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Comic-Besprechung - Der Narwal

Geschichten:
Der Narwal

Autor: Olivier Supiot
Zeichner / Colorist: Boris Beuzelin


Story:
Robert Narwal ist einer der besten Taucher der Welt. Kein Wunder, das er selbst für ausgefallene Jobs engagiert wird. So taucht er nicht nur im Meer, sondern auch in der Arktis und in einem Brunnen inmitten der Wüste. Dabei begegnet er nicht nur angenehmen Zeitgenossen und gerät ein um das andere Mal in Gefahr.

Meinung:
Das Meer ist immer wieder faszinierend. Generell lässt man sich als Leser ja immer gerne zu Orten bringen, an die man nicht ohne weiteres gelangen kann. Somit ist die Lektüre ein wunderschöner Eskapismus, der einen geistig in die Ferne schweifen lässt. Sei es ein anderes Zeitalter, komplett andere Welten, bedrohliche Situationen oder in weite, unbekannte Galaxien. Dabei liegt eine unbekannte Galaxie quasi vor der Haustür: das Meer. Obwohl unser Planet zum größten Teil von Wasser bedeckt ist, so sind der Ozean und seine Tiefen noch bei weitem nicht vollständig erforscht. Nicht nur dadurch gewinnt er an ungeheurer Faszination. Im Laufe der Geschichte haben sich natürlich enorm viele Dinge auf und unter ihm zugetragen, so dass das Wasser mit Geschichten und Mythen aufgeladen ist. Der Narwal von Olivier Supiot und Boris Beuzelin spielt mit diesen Aspekten. Mehr noch als bei einer Graphic Novel erlaubt es ihnen das Format der Kurzgeschichte, vielfältige Themen und Stimmungen unterzubringen.

Und auch wenn der Strich hier sehr arg reduziert ist, um einen wirklich fortzutragen, so gelingt es doch, Stimmung zu erzeugen.  Da kräuseln sich selten die Wellen, da es für Beuzelin zu detailliert wäre, diese so zu zeichnen, aber irgendwie gelingt es ihm dennoch, Atmosphäre zu erzeugen und die die jeweilige Geschichte jeweils passende emotionale Grundierung herzustellen. Zwar ist das alles manchmal arg flächig ausgefallen, aber es hat seinen Reiz und steht schon fast in der ehrwürdigen Tradition der ligne claire.

Alle hier versammelten Abenteuergeschichten haben mit dem Tauchen zu tun und sind sehr vielfältig und spannend. Natürlich kommt dann einiges etwas zu kurz was vor allem dem Format der Kurzgeschichte zuschulden kommt. Die Charaktere bleiben so nämlich  leider sehr flach und auch viele Konflikte können nur angerissen werden und manche Fäden werden nicht verknüpft, aber es ist dennoch eine lohnenswerte Lektüre geworden. Wegen der thematischen Bandbreite des Tauchens kann man sich an viele verschiedene Orte tragen lassen und es werden sowohl typische Genreelemente bedient, aber auch Klischees umschifft. Da gibt es dubiose Auftraggeber, schöne femmes fatales, Action und Dramatik. Auch einige Genreverweise kommen vor. Da darf es sogar in einer Story etwas gruselig werden. Insofern ist es eine wirklich lohnenswerte Lektüre wegen der großen Bandbreite und meeresaffine Leser können unbesorgt zugreifen.

Trotz der flächigen Zeichnungen sind gerade die Panels sehr geschickt angeordnet, so dass sie Spannung erzeugen können. Äußerst geschickt wird dann etwa die zeitliche Chronologie manchmal etwas ausgehebelt und Parallelhandlungen suggeriert, die in Wirklichkeit gar keine sind. Auch sind verschiedene Taucher gleich gezeichnet, was dann immer wieder für Überraschungen sorgen kann. Generell ist die Sammlung vielleicht kein Meisterstück, aber dennoch eine sehr lohnenswerte Lektüre.



Fazit:
Für meeresaffine Leser ist diese Sammlung von Kurzgeschichten über den Taucher Robert Narwal Pflicht. Trotz eines sehr reduzierten Striches und einer bisweilen zu flächigen Kolorierung, kann Stimmung erzeugt werden und in jeder Geschichte herrscht ein anderer Grundton mit einem anderen Thema vor. So werden auch andere Genres zitiert und man macht seine Reise durch das ganze Spektrum hindurch. 

Der Narwal - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Der Narwal

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Carlsen

Preis:
€ 19,90

ISBN 10:
3551785708

ISBN 13:
978-3-551-78570-1

96 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • thematische Bandbreite
  • Atmosphäre und Spannung
  • einige Überraschungen
  • geschickte Panelanordnungen
Negativ aufgefallen
  • Zeichnungen manchmal zu flächig und zu reduziert
  • viele Charaktere bleiben zu blass und nicht alle Fäden werden verknüpft
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
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Rezension vom: 28.06.2013
Kategorie: Rezensionen
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