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Comic-Besprechung - Danger Girl Trinity

Geschichten:
Danger Girl Trinity

Autor: Andy Hartnell
Zeichner: John Royle, Harvey Tolibao, Stephen Molnar
Inker: Philip Moy
Colorist: Romulo Fajardo, Jr.


Story:
Abbey Chase ist es als Mitglied der weiblichen Agententruppe doch einigermaßen gewohnt, vom Regen in die Traufe zu kommen. Aber als sie nun von einem ominösen Scheich dazu gezwungen wird, ein archäologisches Artefakt zu suchen, haben ihre Mitstreiterinnen alle Hände voll zu tun, Abbey zu retten. Vor allem da sie selber von Killerkommandos gejagt werden.


Meinung:
Mit Danger Girl legte Andy Hartnell vor vielen Jahren eine Miniserie vor, die man von ihren einzelnen Bestandteilen her schon ewig kannte, die aber alles frisch, frech und flott noch einmal erzählen konnte. Mit einer Gruppe von weiblichen Agenten, die ein neues Mitglied aufnehmen und einer globalen Bedrohung durch wiedererstarkte Nazis entgegentreten mussten, wurde Action, Charme und Witz geboten, die auf jeder Seite überzeugen konnten. Natürlich bediente sich der Mastermind bei vielen Genrevorläufern und zitierte diese ausgiebig bis an die Grenze zur Parodie. Aber der humorvolle und erotische Gesamtton machte das alles wie neu.

Nun gibt es mit Danger Girl Trinity eine neue abgeschlossene Miniserie, welche in dem Paperback komplett vorliegt. Und es sind durchaus auch noch die üblichen Zutaten vorhanden, welche den Ursprung zu einem verdienten Erfolg verhalfen. Doch warum funktioniert das hier nicht mehr? An der Action liegt es nicht. Diese ist so gehalten, das selbst große Blockbuster aus Hollywood vor Neid erröten könnten. Ohne Atempause geht es hier zur Sache und man meint wirklich einen Film vor sich liegen zu haben, da man unwillkürlich die Soundeffekte im Ohr hat wenn es in den dynamischen Zeichnungen rasch vorangeht. Das ist natürlich reiner Eskapismus und das ist natürlich auch nicht schlecht. Aber leider reicht das nicht immer aus.

Denn wenn auch die Action hervorragend ist und brillant umgesetzt wurde leidet die Story. Übrigens passend zum Titel und der Anzahl der aktiven Agentinnen stammen die Zeichnungen diesmal von drei Zeichnern, die sich aber individuell nicht sonderlich hervortun, man bemerkt manchmal nicht mal den Stilwechsel. Zitate sind ja schön und gut.  Ein ironisches Spiel mit den Klischees eines Genres? Wunderbar. Frech eine Reise durch die Genrehistorie vornehmen und alles Beliebte unterbringen? Klasse. Aber wenn man es nur so macht und keinen anderen Zugang mehr findet, wird gerade das in dem immer gleichen Gebrauch wieder zum Klischee. Man könnte sich sogar fragen, ob sich der Mastermind einen  Gefallen getan hat, die Stories weiterzuspinnen. Ein Beispiel: schon in der ersten Miniserie wurde ausgiebig aus Indiana Jones zitiert. Was nicht verwerflich ist. Aber hier wird es wieder gemacht. Allein schon die ersten Panels auf dem Schiff erinnern stark an einige Einstellungen aus dem dritten Indiana Jones Film. Und das der Affe eine Augenklappe trägt ist ein Verweis auf den ersten Streifen. An sich ist das nicht schlecht, aber warum schon wieder diese Grundlage? Fiel Hartnell da nichts ein? Es wirkt dann auch leider ein bisschen lieblos. So werden einige Storyelemente und vor allem Charaktere im Laufe der Geschichte vergessen und es tun sich in der rudimentären Story enorme Lücken auf. Woher wissen die Schurken wo die Danger Girls gerade sind? Wie finden diese die Spuren? Was wollen sie eigentlich mit dem Anhänger der die Geschichte in Gang bringt? Und warum muss mit den Halsketten auch noch der Film The Running Man zitiert werden?

Die größte Crux des Abenteuers besteht aber vor allem im fehlenden Witz. Und gerade der hat die erste Miniserie so ausgezeichnet, dass das Fehlen schon eine Schande ist. Der Grundton ist zwar locker, aber der Humor nicht vorhanden. Dabei gibt es einige wunderbare Steilvorlagen mit dem Affen und der verliebten Schlange. Leider wird es nicht genutzt und lieber auf Figurenkonstellationen zurückgegriffen, die klischeehaft sind. Dazu passt auch das die dynamischen Zeichnungen manchmal etwas zu sehr in Richtung Pin-Up gehen und immer wieder in einer Pose einfrieren. Aber die Farben sind schön satt. Im negativen Bereich passen sich die Zeichnungen manchmal der Story an, indem sie ebenfalls etwas konfus wirken. Was der Story nicht gerade hilft. Nette Unterhaltung, aber mit dem ersten Zyklus kann das hier lange nicht mehr mithalten.


Fazit:
Leider sind deutliche Ermüdungserscheinungen festzustellen und das Spiel mit Klischees wird selber zum Klischee. Erschreckend ist der Mangel an Humor und viele Steilvorlagen werden verschenkt. In bester Blockbustermanier wird hier zwar dynamische Action geboten, die aber alles andere erstickt. Außer die Löcher in der Story.

Danger Girl Trinity - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Danger Girl Trinity

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
dani books

ISBN 10:
3944077377

ISBN 13:
978-3944077376

104 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Action
  • Dynamik
  • Anspielungen
Negativ aufgefallen
  • mangelnder Witz
  • Klischees
  • Löcher in der Story
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
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Rezension vom: 02.01.2014
Kategorie: Danger Girl
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