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Comic-Besprechung - The True Lives of the Fabulous Killjoys

Geschichten:
The True Live of the Fabulous Killjoys (The True Live of the Fabulous Killjoys 1-6; The True Live of the Fabulous Killjoys - Free Comic Book Day)

Autor: Gerard Way, Shaun Simon
Zeichner: Becky Cloonan
Colorist: Dan Jackson


Story:
In der Wüste vor der großen Stadt Battery City lebt ein junges Mädchen mit einem großen Schicksal. Vor zehn Jahren wurde es einmal von einer Gruppe Revolutionären, den Killjoys, gerettet, da ihr eine große Zukunft bevorzustehen scheint. Doch zurzeit sieht es nicht danach aus, denn das autoritäre Regime setzt alles daran Andersdenkende und Abweichler auszuschalten. Langsam streckt es seine Finger auch in die Wüste zu deren Bewohner aus.


Meinung:
Was konnte man sich auf diesen Band freuen. Gerard Way hatte allein schon mit Umbrella Academy eine wundervolle Serie vorgelegt und die Zeichnerin Becky Cloonan ist eine noch junge aber schon erfahrene und sehr gute Zeichnerin welche die meisten aus der Zusammenarbeit mit Brian Wood kennen dürfte. So illustrierte Cloonan die neuen Abenteuer um Conan, einige Storylines von Northlanders und Demo. Eine Zusammenarbeit welche einem also das Wasser im Munde zusammen laufen ließ.

Doch schlucken fällt einem da schwer. Es sei denn man verschluckt sich. Was sollte das denn werden? The true lives of the fabulous Killjoys ist entweder ein Meisterwerk oder Müll. An dieser Graphic Novel werden sich die Geister scheiden. Was die einen wohl als verehrungswürdig empfinden werden, werden die anderen hassen. Alle Voraussetzungen für einen Kult also.

Aber woran liegt es nun, ohne das man hier als Killjoy (=Spielverderber) da steht. Und soweit man die komplexe Story überhaupt verstanden hat. Ein Knackpunkt liegt darin, dass die Graphic Novel oft ihre Richtung wechselt. Immer wieder geht es Arm in Arm mit bekannten Vorläufern. Aber in Vermeidung irgendwelcher Klischees, was an sich ein nobler Ansatz ist, werden dann ganz schnell die Hände losgelassen und Killjoys versucht eigenständig zu laufen. Was dazu führt, das man vorrangig stolpert. Da geht es ein um das andere Mal in Richtung Mad Max, aber bevor Action eingebaut werden muss, da es dann dazu gehört, wird schnell die Perspektive verschoben und es kommen gerade im Dialog viele Reminiszenzen an Transmetropolitan vor. Aber thematisch werden alle Ähnlichkeiten vermieden. Natürlich ist es manchmal so surreal wie in der Umbrella Academy und man merkt durchaus, dass es sich um denselben Autor handelt. Nur zitiert er sich nicht selber, was er aber manchmal hätte tun sollen, da der Charme der Umbrella Academy hier komplett fehlt. Es gibt viele verschiedene gute Ideen, nur wollen sie nicht so richtig zusammenpassen. Oder ist alles nur ein Zitat? Sind die Banden nicht Clockwork Orange ähnlich? Und kennt man jenes und dortiges nicht woanders her?

Irgendwann kann dieser ewige Krebsgang einem gehörig auf die Nerven gehen. Vor allem da es frustrierend ist und die rebellische Pose sich auch in der merkwürdigen Erzählweise niederschlägt und somit nur das ist: eine Pose. Sie steht für sich und ist nicht in einer stringenten Dramaturgie eingefasst, sondern eher psychedelisch angehaucht. Es ist zwar lohnenswert Klischees zu verlassen, aber ein Spiel mit Konventionen ist nur möglich, wenn man sie respektiert und den Leser bisweilen daran erinnert. Alles hier, sowohl in der Gestaltung als auch im eigentlichen Inhalt, erinnert an das Motto „Hauptsache dagegen“. Aber leider sind für die politischen und sozialen Kritikpunkte die Hintergründe zu platt ausgefallen.

Zeichnerisch ist aber alles im Plus. Cloonan  hat in den Details einige schöne Ideen eingebaut und alles recht flächig ausgearbeitet was der ganzen Angelegenheit gut tut und wohl auch als Versuch gelten kann, die Storywirrnis etwas zu glätten. Wenn nun auch die Zeichnungen so chaotisch ausgefallen wären, so hätte man sich wohl komplett verlaufen und gnadenlos die Segel gestrichen.

Fazit:
Manche werden die Graphic Novel lieben, manche hassen. In Vermeidung von Klischees bei gleichzeitiger Zitatfreude liefert Autor Gerard Way einen Krebsgang ab, der auf Dauer nervtötend ist. Alles hier verläuft nach dem Motto „Hauptsache dagegen“ und lässt den Leser in der Wüste stehen.

The True Lives of the Fabulous Killjoys - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

The True Lives of the Fabulous Killjoys

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 16,99

ISBN 10:
3862019675

ISBN 13:
978-3862019670

160 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • interessante Ansätze
  • Vermeidung Klischees
Negativ aufgefallen
  • vieles zu sehr Pose
  • platte Hintergründe
  • es fehlt an Charme und Mut
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
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Rezension vom: 02.08.2014
Kategorie: Rezensionen
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