Optionen und weiterführende Links



In der Datenbank befinden sich derzeit 18.290 Rezensionen. Alle Rezensionen anzeigen...

Comic-Besprechung - Westwood Vibrato 2

Geschichten:
Westwood Vibrato 2
Autor: In-Wan Youn, Zeichner: Sun-Hee Kim; Colorist: Kim Paolo, Jeong-Woo Lee


Story:
Cornelia bekommt weiterhin Instrumente zum Reparieren und gleichzeitig die traumatischen Geschichten derer Besitzer. So leidet eine junge Frau unter dem Tod ihres berühmten Vaters, während ein reicher Unternehmer ein Versprechen einlösen will, welches er einem Freund vor vielen Jahrzehnten gegeben hat. Doch auch Cornelias Emotionen geraten in Aufruhr: da stellt eine Katze ihren Haushalt auf den Kopf und sie kommt ihrem Arzt näher als ihr zunächst lieb ist.


Meinung:
Das Prinzip, wie man es schon aus dem ersten Band kennt, ist beibehalten worden. Die Heldin Cornelia bekommt ein Instrument zum Reparieren und damit auch die Geschichte des Besitzers und welche dramatischen und bewegenden Erlebnisse mit dem Spielgut und der Musik verbunden sind. Das kann schnell nach einem starren Schema ablaufen und langweilig, da vorhersehbar, werden. Doch wird das hier zum Glück vermieden. Die Musik bekommt hier oft erst am Ende der jeweiligen Episode ihren Raum, steht damit weniger im Vordergrund als vorher, fasst aber die Thematik zusammen, gibt dem Erzählten noch ein bestimmtes Charakteristikum. Und in gewisser Hinsicht natürlich auch noch  den Soundtrack zur Lektüre. Es geht also weniger um die Effekte der Musik an sich, sondern darum, was sich darum abspielt. Was nicht weniger bewegend ist. Und auch teilweise zu schockieren vermag.

Vor allem die erste Episode ist recht spannend ausgefallen. Man meint zu wissen, wohin die erzählerische Reise gehen wird, da man ja die Struktur und den Ablauf aus dem ersten Band kennt. Doch das, was anscheinend die Lösung des Rätsels ist, ist es nicht und man ist zusammen mit der Heldin überrascht. Doch das Trauma ist durch ein wahrhaft grausiges Erlebnis ausgelöst worden, bei dem man als Leser fassungslos den Kopf schüttelt. Und doch sind die Taten und Beweggründe aller Personen verständlich und nachvollziehbar.

Nach diesem bewegenden Auftakt gibt es eine Episode die sich rein um das sich hier herausschälende Stammpersonal bewegt. Es kommt ein humorvoller Ton zum Tragen und es wird eine zarte Liebesgeschichte eingeflochten, die nach dem düsteren Auftakt mehr als  willkommen ist und es gleichzeitig für alle kommenden Bände spannend macht ob sich das Paar hier wohl zusammen finden wird und ob sie wirklich Gefühle füreinander empfinden.

Ähnlich geht es weiter, indem das Herz einer Katze geheilt werden muss. Das ist durchaus humoristisch, wird gegen Ende aber auch sehr bewegend, wenn man die Gedanken der Katze zu lesen bekommt und alle ihrer merkwürdigen Verhaltensweisen deutlich werden. Vor allem in dieser Episode ist der Stil des Mangas sehr deutlich festzustellen. Bislang war zwar die Herkunft der Serie aus dem asiatischen Raum bemerkbar (genauer: Südkorea), aber doch in Vermeidung exaltierter Grimassen, Verfremdungen und Speedlines sehr westlich gehalten worden. Wenn hier die Katze gegen den Pinguin kämpft, wird das aufgebrochen und es verliert an Realismus, bekommt aber eine gewisse Leichtigkeit. So gelingt eine Kombination aus Slapstick und Dramatik. Insgesamt erfährt man in diesen beiden Episoden etwas mehr über die Heldin und ihren Hintergrund.

Der Höhepunkt des Bandes ist aber die letzte, zugleich auch die längste Geschichte, indem das Schicksal zweier bergsteigender Freunde vorkommt. Hier sollte man doch Taschentücher bereithalten. Aber es wird nicht auf die Tränendrüse gedrückt, sondern einfach nur die Geschichte erzählt. Besonders hier wird auch die graphische Qualität der Serie deutlich, denn die Szenen und die Panels sind sehr geschickt aufgebaut. Zeitlinien werden durch optische Querverweise auf den ersten Band deutlich gemacht und vor allem durch die Art der Übergänge, die schon fast filmischen Überblendungen ähneln, welche die Zeitebenen und Entwicklungen hervorragend verbinden.


Fazit:
Sogar besser als der Auftakt, da hier starre und rigide Erzählformen aufgebrochen werden. Zwar stehen die Musikstücke an sich nicht im Vordergrund, aber sind dennoch zentrales Charakteristikum. Bewegend und dramatisch, entbehrt der zweite Teil auch nicht eines gewissen Humors.

Westwood Vibrato 2 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Westwood Vibrato 2

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Tokyopop GmbH

Preis:
€ 14

ISBN 10:
3842008775

ISBN 13:
978-3842008779

216 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • keine rigide Erzählformel
  • dramatisch und bewegend
  • Auflockerung durch Humor
  • geschickte Überblendungen
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
Keine Bewertung vorhanden
Bewertung
Du kannst diesen Comic hier benoten.

Persönlichen Bookmark setzen für diese Seite
Diese Seite als Bookmark bei Blinklist hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei del.icio.us hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Digg hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Fark hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Furl hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Google Bookmarks hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Mister Wong hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei myYahoo hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Netscape hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Newsvine hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Reddit hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei StumbleUpon hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Technorati hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Yigg hinzufügen  
Oder diesen Dienst benutzen: Social Bookmark Button

Rezension vom: 06.01.2015
Kategorie: Mangas
«« Die vorhergehende Rezension
Zauber 3
Die nächste Rezension »»
L-DK 14
Leseprobe
Zu diesem Titel liegt derzeit keine Leseprobe vor. Sie sind Mitarbeiter des Verlags und daran interessiert uns für diesen Titel eine Leseprobe zu schicken? Dann klicken Sie hier...
Das sagen unsere Leser
Zu diesem Titel existieren noch keine Rezensionen unserer Leser.


?>