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Comic-Besprechung - Opus 1

Geschichten:
Opus 1
Autor und Zeichner:
Satoshi Kon 

Story:
Die junge Polizistin Sakoto kämpft schon seit vielen Jahren erbittert gegen den skrupellosen Sektenführer namens „Maske“. Trotz ihrer telepathischen Fähigkeiten hat sie nicht verhindern können, dass viele ihrer Liebsten starben und sie auch sonst viel Leid erfahren musste. Ihr einziger Verbündeter ist der Herumtreiber Rin, dessen Fähigkeiten noch ausgeprägter sind als die ihren. Doch als es zum Showdown kommt, passiert etwas unerwartetes.

Resonance heißt das Werk des jungen Mangazeichners Chikara Nagai. Er steht kurz vor dem Abschluss der Saga um Sakoto und ihre Feinde, dich nun sitzt ihm wieder einmal der Abgabetermin im Nacken. Er muss nur noch wenige Seiten fertig stellen, aber irgendwie wollen diese jetzt einfach nicht mehr so gut von der Hand gehen wie vorher.

Ehe er jedoch verzweifeln kann, wird er durch eine Zeichnung in die Welt gezogen, die er selbst geschaffen hat und muss sich nun mit den Gefahren auseinander setzen, die auch schon Sakoto in die Enge getrieben haben. Schuld an dem ganzen Dilemma ist Rin, der irgendwie erfahren hat, dass er sterben soll und dies nicht zulassen will. Doch gerade dadurch eskaliert die Situation.



Meinung:
Einen Autor in die eigene Welt zu versetzen – das geschieht nicht das erste Mal. Westliche wie fernöstliche Künstler haben dies schon getan, daher kommt es letztendlich darauf an, welche weniger bekannten oder gar unvertrauten Facetten das neuste Werk aus dem Thema holt. Opus von Satoshi Kon gelingt dies überraschend gut.

Der Künstler und Regisseurs ist bereits durch viele seiner Animes wie „Paprika“ und „Milllennium Actress“ mit dem Sujet vertraut, dem Bekannten auch noch neue Seiten zu verleihen. Und das tut er auch in seinem neusten Manga, der auf zwei Bände konzipiert ist.

Zunächst einmal führt er in die Welt von „Resonance“ ein. Die Geschichte um Satoko ist das Werk des jungen und selbstsicheren Mangaka Chikara Nagai, der bisher nie über Probleme mit seiner Kreativität klagen musste und immer genau weiß, wo er hin will. Aber dann reißt ihn die Einmischung Rins aus seinem vertrauten Leben – und nicht nur das – es bringt die fiktive Welt völlig durcheinander. Die erfundenen Gestalten haben sich verselbstständigt und weiter entwickelt: Sie sind Charaktere mit Profil geworden.

Die Erlebnisse bringen auch Chikara zum Nachdenken, wird er nun doch persönlich mit seinen Figuren konfrontiert und erfährt, dass sie überhaupt nicht mit dem einverstanden sind, was er ihnen angetan hat. Er muss erkennen, dass auch sie Menschen mit Gefühlen und Gedanken sind, nicht nur bloße fiktive Konstrukte, die alles einfach aushalten. Die Welt um ihn herum verselbstständigt sind – und das auf unangenehme Art und Weise.

Natürlich gibt es auch Gefahren und Gegenspieler – das Hauptaugenmerk der Geschichte liegt aber auf der Beziehung zwischen dem Künstler und seinem Werk. Denn seine Figuren halten ihm nun einen Spiegel vors Gesicht und machen ihm klar, dass ihr sie Leben schmerzhaft echt empfinden – und das wirkt auch im Leser nach, obwohl Satoshi Kon niemals den Zeigefinger mahnend erhebt, sondern immer nur die Fakten sprechen lässt.



Fazit:
Opus greift ein sattsam bekanntes Thema auf spannende und unterhaltsame Weise auf und verleiht dem Zwiegespräch zwischen dem Künstler und seinen Figuren neue Facetten, die man so noch nicht gelesen hat. Das gibt dem Manga eine erfrischende Note, durch die er noch eine ganze Weile im Kopf nachwirken kann.

Opus 1 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Opus 1

Autor der Besprechung:
Christel Scheja

Verlag:
Carlsen

Preis:
€ 14,90

ISBN 13:
978-3551768681

196 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Einem altbekannten Thema werden neue Facetten abgerungen
  • Lebendige Figuren schlagen in ihren Bann
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
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Rezension vom: 27.02.2015
Kategorie: Opus
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