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Comic-Besprechung - Super Dinosaur 1

Geschichten:
Super Dinosaur 1 - 5
Autor:
Robert Kirkman
Zeichner: Jason Howard



Story:
Derek Dynamo und sein Kumpel Super Dinosaur sind ein eingespieltes aber ungewöhnliches Team. Denn SD ist ein ausgewachsener Tyrannosaurus Rex, der dank Dereks Vater nicht nur ungewöhnlich intelligent und sprachbegabt ist, sondern über zwei kräftige Roboterarme verfügt, die er mit den verschiedensten Waffen und Ausrüstungsgegenständen kombinieren kann. Zusammen beschützen sie den Dynamo Dome, der das Geheimnis um Dynerz hütet, eine neue Energiequelle, die ebenso wie eine Welt voller Dinosaurier im Innern der Erde gefunden wurde. Deren friedlicher Nutzen ist aber alles andere als sicher. Doktor Dynamos ehemaliger Kollege Max Maximus hat bald seine böse und selbstsüchtige Ader entdeckt und wollte die gewonnen Erkenntnisse für seine eigenen düsteren Zwecke nutzen. Dem müssen Derek und SD einen Riegel vorschieben, was alles andere als einfach ist, wenn Doktor Dynamo langsam seine Genialität verliert. Da hilft nur sich gute Unterstützung ins Haus zu holen.


Meinung:
The Walking Dead hier gleich am Anfang zu nennen, macht deshalb Sinn, weil der Autor Robert Kirkman auch der Schöpfer eben jenes Werkes ist, welches gerade unheimlich viele Erfolge feiert. Für die etwas Jüngeren ist diese Geschichte allerdings nicht (auch wenn es die vermutlich erst recht kennen). Das dachte sich auch Kirkman und wollte neben Invincible, der die (neudeutsch geheißene) Marge Teen+ bedient, etwas kreieren, was er auch mit seinen eigenen Kinder anschauen und ihnen anbieten kann. Ein paar Ideenfunken zusammen mit Zeichner Jason Howard später und geboren war Super Dinosaur. The Walking Dead jetzt hier ein weiters mal zu nennen, dient allein der Suchmaschinenoptimierung.

Wenn man ehrlich ist, sind es zunächst die Dinosaurier, die einen zum Comic führen. Wenn man noch ehrlicher ist, ist es gerade der T-Rex mit den dicken Roboterarmen, den Raketen und den ganzen anderen Gadgets, die einen den Band zur Hand nehmen lassen. Man will einfach sehen, wie er sich mit den Bösewichten herumschlägt. Dinosaurier funktionierten damals (siehe Dino Riders) und es gibt keinen Grund, warum sie nicht auch heute funktionieren sollten.

Der Rest fügte sich. Der T-Rex, also Super Dinosaur oder einfach kurz SD, brauchte einen Kameraden an der Seite, möglichst einen Jungen aus der Zielgruppe. Schon gesellte sich Derek Dynamo dazu. Dann musste irgendwer überhaupt erst einmal einen Dinosaurier gefunden und sich Gedanken darüber gemacht haben ihn mit den netten Spielereien auszustatten. Erdacht war die hohle Erde à la Jules Verne und der Vater von Derek, der Wissenschaftler Doktor Dynamo. Und was wäre ein Abenteuercomic mit coolen Dinosauriern ohne einen wirklich fiesen Bösewicht, vielleicht sogar mehrere. Hier erbot sich der böse Max Maximus, ehemals Kollege und Kompagnon von Doktor Dynamo, sowie der geheimnisvolle Exilium, der hier ebenfalls seinen ersten Auftritt feiert. Einmal gut schütteln und schon konnten die spannenden Abenteuer beginnen.

Die sind, ohne dass das allzu böse gemeint ist, recht klar gestrickt und funktionieren entlang der vorgezeichneten Schwarz/Weiß-Linie. Sie bieten Team Super Dinosaur genug Möglichkeiten exotische Standorte und jede Menge verschiedene Rüstungen für SD auszuprobieren. Ganz dem Motto: "`Tschuldige die Verspätung ... Aber gute Neuigkeiten ... Ich habe Raketen mitgebracht" wird sich zu Lande zu Wasser und in der Luft ebenso ausgetobt, wie in Städten oder Eiswüsten. Hier wird genug Abwechslung für den sprechenden T-Rex mit der Vorliebe für Videospiele und Basketball geboten.

Und Derek, der brillante Junge und der Konkurrent um den ersten Platz der Aufmerksamkeitsskala? Der hat - vielleicht nicht aus Sicht von sieben- bis zehnjährigen, obwohl dies zu wünschen wäre - eigentlich ein erhebliches Sympathieproblem am Hals. Vielleicht weil er sonst wenig mit Gleichaltrigen zu tun hatte, die erst im Laufe der ersten Kapitel ihren Weg in den Dynamo Dome finden. Aber was von einem Jungen halten, der sich gleich auf Seite eins selbst beweihräuchert, für den coolsten Typen und sich insgesamt für ziemlich grandios in so allem hält? Das hält er dann den gesamten Band locker durch.

