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Comic-Besprechung - Pik As 3: Zwei indianische Sch`tis
Geschichten:Pik As 3: Zwei indianische Sch`tis
Autor: Thierry Gloris
Zeichner: Jacques Lamontagne
Colorist: Lorien Aureyre
Story:
Hugo Beyle und Flora Vernet haben sich von Dupin getrennt und eine eigene Detektei eröffnet, die sich auch um Übersinnliches kümmern will. Der erste Auftrag ist dementsprechend merkwürdig: ein alter Indianer bittet die beiden darum einen verschwundenen Geist zu finden. Doch wie soll man das anstellen?
Meinung:
Auf der Einschweißfolie klebt ein Sticker der besagt, dass es sich hier um den Abschlussband der Serie Pik As handelt. Das ist allerdings nicht der Fall und das ist auch gut so. Vielmehr liegt hier der Beginn eines neuen Erzählzyklus vor und auch wenn der eigentliche Fall um den es hier geht, abgeschlossen wird, so führt das doch direkt zu einem weiteren. Man darf sich also auf eine weitere Fortsetzung freuen.
Man möchte auch wissen, wie dieses charmante Abenteuer weitergehen wird. Doch halt, „charmant“? Wenn es um Geister, Freaks, Absonderlichkeiten, Monster und Vampire geht? Das hat eigentlich wenig mit Charme zu tun. Dennoch kann man diese gelungene Serie nicht anders betiteln. Der wilde Genremix aus Krimi, Mystery, Action, History und Witz funktioniert zwar sehr gut, aber das ist immer noch nicht genug für den Titel „charmant“. Liegt es also nicht nur an dem Genremix, sondern auch an den hier manchmal vorkommenden Slapstickszenen, welche die Action besorgen, die ansonsten nicht auftritt? Oder betrifft das den Grusel der zahm daherkommt ohne jemals die Gewalt zu verharmlosen? So richtig ernst kann man die Monster nicht nehmen aber die grauenhafte Autopsie schönt nichts und zeigt, dass die Monster eben Bestien sind.
Zudem ist das Abenteuer auch abseits des Slapsticks witzig und kann manchmal in Hommage an Jaques Tati mit vollem Ernst aberwitziges abliefern. Etwa wenn die beiden Detektive mit einem Geistersuchgerät über den Jahrmarkt spazieren.
Auch das zentrale Thema des Subtextes gelangt nicht zwangsläufig zu dem Titel „charmant“. Denn es geht um die individuelle Bewährung und die Selbstbestimmung. Und zwar nicht nur bei der Heldin die in einer patriarchalischen Gesellschaft sich nicht nur von ihrem Vater, sondern auch von der Vaterfigur Dupin lösen muss, um eigenständig sein zu können und jede Tat wieder rechtfertigen muss. Auch andere müssen um ihre Selbstbestimmung kämpfen und so ist die Auflösung des eigentlichen Falles ein schönes Spiegelbild. Und in der Tat spielt da ein Spiegel sogar eine Handlungsrolle.
Wie auch schon in den ersten beiden Teilen gibt es dann noch massig Anspielungen. Dupin ist ja, wie hoffentlich bekannt, der Privatdetektiv, den Edgar Allan Poe erfunden hat und damit erst das Genre des Krimis geschaffen hat. Auf die Erzählungen Poes gab es schon Anspielungen in Teil eins und zwei. Hier gibt es aber Filmzitate aus Freaks und vor allem Nosferatu inklusive dessen Darsteller Max Schreck. Aber auch Indiana Jones tritt auf und der eine Wissenschaftler heißt Letendre und es würde nicht überraschen, wenn dessen Physiognomie mit derjenigen des Zeichners und Autors übereinstimmen sollte.
Die Dialoge erinnern auch an die beste Screwballmanier und die Erotik ist deutlich, ohne dass auf Nacktheit zurückgegriffen werden muss.
Generell sind die Zeichnungen gelungen und können manchmal hemmungslos übertreiben und sich wieder dezent zurücknehmen, wobei sie nie aufgeregt sind und vor allem während eines Drogenrausches der Figuren herrlich überzeichnen ohne in psychedelische Gefilde abzudriften. Auch die Farbgebung ist sehr gelungen.
Vielleicht ist es ja doch die Mischung, die Leichtigkeit, ja schon fast die Unverfrorenheit mit der hier alles funktioniert, was das Abenteuer so charmant werden lässt.
Fazit:
Zum Glück geht die Serie weiter und kann mühelos die verschiedenen Genres miteinander verbinden und geht eine homogene Mischung aus Action, Erotik, Horror, Witz, Slapstick und Dramatik ein. Die vielen Anspielungen und Zitate machen die Lektüre zu einer charmanten und vergnüglichen Entdeckungsreise.

Pik As 3: Zwei indianische Sch`tis
Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann
Verlag:
Splitter Verlag
Preis:
€ 13,80
ISBN 10:
3868692142
ISBN 13:
978-3868692143
48 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

- Genremix
- Charme, Witz, Spannung, Grusel
- viele verschiedene Elemente und Anspielungen mühelos verknüpft


Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
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Rezension vom: | 22.04.2014 | ||||||
Kategorie: | Alben | ||||||
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