Comic-Besprechung - Feuer
Story:
Als der Panzerkreuzer Anselm II in die Bucht der grünen Insel Sankt Agatha einfährt, konnte niemand ahnen, was mit Leutnant Absinth passieren sollte. Um die Insel rankten schon immer Geschichten und Legenden – mehrere Handelsschiffe sind untergegangen.
In diesem Umfeld geht Absinth mit mehreren Soldaten an Land, um merkwürdige Erscheinungen aufzuklären. Und dann beginnt das Unheil.
Meinung:

Lorenzo Mattotti, 1954 in Brescia / Italien geboren, studierte Architektur in Venedig und lebt heute in Paris. Als Comic-Zeichner hat er Meisterwerke (u.a. Feuer, Der Mann am Fenster, Flüster, Labyrinth) geschaffen, die einen Kritiker zur Behauptung führten, es gäbe in der Geschichte der Comics die Zeit vor und die Zeit nach Mattotti.
Mit seinem Zeichenstil erinnert er an die großen Expressionisten und schafft es Szenarien zu erzeugen, die – trotz teilweiser Buntheit - mehr als bedrohlich wirken.
Was will man gegen einen Comic sagen, der auf allen jemals geschaffenen Hitlisten in oberen Regionen erscheint? Mattotti hat mit „Feuer“ alles abgesahnt, er steht neben Loisel (Peter Pan), McKean (Tag der Narren), Talbot (Geschichte einer bösen Ratte) und Eisner (Zum Herzen des Sturms) in der ewigen Bestenliste von Rraah!, 1992, ein Jahr nach dem „Feuer“ erstmals in der Edition Kunst der Comics veröffentlicht wurde, bekam Mattotti den Erlanger Preis für die beste deutschsprachige Comic-Pujblikation.
Ruhm erlangte Mattotti vor allem für die glühenden Farbräusche seiner einzigartigen Ölkreidetechnik, exemplarisch ist hier sein Meisterwerk „Feuer", das bereits als moderner Klassiker gilt.
Was will man da noch Negatives sagen?
Ich habe nur ein Problem, ich verstehe „Feuer“ nicht.
Und bei aller Lobhudelei, bei aller expressionistischer Zeichenkunst, bei aller Intellektualität muß sich erst einmal ein Publikum für eine derartige Veröffentlichung finden. Und ganz ehrlich – daran wird es scheitern.
Kunst im Comic – daran ist schon die Edition Kunst der Comics gescheitert – leider.
Anbei noch drei anklickenswerte Links zu Mattotti.
http://www.carlsencomics.de/highlight/mattotti/interview.html
http://www.carlsencomics.de/highlight/mattotti/biog.html
http://www.scheinschlagonline.de/archiv/2000/12_2000/texte/26.html
Der Mann und seine Comics sind interessant – keine Frage – leider ist der Kreis der Interessenten wahrscheinlich viel zu klein, denn „Feuer“ kauft man sich einmal. Sind seit 1992 Comic Leser für ein solchen Genre dazu gekommen? Wohl kaum.