Comic-Besprechung - Plants vs. Zombies 1: Sie wollen dein Gehirn

Geschichten:
Plants vs. Zombies 1: Sie wollen dein Gehirn!

Autor: Paul Tobin
Zeichner: Ron Chan
Colorist: Matthew J. Rainwater


Story:
In Nachbarshausen ereignet sich unheimliches: Zombies tauchen auf und versetzen den Ort in Angst und Schrecken. Der junge Nate hat seine liebe Müh und Not mit ihnen. Gut das er Patrice kennenlernt, welche die Nichte des exzentrischen Deppie Dave ist. Denn dieser hat eine Waffe entwickelt: Pflanzen. Mit den vegetarischen Verbündeten wird der Kampf aufgenommen.


Meinung:
Franchiseprodukten kann man durchaus skeptisch gegenüberstehen. Denn oftmals zielen diese mehr auf den Geldbeutel denn auf Qualität. So geben sie vor Prequels zu sein und locken doch nur die Fans des Ursprünglichen ohne andere Freunde eines neuen Mediums anzusprechen, wie etwa letztens erst der misslungene Comic zu dem Videospiel Borderlands.

Hier gibt es nun also einen weiteren Comic zu einem Spiel, nämlich Plants vs. Zombies. Auf den ersten Blick kann man mehr als überrascht sein, das dieses Franchiseprodukt seinen Platz bei dem Cross Cult Verlag gefunden hat, zu dem es zunächst so gar nicht passen will. Aber auf den zweiten Blick dann doch. Der Heimatverlag von The Walking Dead hat nun mehrere Zombietitel in seinem Programm und warum also nicht auch diesen? Zudem gab es mit den ersten Teilen von Super Dinosaur auch einige neue Titel die sich an jüngeres Publikum wandten und somit die Produktpalette und potentielle Leserschaft des Verlages erweiterten. Insofern ist dieser Titel nur konsequent.

Plants vs. Zombies richtet sich denn auch deutlich an ein jüngeres Publikum und Zombiefreunde müssen demnach auf jegliche Gewalt, die von Zombies ausgeht, verzichten. Das ist ja oftmals schon nicht jugendfrei und hier sind sie eigentlich weniger bedrohlich denn eklig anzusehen. Aber können denn Zombies für Kinder überzeugen? Ja, sie können und dieses kleine obskure Teil kann jeden mit Abstrichen für sich gewinnen. Wobei einige der Abstriche dadurch zu machen sind, da es eben für eine jüngere Gefolgschaft konzipiert worden ist. So darf man keine ausgearbeiteten Charaktere erwarten, keinen hintergründigen Witz und auch keine verschachtelte Story mit einem intelligenten Subtext.

Vielmehr überwiegen hier die Effekte und die Action. Atemlos hetzt man mit den wenigen zentralen Figuren, von denen nur drei existieren, durch das Geschehen, wobei es weniger Spannung denn Adrenalinkicks gibt. Hier geht es nämlich vorrangig um eines: Spaß. Und den bekommt man auch. Die Gags sind zwar nicht hintergründig, aber auch keineswegs infantil. Die Dialoge sind gekonnt und es gibt auch für den etwas reiferen Leser viele schöne Gags vor allem auch auf der graphischen Ebene und dem gekonnten Panelaufbau und dem Mienenspiel der Charaktere. Manches ist zwar platt, für die älteren, aber doch hat alles seinen Charme. Manchmal ist der Panelinhalt etwas wimmelig und stark stilisiert, so dass eine Art Widerspruch auftaucht. Die Zeichnungen sind einfach gehalten und arbeiten stark mit Reduktion, wobei dann die Panels doch arg vollgepackt sind und man manchmal den Überblick zu verlieren droht. Aber so passt es sich doch dem Spiel und den Kinderaugen an. Zwar ist das ganze keine große Comickunst aber da man sich gut unterhalten fühlt ist man angesichts des ersten Zweifels doch recht positiv überrascht.

Fazit:
Zombies für Kinder oder für jung gebliebene. Obwohl es ein Franchiseprodukt ist, macht der Band Spaß da schöne viele kleine nette und gelungene Gags eingebaut sind. Im Gegensatz zu einer richtigen Story, Spannung oder ausgefeilten Charakteren. Hier wird mehr Wert auf Adrenalin gelegt.

Plants vs. Zombies 1: Sie wollen dein Gehirn

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Cross Cult

Preis:
€ 9,80

ISBN 10:
386425373X

ISBN 13:
978-3-864253-73-7

80 Seiten