Kann man vielleicht verschmerzen, da man auf der anderen Seite ordentlich Dino-Action zu sehen bekommt und am Ende sich sogar ein Riesenroboter mit einem Riesensaurier zoffen dürfen. Godzilla lässt grüßen. Außerdem bekommt der so von sich überzeugte Derek bald ein paar andere Jugendliche an die Seite gestellt, die das alles nicht so selbstverständlich als cool ansehen und dadurch zum Teil ein gutes Gegengewicht und ausbaubares Storyelement darstellen.

Die jugend- oder kindgerechte Unterhaltung würde dagegen nicht funktionieren, selbst mit dem tollsten Konzept, wenn der Zeichner nicht ordentlich etwas böte. Jason Howard (zuvor an The Astounding Wolf-Man ebenfalls mit Robert Kirkman beteiligt) haucht den Dinos und den phantastischen Apparaten das nötige Leben ein. Seine Darstellungen sind energetisch und trotz ihrer bewussten kindgerechten Zurücknahme gerade bei den Splashpages und Actionsequenzen echte Hingucker. Seine Figurendesigns, angefangen bei den Dino-Men bis hin zu Super Dinosaur oder Exilium, sind gelungen, könnten aber eventuell ab und an die gleiche Abwechslung bieten, wie die verschiedenen Rüstungsaufsätze für SD. Ein wenig muss man sich aber für später aufbewahren.

Was dem Comic bisher gänzlich fehlt, ist dagegen ein einheitliches oder durchschaubares Farbkonzept. Die fehlende Zuordnung von bestimmten Farben zu den Protagonisten, fällt beim ersten Sehen vielleicht nicht bewusst auf, aber man nimmt es schon als eine gewisse Unruhe wahr. Gerade wenn man einem klaren Held/Bösewicht-Schema folgt, sollte eigentlich auch die Farbpalette für jede Seite stehen. So beispielsweise Rot- und Gelbtöne für Super Dinosaur und Konsorten und Grün- bis Blautöne für die Bösen. Diese klare Trennung hält Howard nicht durch, was das Leseerlebnis recht unruhig werden lässt. Auch ein Punkt, der sich seitens der Macher vielleicht mit mehr Vertrautheit bei den Figuren irgendwann von selbst einstellt.

Was schon schneller kommt, als man denken könnte. Cross Cult gab nicht nur beim Gratis Comic Tag eine kleine Kostprobe der Abenteuer von Derek Dynamo und Super Dinosaur, sondern veröffentlicht die ersten beiden Bände der Serie zeitgleich, so dass Interessierte gleich genug Lesefutter zur Hand haben. Dann auch noch im etwas portemonaieschonenderern Softcover-Format und schon steht der Dino-Dröhnung eigentlich nichts mehr im Wege.

Wer also auf Dinosaurier steht und der sich nicht von altbekannten Gut/Böse-Mustern und tierischen Charakteren im Actionfigurenformat nicht abschrecken lässt für den ist Super Dinosaur eine gute Wahl. Wenn es Kirkman dann im Weiteren gelingt ein paar Kanten und Ecken  bei seiner Charakterisierungen abzuschleifen, empfiehlt sich die Serie nicht nur für die junge, sondern eventuell sogar für die ältere, aber innerlich jung gebliebene Generation (die gerade The Walking Dead liest – so, dass müsste für Google erstmal reichen).


Fazit:
Super Dinosaur ist (endlich!?) so ein Comic, den man unbedenklich jedem in die Hand drücken kann, sei es Jung oder Alt. Doch gerade für erstere bietet sich hier ein guter Einstieg in die Welt der Comics, die im Grunde erstaunlich wenig für diese Leserschaft bietet. Letztere werden sich vielleicht an den mehr als altbekannten Mustern und dem unsympathischen Hauptcharakter stören, doch wann konnte man mal nicht zugreifen, wenn es um Dinos in dicken High-Tech-Rüstungen ging?



Super Dinosaur 1 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Super Dinosaur 1

Autor der Besprechung:
Alexander Smolan

Verlag:
Cross Cult

Preis:
€ 10,00

ISBN 13:
978-3-86425-146-7

120 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Dino-Action und Hightech-Gadgets
  • Unterhaltung für die jüngere Generation
  • T-Rex mit Roboterarmen
  • Raum für weitere Entwicklungen
Negativ aufgefallen
  • unsympathische Hauptfigur
  • uneinheitliches Farbschema
  • Geschichte nach Holzschnittmuster
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
Bewertung
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Rezension vom: 28.05.2013
Kategorie: Hefte
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