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Comic-Besprechung - Westwood Vibrato 3

Geschichten:
Westwood Vibrato 3
Autor: In-Wan Youn, Zeichner: Sun-Hee Kim


Story:
Cornelia und ihre Freunde werden mal wieder durch den emotionalen Fleischwolf gedreht. Denn sie haben diesmal unmittelbar Kontakt mit Personen, welche ihre Unterstützung brauchen und hören nicht einfach nur ihre Geschichte. So wird einiges aus der Vergangenheit von Pater Thomas enthüllt und die Liebe zwischen Cornelia und Alan wird auf eine neue Ebene gehoben.


Meinung:
Dieser südkoreanische Manga ist ein Phänomen. Westwood Vibrato hat ja einen recht vorsehbaren Aufbau, da keine zusammenhängende Geschichte erzählt wird, sondern jedes Kapitel für sich eine Kurzgeschichte ist und nur manchmal ein Zusammenhang zu den früheren Erzählungen hergestellt wird, indem man die Figuren sich entwickeln lässt und auf bereits geschehenes Bezug genommen wird. Ansonsten stehen immer wieder Einzelschicksale im Fokus, deren Geschichte und Leid anhand ihres Instrumentes und eines bestimmten Musikstückes beleuchtet wird.

Was die Reihe nun zu einem Phänomen  macht ist einerseits die Tatsache das sie immer noch zu bewegen weiß und den Leser nicht abstumpfen lässt, sondern andererseits auch immer, zum Glück, die Strukturen aufbricht und die Erwartungshaltung ad absurdum führt. Da wird etwa hier die erste Episode aus der Sicht des Haustieres, dem Pinguin, erzählt, was zu einigen etwas albernen Szenen führt und den typisch übertriebenen Mangaeinschlag deutlich werden lässt. Da hatte man sich ja bislang öfters zurückgehalten und graphisch eher nüchtern und realistisch erzählt. Aber als kleine Atempause bei all den Schicksalsschlägen ist das durchaus mal willkommen. Dabei ist auch hier immer noch der Respekt zu spüren und das Leid anderer wird nie ausbeuterisch benutzt. So sind die Verwendungen von heiklen Themen nie provokativ, sondern ernst zu nehmen. Hier wird etwa das Tabuthema in Afrika, AIDS, aufgegriffen, aber nicht die Krankheit an sich in den Vordergrund gestellt, obwohl sie jedes Panel durchzieht. Geschickterweise wird erst spät gesagt woran der Junge eigentlich leidet und da ist man schon längst in seiner Empathie gefangen, was den Schrecken der Krankheit und die sozialen Hintergründe besonders in Afrika paradoxerweise verdeutlicht ohne zu sehr in das Detail zu gehen.

Ebenso geschickt ist es, das zunehmend das Innenleben der Heldin Cornelia selber thematisiert wird. Indem sie ihren Kunden zuhört, heilt sie sie bereits und kann mit einfachen Taten und geschickt platzierten Sätzen ihnen helfen und Linderung verschaffen. Das ist schön. Aber auch naiv. Das wissen die Macher und so zeigen sie hier besonders gut auf, das Gefühle nicht so einfach handzuhaben sind, wie es in der Serie suggeriert wird. Denn von außen her kann man einen unvoreingenommenen Blick auf das emotionale Chaos werfen. Wenn man aber selber beteiligt ist, scheitert man daran. Und eben dieses passiert Cornelia. Manchmal ist das alles etwas zu idealisiert, aber vor allem das Stammpersonal bekommt hier mehr Facetten und Tiefe, wobei auch durchaus düstere Töne und die Schattenseiten angeschlagen werden. Aber überraschend ist das immer, da man sich insgeheim schon mit einer standardisierten Struktur abgefunden hatte.

Vor allem die Farben sind hier erwähnenswert, die hervorragend die Stimmung wiedergeben. Sie sind warm und satt, die Erkenntnis wiederspiegeln, enthalten dabei sich aber jeden Kitsches.


Fazit:
Auch der dritte Band vermag zu überzeugen und die Schicksale werden etwas differenzierter betrachtet und keine einfachen Lösungen suggeriert. Vor allem das Stammpersonal der Serie bekommt nun mehr Tiefe.

Westwood Vibrato 3 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Westwood Vibrato 3

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Tokyopop GmbH

Preis:
€ 14

ISBN 10:
3842008783

ISBN 13:
978-3842008786

224 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Tabuthemen werden angesprochen
  • Stammpersonal bekommt mehr Facetten
  • es wird nicht suggeriert das Emotionen leicht heilbar sind
Negativ aufgefallen
  • teilweise unnötig albern
  • zeichnerischer Stilbruch bei Humorszenen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
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Rezension vom: 23.03.2015
Kategorie: Mangas
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