Comic-Besprechung - Yami no Matsuei 3

Geschichten:
König der Schwerter 1 - 6
Autor: Yoko Matsushita, Zeicher: Yoko Matsushita, Tuscher: Yoko Matsushita


Story:
Seit geraumer Weile verschwinden Seelen bzw. verlängert sich die Lebenszeit von Personen, die sich eigentlich im Reich der Toten hätten einfinden sollen. Es kann kein Zufall sein, dass immer der Luxusliner der Kakyoin-Gruppe vor Ort ankert, wenn es zu solchen Unregelmäßigkeiten kommt. Tsuzuki und Hisoka werden an Bord des Passagierschiffs geschickt, um zu ermitteln. Hisoka tarnt sich als Sohn eines reichen Unternehmers und erlangt dadurch Zutritt zu den Quartieren der VIPs, während Tsuzuki als Croupier die Gäste beobachtet. Kurz darauf geschieht ein mysteriöser Mord. Für Tsuzuki steht der Täter sogleich fest, obwohl er keine Beweise gegen den Mann in der Hand hat: Muraki hat ihre letzte Begegnung überlebt und ist der Arzt von Tsubaki, der herzkranken Tochter des Reeders. Sogleich beginnt Muraki Tsuzuki und Hisoka in sein letales Spiel mit einzubeziehen. Doch dann wird auch er ermordet aufgefunden, und weitere Todesopfer folgen. Darüber vergessen Tsuzuki und Hisoka, der sich in Tsubaki verliebt, beinahe ihren ursprünglichen Auftrag…

Meinung:
Dieser Band beinhaltet eine komplette Storyline. An Bord der Queen Camelia begegnen Tsuzuki und Hisoka ihrem Feind Muraki ein weiteres Mal. Zunächst scheint der geniale Psychopath in dem Mordfall mit den beiden kooperieren zu wollen, aber Tsuzuki traut ihm nicht – zu Recht, wie sich später zeigen soll. Überdies macht Muraki Tsuzuki, von dem er überaus fasziniert ist, unmissverständliche Angebote. Offensichtlich ist es jedoch nicht allein dessen attraktives Äußere und die enorme Kraft eines Todesengels, die Muraki anzieht. Auch zu Hisoka besteht ein enges, erotisch-morbides Band. Die Mangaka gibt wieder einige pikante Details preis, verrät aber längst nicht alles über die Ereignisse, die zum Tod von Hisoka und Tsuzuki führten und welche Rolle Muraki dabei spielte. Auch diesmal beweist Muraki, dass er seinen Gegnern überlegen ist und sie kaum mehr als seine Marionetten sind. Besonders Hisoka leidet darunter und sehnt sich danach, Rache an seinem Vergewaltiger, Folterer und Mörder zu nehmen. Doch wieder einmal ist er derjenige, der leiden muss, und nur Tsuzuki kann ihm – vielleicht – helfen. Yoko Matsushita hat eindeutig Spaß daran, ihre beiden Hauptfiguren von Muraki quälen zu lassen. Kaum taucht der enigmatische Bösewicht auf, geht es rund – die Protagonisten gewähren Einblicke in die Abgründe ihrer Seelen, Intrigen werden gesponnen, Morde begangen und mit der Erotik wird gespielt. Zwar ist „Yami no Matsuei“ keine Boys-Love-Serie sondern Shojo, aber vor allem in diesem Band sind reichlich homosexuelle Anspielungen und Szenen enthalten, die der spannenden Geschichte zusätzliche Würze verleihen. Wer mehr à la S. 122 sehen möchte, muss sich jedoch nach Doujinshis umschauen, die alles zeigen, was im Manga nicht erlaubt ist. Die Fantasy-Serie (Gothic) ist apart gezeichnet, die Protagonisten sind faszinierend und immer für eine Überraschung gut, die Handlung ist spannend, humorig, romantisch, erotisch. Wer bereits „Angel Sanctuary“, „X“, „Combination“, „Seimaden“, „Zetsuai“ und ähnliche Reihen gern gelesen hat, wird auch „Yami no Matsuei“ mögen.

Yami no Matsuei 3

Autor der Besprechung:
Irene Salzmann

Verlag:
Carlsen

Preis:
€ € 6,-

ISBN 10:
3-551-76343-7

200 Seiten