakteren und einem gehörigen Maß an Fantasie zählt sie zu denjenigen die man als Comicaficionado auf jeden Fall sein eigen nennen muss.

Da wurde man natürlich äußerst hellhörig, als bekannt wurde, dass es eine Ouvertüre zu der eigentlichen Serie geben soll. Sandman ist ja schon seit einiger Zeit zu Ende. Zwar gab es einige Bände, die noch Charaktere näher beleuchteten aber die Erzählungen um den Herrn der Träume waren vorbei. Wie soll sich dann das neue Werk eingliedern? Es wird eine Art Prequel erzählt. Sandman begann ja damit, dass Morpheus von einem Magier gefangen genommen werden konnte und mehrere Jahrzehnte in einem Gefängnis saß. Hier wird nun das erzählt was unmittelbar vorher geschah, wobei nach der Lektüre des ersten Bandes noch nicht genau gesagt werden kann wie es wirklich einzuordnen ist. Das Prequel besteht aus sechs US-Heften, von denen hier drei enthalten sind, also erst die Hälfte erzählt worden ist.

Und die Erzählung ist ziemlich geheimnisvoll und schwer wiederzugeben. Worum es eigentlich geht ist noch nicht allzu klar und es geht wieder einmal um Dimensionen, die das menschliche Gehirn erst schlucken muss. Ein Teil von Morpheus stirbt, aber da er einer der Ewigen ist, kann er nicht ganz sterben. Man muss das eher so verstehen, als ob ein Zellenverbund den Körper verlässt und der Geist es bemerkt. Morpheus macht sich auf die Suche nach dem „Mörder“ und dem Grund dafür. Ein alter Fehler holt ihn ein und es scheint einen intergalaktischen Krieg zu geben. Da werden philosophische Aspekte mit Science-Fiction und sogar Western vermischt. Was wieder einmal deutlich macht, das man bei Sandman mit allem rechnen kann und Neil Gaiman zeigt wieder einmal auf, das er einer der besten Comicautoren überhaupt ist.

Vor Gaiman kann man sich nur verbeugen. Intellektuell durchaus anspruchsvoll geht er in Dimensionen vor, die niemals selbstverliebt sind, sondern immer wenn es zu abstrus zu werden droht, bringt er einen wundervollen Humor ein und das Lachen glättet die beginnenden Grübelfalten auf der Stirn. Etwa wenn es um den beginnenden Krieg geht und viele verschiedene Sternenrassen vorgestellt werden. Da leistet die eigene Imaginationskraft Überstunden um mit der überbordenden Fantasie Schritt zu halten und dann wird das vertraute Green Lantern Corps erwähnt und dann kommt eine kleine satirische Spitze, wenn in einem Atemzug ein Hunde Corps erwähnt wird. Gaiman fügt das Geschehen in das bekannte Sandman- und DC bzw. Vertigo Universum ein und liefert doch auch neue Aspekte. Ein Meister fürwahr.

Ein ebensolcher Meister ist J. H. Williams III, den viele auch von seinen Zeichnungen für Batwoman kennen. Hier liefert er einige seiner besten Arbeiten ab und sein Stil, der gerne mal die Konventionen aufbricht, passt hervorragend zu dem Sandman. Da nehmen die Panels die Formen von Zähnen ein, von einer Hand oder werden zu Ornamenten und alles ist zwar sehr voll aber doch nie überladen.

Wunderbare Zeichnungen  bei denen man jedes Panel länger betrachten kann und will. Und dann wäre da noch Dave Stewart der einer der besten, wenn nicht der beste, lebende Colorist der Comicbranche ist. Seine Farben geben dem Ganzen eine weitere Dimension und tragen wesentlich dazu bei, dass hier ein Augenschmaus vorliegt. Was er wirklich geleistet hat, kann man schön in den hier enthaltenen Extras sehen.

Jedenfalls werden die hohen Erwartungen die man anlässlich eines solchen Bandes hatte, vollends erfüllt und ist schon von den ersten Momenten an gefesselt. Allein schon mit träumenden Pflanzen anzufangen und die Panel in Form von deren Blättern zu gestalten, die vom Winde verweht zu werden scheinen, ist mutig und wundervoll. Ein Band zum Träumen und Nachdenken.


Fazit:
Die Erwartungen an ein Prequel zu der Sandman-Reihe konnten nicht höher sein. Und sie werden erfüllt. Hier trafen sich einige Genies der Comicbranche zu einem Stelldichein und lassen den Leser von der ersten Seite an nicht mehr los.

Sandman Ouvertüre 1 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Sandman Ouvertüre 1

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 16,99

ISBN 10:
3957982537

ISBN 13:
978-3957982537

120 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Story
  • Zeichnungen
  • Farbgebung
  • Philosophie und Spannung
  • Genremix
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(2 Stimmen)
Bewertung
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Rezension vom: 19.06.2015
Kategorie: Hefte
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