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Comic-Besprechung - U-Comix 183
Geschichten:„Citizen Noir 1. Takt“ Autor und Zeichner: Christian Zanotelli
„Das Tor zum Universum“ Autor und Zeichner: Rene Lehner
„Der 50-jährige Punk“ Autor und Zeichner: Bert Henning
„Citizen Noir 2. Takt“ Autor und Zeichner: Christian Zanotelli
„Totentanz“ Autor und Zeichner: Bella Sobottke
„Quest for the Holy Grail Episode 2" Autor und Zeichner: Gumpsky und Brainwaves
„Der große Zampano“ Autor und Zeichner: Thorsten Wieser
„The Fabulous Furry Freak Brothers: Fat Freddy Drogenzar“ Autor und Zeichner: Gilbert Sheldon und Paul Mavrides
„Citizen Noir 3. Takt“ Autor und Zeichner: Christian Zanotelli
„Der Fall Crumb“ Autor und Zeichner: Steff Murschetz
„The Calling“ Autor: Steff Murschetz, Zeichner: Elbe-Billy
„Alleinerziehend“ Autor und Zeichner: Flauteboy
„Kafkas Affe lernt Neusprech“ Autor und Zeichner: Georg von Westphalen
„Blindgänger“ Autor: Steff Murschetz, Zeichner: Sebastian Drewniok
„Citizen Noir 4. Takt“ Autor und Zeichner: Christian Zanotelli
„Der verborgene Engel“ Autor und Zeichner: Dietwald Doblies
U-Comix? Hallo? U-Comix! Kennt noch jemand dieses Magazin, oder darf man diese Publikation schon als nostalgisch erklären? Seit 1969 erschien das Comicheft regelmäßig bis zu seiner Einstellung vor nun mehr 16 Jahren. Das ist im Comicbusiness eine lange Zeit, zumal seitdem bereits eine komplett neue Generation von Comiclesern herangewachsen ist, die maximal bei Papa ein abgegriffenes Exemplar des Magazins gesehen hat. Und dennoch hat der Name "U-Comix" bis heute irgendwie einen gewissen Ruf. Schmutzige Comics mit oftmals erotischen und teils ziemlich unorthodoxen Inhalt waren das Markenzeichen dieser Reihe.
Nachdem beim Gratis Comic Tag das Magazin seine Wiederauferstehung mit der Nummer 182 feierte, erschien nun pünktlich zum diesjährigen Münchener Comicfestes die nächste Ausgabe.
Herausgeber Steff Murschetz hat wieder eine illustre Schar an Mitstreitern um sich geschart, welche neben Comicstrips und One-Pagern auch kurze Fortsetzungsstorys abliefern. So zum Beispiel Dietwald Doblies mit seiner Serie "Der verborgene Engel", welche nach einer einseitigen Einleitung in Textform mit einer dämonischen Handlung startet. Bereits die wenigen Seiten lassen erahnen, dass hier noch eine wirklich komplexe Storyline auf dem Leser wartet. Vom Ansatz her schon einmal ziemlich interessant und grafisch ansprechend umgesetzt.
Eine weitere mehrteilige Serie im Magazin ist "Quest for the Holy Grail", welche im GCT-Heft ihren Anfang nahm. Schon dort war der Inhalt schwer verständlich und aufgrund der skizzenhaften Zeichnungen auch nicht wirklich sehenswert. Die zweite Episode steht dem leider in nichts nach. Bis auf den Fakt, dass dies wohl eine postapokalyptische König Arthus Saga werden soll, erfährt der Leser wieder nichts Neues und die Grafiken sind weiterhin wenig förderlich für das Verständnis der Handlung. So gesehen bis dato also ein Heft mit Licht- und Schattenseiten.
Den Hauptteil der Ausgabe füllen jedoch diverse One-Shots, die sich vom Funny bis zum Endzeit-Szenario erstrecken. Letzteres wird beispielsweise von Steff Murschetz und Sebastian Drewniok in "Blindgänger" dargestellt. Die Story enthält einen ruhigen Grundton, bei der die vorkommende Action offensichtlich ist, aber nicht in den Vordergrund tritt. Das explosive Ende steht dann ganz im Terminator-Stil. Gelungen ist hierbei vor allem der Off-Text, der dem Leser eine gewisse Distanz zur Handlung verpasst.
Vollkommen anders ist "Das Tor zum Universum" von Rene Lehner, welcher sich im Funny-Stil mit den Erfindungen einer Wissenschaftler-Clique auseinandersetzt. Der Gag hierbei ist aber ein Albert Einstein-Verschnitt, der durchweg von der Rolle ist, weil eine Maschine ihm ein Geheimnis offenbart. Der Autor vermischt dies mit den trockenen Theorie-Gesprächen der anderen Protagonisten, wodurch immens witzige Dialoge zustande kommen. Top.
Ebenfalls erwähnenswert ist "Totentanz" von Bella Sabotke, welcher den Wilden Westen mit gruseligen Elementen füllt und mit einem Ende voller schwarzem Humor aufwartet.
Das Highlight sind aber wieder die Freak Bothers von Gilbert Sheldon. Die Serie war bereits damals fester Bestandteil des Magazins und enthält ziemlich skurrile Storys über drogenkonsumierende Hippies mit daraus resultierenden Tätigkeiten und Ideen. "Fat Freddy Drogenzar" deutet schon ziemlich direkt an, um was es im neuen Abenteuer geht. Die Erfindung einer Droge namens Squeak, bei welcher bis auf den Namen noch kein Produkt existiert, lässt Fat Freddy berühmt werden. Obwohl der Inhalt zuweilen recht simpel ist, so entwickelt sich bei den Freak Brothers dennoch jedes Mal ein fesselndes Lesererlebnis, weil Sheldon hier nicht mit dem schnellen Witz spielt, sondern die abgedrehten Geschehnisse immer weiter spinnt.
Wie bereits in der Startausgabe wird wieder ein Künstler interviewt, wobei nun Gerhard Seyfried an der Reihe ist. Dieser erzählt über seine bisherigen Comicaktivitäten und steuert auch noch ein Poster mit dem schlüssigen Titel "Bulle mit Ei" bei.
Der Inhalt des Magazins hält sich folglich qualitativ die Waage. Neben ein/zwei Durchhängern, gibt es mehrere überzeugende Comics mit abwechslungsreichem Inhalt. Für den Leser dürfte sich der Kauf dadurch lohnen, auch wenn ein richtiger Knaller im Repertoire (mit Ausnahme der Freak Brothers) momentan noch fehlt.
U-Comix 183
Autor der Besprechung:
Christian Recklies
Verlag:
Undergroundcomix
Preis:
€ 5,00
52 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- interessante Fortsetzungsstorys
- Interview mit Gerhard Seyfried
- Freak Brothers „Fat Freddy Drogenzar“
- einige Beiträge grafisch und inhaltlich schwach
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
(1 Stimme) | ||
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Rezension vom: | 29.07.2013 | ||||||
Kategorie: | U-Comix | ||||||
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