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Comic-Besprechung - Dead Heart

Geschichten:
Dead Heart
Nach dem Roman von Douglas Kennedy
Autor und Zeichner: Christian De Metter

"In Wollanup gelten australische Gesetze nicht." Wie wahr dieser beiläufig erwähnte Satz ist, muss der Urlauber Nick bereits wenige Tage später schmerzhaft merken. In Dead Heart erzählt Christian De Metter ("Shutter Island") die Geschichte einer einsamen Bergarbeitersiedlung mitten im australischen Outback. Hier hin wird der Amerikaner Nick von der hübschen jungen Anhalterin Angie entführt. Als er seine Augen öffnet, findet er sich nicht nur auf einer stinkenden Matratze in einem Bretterverschlag wieder, sondern er merkt sofort, dass er nun ein ernstes Problem hat.
Konnte der Leser bis zu diesem Zeitpunkt allenfalls nur Vermutungen anstellen, was sich hinter der kühnen Angie verbirgt, so wird nun der Vorhang komplett geöffnet und der Leser erfährt alles über Wollanup. Keine bis zuletzt gut gehüteten Geheimnisse, nichts, was einem eigentlich noch überraschen sollte und dennoch ist die Story, die nun erst richtig in Fahrt kommt, voller Spannung und Brisanz. Douglas Kennedy, der Autor des Romans, welcher die Grundlage dieses Comics bildet, verzichtet bei Dead Heart bewusst auf Schockmomente und kitschigen Grusel. Die ersten Erwartungen á la "The Hills have Eyes" werden zwar enttäuscht, aber dies ist im Grunde genommen auch gut so, fungiert der Comic somit nicht als billiger Abklatsch einer altbekannten Szenerie. Stattdessen gibt es einen enorm brenzligen Psychothriller, bei dem zwar auch Gewalt vorkommt, diese aber nicht im Mittelpunkt der Story steht.
Alles ist ruhig, die Menschen in Wollanup leben in Frieden und dennoch sind das Unbehagen und die Verlogenheit geradezu greifbar.

Der Leser klammert sich an den Hauptdarsteller Nick und hofft dabei irgendwie, dass dieses Martyrium bald ein Ende findet. Doch Christian de Metter macht bereits zu Beginn klar, dass die Chancen für eine Flucht oder eine Änderung der Situation denkbar schlecht stehen. 700 Meilen um Wollanup ist nichts, rein Garnichts. Komischerweise ist gerade diese Tristesse auch das Besondere an Dead Heart. Wo gibt es Ansatzpunkte für eine Flucht, wird sich Nick in die Gemeinschaft integrieren, welche Beziehungen zwischen den Menschen werden offenbart? All dies macht den Comic durchgehend spannend und, dank kleiner Höhepunkte, auch abwechslungsreich. Wie zu erwarten mündet die Story langsam aber sicher in ein nervenaufreibendes Finale und auch wenn der Leser dieses Ende bereits lange im Voraus erahnen kann, so ist die Umsetzung dennoch mit einigen Überraschungsmomenten gespickt, die dem ganzen noch eine gehörige Portion Dramatik verleiht.

Grafisch setzt De Metter auf einem lockeren Strich, bei dem stellenweise noch das Scribble-Stadium zu erkennen ist. Sein Fokus liegt klar auf die Protagonisten, Landschaftsgrafiken und großformatige Zeichnungen sucht der Leser hier vergebens. Wirklich ins Gewicht fällt zudem die Arbeit des Zeichners mit Pastellfarben. Dadurch entstehen fließende Übergänge und ein Verzicht auf knallige Farben. Gerade letzteres gibt der Story auch etwas Trostlosigkeit und passt wunderbar zum australischen Outback.

Folglich bietet Dead Heart sowohl inhaltlich, als auch grafisch eine empfehlenswerte Kost, die Fans von Psychothrillern sehr ans Herz gelegt werden kann. Christian De Metter läuft angesichts der Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung zu erzählerischer Höchstform auf, was sich in kleinen Details innerhalb der Story und natürlich beim nervenaufreibenden Finale widerspiegelt. Unbedingt reinschauen!


Dead Heart - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Dead Heart

Autor der Besprechung:
Christian Recklies

Verlag:
Schreiber und Leser

Preis:
€ 21,80

ISBN 13:
9783943808124

128 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • spannender Thriller, der einem nicht mehr los lässt
  • überaus real
  • matte Farbgebung passt genau zum trostlosen Inhalt
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
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Rezension vom: 07.12.2013
Kategorie: One Shots
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