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Comic-Besprechung - Freakangels 6
Geschichten:Freakangels 6
Autor: Warren Ellis
Zeichner: Paul Duffield
Colorist: Paul Duffield, Alana Yuen, Kate Brown
Story:
Mark ist zurück und zumindest vorübergehend außer Gefecht gesetzt. Nach der Erkenntnis, das sie mächtiger sind als gedacht und ihre Fähigkeiten noch steigern können, überlegen die Freakangels nun wie sie damit umgehen sollen und was das für die Menschen in ihrer Obhut bedeutet. Währenddessen erkennt Alice einen perfiden Plan, der alles zerstören könnte.
Meinung:
Angesichts eines Finales einer ansonsten herausragenden Serie ist das unspektakuläre des sechsten und letzten Bandes der Freakangels hier ziemlich enttäuschend. Was sehr überraschend ist, schließlich wären da doch enorm viel Möglichkeiten gewesen, alles auszubauen und auf einen globaleren Maßstab zu hieven. Die letzten Teile haben sich schon ziemlich um sich selber gedreht, was aber vollkommen akzeptabel war, da einiges geklärt und aufgedeckt werden musste. Wie man es von so vielen Serien kennt, meinte man, dass damit nur das Finale vorbereitet wird, die große Schlacht. Da nimmt man einige kleinere Durststrecken gerne hin, um sich auf die große Konfrontation umso mehr zu freuen. Nur fällt die aus.
Was passiert denn eigentlich hier auf der Inhaltsebene? Im Grunde nichts. Unsere Helden sitzen im Kreis und unterhalten sich. Die einzigen Taten die sie vollführen, machen sie durch ihre Geisteskräfte, was natürlich dem Comicleser kaum etwas zum Anschauen bietet. In einem Roman wären psychologische Faktoren ausgebreitet worden und in den Händen eines guten Regisseurs hätte ein Film diverse psychedelisch anmutende Bilder finden können. Aber hier wird kaum was gezeigt, außer einem psychischen Zufluchtsort. Ansonsten sind nur die Charaktere im Bild zu sehen. Das kann nicht nur an der ursprünglichen Veröffentlichungsform im Internet liegen, wo Details in Zeichnungen nicht sonderlich gefragt sind, da sie zu viel Datenmenge brauchen und eventuell je nach Bildschirmgröße nicht mehr zu erkennen sind. Die Wortlastigkeit des Teiles wäre noch akzeptabel, aber nicht gerade für ein Finale. Das ist als ob Rambo und sein Gegner sich mit schweren Waffen gegenüberstehen und sich dann hinsetzen um rhetorisch den Sieg zu erringen. Insofern kann Warren Ellis den Leser mal wieder überraschen. Oder fiel ihm einfach nichts mehr ein?
Denn während die Helden da sitzen und reden, gibt es kaum noch neues oder erhellendes zu berichten. Es dreht sich alles im Kreis und alle Änderungen der Charaktere liegen nicht in der Handlung an sich, sondern in der Bekundung das Handeln zu ändern. Das reicht aber nicht.
Und was sind nun eigentlich die Ursprünge der Helden? Sind es Engel? Oder sind es Freaks im Sinne einer Mutation? Oder gar Außerirdische, die von menschlichen Frauen geboren worden sind? Letzteres wird angedeutet, aber noch offen gehalten. Dagegen spricht aber noch, dass jeder Freakangel für eine gewisse spezielle menschliche Eigenschaft oder Wesenszug steht. Was eher einen evolutionären Sprung rechtfertigen würde, denn nur alle zusammen können etwas bewirken. Jeder für sich ist mächtig und hat sein Spezialgebiet, aber allein das Zusammenspiel führt zur Rettung. Alle für einen, einer für alle. Was auch nicht gerade neu ist. Und die letzte Anspielung will so gar nicht passen. Eine weitere Enttäuschung ist dann auch das offene Ende.
Ist schon die Story hier sehr adynamisch, sind die Panelstrukturen ebenso starr und führen zu keiner Dynamik mehr, was hier aber eindeutig der Onlineherkunft geschuldet ist.
Leider ist das Finale also sehr enttäuschend und man denkt sehnsüchtig an die Anfänge dieser Serie zurück als noch alles möglich war.
Fazit:
Für ein Finale sehr enttäuschend. Keine Dynamik, kein Handeln, sondern nur Absichtserklärungen. Alle Konflikte bleiben anscheinend ungelöst, die letzten Fragen unbeantwortet. Entweder Warren Ellis fiel nichts mehr ein oder er hatte keine Lust mehr.

Freakangels 6
Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann
Verlag:
Paninicomics
Preis:
€ 19,95
ISBN 10:
3862016447
ISBN 13:
978-3862016440
152 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

- Grundidee

- unspektakulär
- nichts wird wirklich gelöst
- undynamisch

Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
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Rezension vom: | 12.01.2014 | ||||||
Kategorie: | Freakangels | ||||||
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