Optionen und weiterführende Links



In der Datenbank befinden sich derzeit 18.265 Rezensionen. Alle Rezensionen anzeigen...

Comic-Besprechung - Hellboy 13

Geschichten:
"Abstieg zur Hölle"
US-Hellboy: „Hellboy in Hell – The Descent“
Autor und Zeichner: Mike Mignola
Kolorierung: Dave Stewart

"Kacke!" Es vergeht kaum eine Szene in diesem Comic, wo Hellboy nicht dieses oder ein anderes Schimpfwort benutzt. Damit bringt er die Misere, in die er seit seinem Tod sitzt, ziemlich genau auf den Punkt. Hellboy landet in dieser Ausgabe direkt in der Hölle. Dort muss er feststellen, dass alle Herrscher und Generäle vor ihm geflohen sind. Lediglich Sklaven und einige Dämonen sind noch da, die Führungsriege fehlt jedoch beinah vollständig.

Im vorliegenden Band zeigt Mike Mignola Hellboy von einer anderen Seite. Bis auf die oben angesprochenen Flüche übt sich die Figur eher in Zurückhaltung. Dies kommt sicherlich daher, dass ihm und dem Leser nicht bewusst ist, in welcher Lage er sich gerade befindet. Mignola zieht Parallelen zu Charles Dickens "Weihnachtsgeschichte" indem er mehrere Geister einführt, die Hellboy durch die Hölle führen und ihm von Szene zu Szene wechseln lassen. Dabei erfährt der Leser viel über die Figuren unter den langen Kapuzen und natürlich - und das ist der eigentliche Punkt bei diesem Comic - viel über die Herkunft des hornlosen Helden. So wird nun erstmals die legendäre rechte Hand thematisiert. Mignola schildert, wie Hellboy zu dieser Hand kam und welche Macht sie hat.
Dass dabei natürlich auch Neid wächst, wird im dritten Kapitel "Familienbande" deutlich, wo sich die hellboyschen Brüder und sein Onkel ein kleines tödliches Intermezzo liefern. Doch wo andere Autoren hier eine ellenlange Story daraus formuliert hätten, fertigt Mignola die Sache relativ schnell, aber dennoch spektakulär ab. Weiter geht es mit mehreren Szenen, die auch andere Personen in den Mittelpunkt stellen. Hellboy ist hierbei Helfer oder auch nur Zaungast.

Dies alles führt zu einer sehr vielschichtigen und extrem abwechslungsreichen Handlung, die aber aufgrund der vielen Querverweise stellenweise recht schwer zu verstehen ist. Ein nochmaliges Lesen der Ausgabe hilft beim Verständnis jedoch ungemein, so dass auch Neu- und Quereinsteiger auf ihre Kosten kommen. Besonders gelungen ist der Umstand, dass die rote Hauptfigur zwar ständig im Mittelpunkt steht, der Leser ihm also immer dicht auf den Hufen ist, jedoch auch Platz für andere Personen geschaffen wird. Dies entschleunigt die Geschichte und weckt Interesse an Geschehnisse abseits der Hauptfigur.

In "Abstieg zur Hölle" räumt der Autor folglich mit einigen alten Geschichten und offenen Fragen auf. Hier werden Fakten gesetzt, die in ihren Auswirkungen zwischen relativ unwichtig und noch nicht absehbar schwanken. Besonders ein Mord dürfte sicherlich noch eine große Rolle spielen.

Der Comic überzeugt folglich durch einen interessanten und wegweisenden Inhalt, der mit dunkler Farbgebung und einer ungewöhnlichen Architektur der Hölle daher kommt. Der Künstler entwirft hier eine Unterwelt, die viele verschiedene Gesichter hat. Vom mit Krabbeltieren versuchten Seen, über mittelalterlich anmutende Dörfer bis zum herrschaftlichen Pandämonium ist alles enthalten. Gerade die beiden letztgenannten Strukturen zeigen eine andere Hölle, weit entfernt vom ewig lodernden Fegefeuer. Doch Mignola ist nicht berühmt für große urbane Darstellungen. Stattdessen gibt es eine Vielzahl von kleinen Panels, die nur hin und wieder durch ganzseitige Grafiken abgelöst werden. Nur so ist es dem Künstler möglich, die vollgepackte Handlung in der Kürze der einzelnen Kapitel unterzubringen.

Der 13. "Hellboy"-Band wartet folglich mit einer starken Handlung auf, die offene Fragen beantwortet und viel Spannung bietet. Gerade die Ereignisse aus Hellboys-Vergangenheit sind interessant und voller Spannung. Egal ob treuer Leser oder Neueinsteiger, beide kommen aufgrund der Fülle an Informationen und des sehenswerten Hintergrundes voll auf ihre Kosten.

Hellboy 13 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Hellboy 13

Autor der Besprechung:
Christian Recklies

Verlag:
Cross Cult

Preis:
€ 22,00

ISBN 13:
9783864253973

160 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • brisante Fragen werden geklärt
  • Querweise zu MacBeth, Dickens und Dante
  • Ausgabe mit Schlüsselrolle für den zukünftigen Verlauf der Serie
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
Bewertung
Du kannst diesen Comic hier benoten.

Persönlichen Bookmark setzen für diese Seite
Diese Seite als Bookmark bei Blinklist hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei del.icio.us hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Digg hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Fark hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Furl hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Google Bookmarks hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Mister Wong hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei myYahoo hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Netscape hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Newsvine hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Reddit hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei StumbleUpon hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Technorati hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Yigg hinzufügen  
Oder diesen Dienst benutzen: Social Bookmark Button

Rezension vom: 18.03.2015
Kategorie: Hellboy
«« Die vorhergehende Rezension
Screwed 1: Projekt Frankenstein
Die nächste Rezension »»
Deadpool: Draculas Braut
Leseprobe
Zu diesem Titel liegt derzeit keine Leseprobe vor. Sie sind Mitarbeiter des Verlags und daran interessiert uns für diesen Titel eine Leseprobe zu schicken? Dann klicken Sie hier...
Das sagen unsere Leser
Zu diesem Titel existieren noch keine Rezensionen unserer Leser.


?>