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Comic-Besprechung - Der rote Korsar Gesamtausgabe 1

Geschichten:
Der rote Korsar Gesamtausgabe 1

Autor: Jean-Michel Charlier
Zeichner / Colorist: Victor Hubinon


Story:
Als der berüchtigte Seeräuber, welcher der „rote Korsar“ genannt wird, eines Tages ein spanisches Schiff aufbringt, wird unter den Passagieren ein kleiner Junge entdeckt. Beeindruckt von der Furchtlosigkeit des Kleinen, entschließt sich der Pirat den Jungen zu adoptieren und benennt ihn Rick. Dieser wächst zwar unter den Korsaren auf, empfindet aber zunehmend Unwillen gegen ihr Gewerbe.


Meinung:
Mit Der rote Korsar bekommt eine weitere klassische Serie ihre mehr als verdiente Gesamtausgabe. Der erste Teil dieser Edition, welche Ehapa auf den Markt bringt, wobei der Verlag in den letzten Jahren einen großen Erfolg mit seinen Gesamtausgaben feiert, vereint die ersten beiden Abenteuer der Serie, nämlich Der Teufel der Karibik und Der König der sieben Meere, und führt demnach die Helden ein. Dabei  überrascht es vielleicht zunächst, dass nur zwei Alben hier abgedruckt sind. Aber zum einen gehören sie inhaltlich eng zusammen und erzählen die Reifung von Rick und zum anderen sind sie recht umfangreich und haben damals mit jeweils 62 Seiten das Standardformat für Albenveröffentlichungen gesprengt. Im Laufe der Jahre war Der rote Korsar bei mehreren Verlagen zu Hause (wie etwa bei Bastei und Carlsen). Und so kam es manchmal dazu, dass Teile des ersten Abenteuers mit einigen des zweiten zusammengefügt worden waren und die restlichen Seiten einen dritten Band bildeten. Hier werden sie, wie bei dem Verlag Kult Editionen, in der Originallänge veröffentlich und sind somit ein paar Seiten kräftiger als einige alte Ausgaben. Zudem wird wie üblich die Ausgabe mit einem sehr informativen Editorial versehen.

Diesem Klassiker merkt man zwar bisweilen deutlich sein Alter an, aber doch ist sein Status ungebrochen und Freunde des maritimen Abenteuers kommen nicht daran vorbei. Trotz mancher deutlichen Zeichen des Altmodischen besitzen die Geschichten Dynamik, Spannung und vor allem Atmosphäre. Damit wissen sie zu fesseln, bevor sich die späteren Alben oft allzu sehr in den Schemata verstrickten und nur noch leichte Variationen dessen bieten konnten was schon lange vorher erzählt worden war und somit in Klischees ertranken.
Dabei steht der rote Korsar als Titelheld nicht mal im Mittelpunkt seiner eigenen Serie, was einige auch in der Retroperspektive erstaunen mag,  wobei es auf den zweiten Blick gar nicht so erstaunlich ist. Schließlich ist sein Ziehsohn Rick, der eigentliche Held,  das moralische Korrektiv gegenüber dem Seeräuber. Zu der Zeit der Entstehung des ersten Bandes, 1959, konnte man einen Verbrecher noch nicht als Helden etablieren, sondern musste ihm ganz schnell etwas Menschliches geben und ihn somit schon etwas, nun ja, „verwässern“. Flugs verpasste man ihm schon auf den ersten Seiten einen Sohn und nahm ihm dadurch die Grausamkeit, welche fortan auch meistens nur im Dialog zur Sprache kam und nicht in den Bildern. In der Ablehnung des Sohnes gegenüber den Taten seines Ziehvaters sieht man sich dann sowohl als Leser als auch auf der verlegerischen Seite auf einer sicheren Schiene der moralischen Harmlosigkeit ohne auf die Abenteuer zu verzichten, denn Rick wird immer wieder unfreiwillig in Abenteuer gezogen und man lernt somit auch die damaligen Schattenseiten kennen. Dabei fehlen dem Helden doch manchmal die Ecken und Kanten und insofern ist er, typisch für die damalige Zeit, etwas langweilig. Wie immer können da dann die Nebenfiguren überzeugen und trotz der manchmal etwas angestrengten wirkenden Aufrichtigkeit von Rick kann  man sich aber immer wieder als Kind fühlen und in diese Abenteuer hineingezogen werden. Und schließlich gibt es mittlerweile genügend Piratenabenteuer, welche die Muscheln vom Rumpf kratzten. Da kann man auch gerne wieder die Grundlagen neu kennenlernen.

Fazit:
Die klassische Piratenserie bekommt ihre wohlverdiente Gesamtausgabe, wobei die formale Gestaltung wieder überzeugen kann. Den Abenteuern merkt man zwar das Alter deutlich an, aber man kann sich den Geschichten wie ein Kind hingeben und sich auf die Meere träumen.

Der rote Korsar Gesamtausgabe 1 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Der rote Korsar Gesamtausgabe 1

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Egmont Comic Collection

Preis:
€ 29,99

ISBN 10:
3770436962

ISBN 13:
978-3770436965

148 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Atmosphäre
  • realistischer Strich
  • Action und Spannung
Negativ aufgefallen
  • moralisch altmodisch
  • Bildung von Klischees
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
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Rezension vom: 24.12.2013
Kategorie: Alben
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