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Comic-Besprechung - Der Klan der Chimären 1: Tribut

Geschichten:
Le Clan des Chimerès: 1. Tribut
Autor:
Corbeyran
Zeichner: Michel Suro
Farben: Hubert



Story:
Die Burg des Fürsten Adémar de Hauteterre wird belagert und in dieser schwersten Stunde schwebt seine Frau bei der Niederkunft in höchster Lebensgefahr. Verzweifelt bricht er aus der Belagerung aus und sucht die Hilfe der Hexe Esmeralda, die seiner unfruchtbaren Frau bereits zur Schwangerschaft verhalf. Die schicksalhafte Nacht setzt eine Reihe von Ereignissen in Gang, die Adémars Familie ins Verderben stürzen wird. Sein Sohn wird von alptraumhaften Kreaturen geraubt und durch einen Wechselbalg ersetzt. Jahre später muss Adémar diesen Schwindel erkennen und versuchen das Leben seines echten Sohnes zu retten, bevor dieser vom kleinen Volk getötet wird. Doch seine Frau traut der Hexe nicht und sinnt auf ihr Verderben. Eine Aufgabe der sich die Inquisition gerne annimmt.


Meinung:
Der Klan der Chimären – aus dem Universum der Strygen. Damit werden Neugierige, die sich den Band das erste Mal aus dem Ladenregal holen, nicht viel anfangen können. Wer mit der Serie Der Gesang der Strygen nicht vertraut ist, muss sich allerdings keine Sorgen machen, denn auf den ersten oberflächlichen Blick haben die Serien nicht viel gemeinsam. Und auf den zweiten steht Tribut auf ganz eigenen Beinen und erzählt eine Geschichte aus dem Mittelalter, die – wie Gesang der Strygen – mit mythischen Elementen durchsetzt ist. Aber welche Fantasy-Serie macht das nicht so.

Etwas ungeschickt ist es vom Verlag Bunte Dimensionen, dass sie auf ihrer Homepage schon den ganzen Handlungsbogen des ersten Bandes verraten und viel zu viel vorwegnehmen. Da war man wohl etwas voreilig beim Beschreiben der Serie. Aber Erzählungen sollen ja irgendwie besser werden, die Lektüre befriedigender, wenn man das Ende kennt beziehungsweise wie hier in groben Zügen schon präsentiert bekommt. Man wird offener für die erzählerischen Feinheiten und die Ausarbeitung der Charaktere. Davon kann ein Band profitieren.

Kann, wie gesagt. Muss es allerdings nicht zwangsläufig, gerade wenn die Geschichte zum einen nicht unbedingt neu, zum anderen recht schnell vorhersehbar wird. Kaum das der Verräter geschnappt ist, kaum das Payen mit der Hexe Esmeralda schläft und sein Sohn Abel von Kobolden/Dämonen entführt und ausgetauscht wird, weiss man bereits wie die Sache in diesem Band ausgehen wird. Da ist gerade mal ein Drittel des Bandes vorbei.

Wer jetzt etwas an diesem oberflächlichen Firniss der Geschichte kratzt, kann aber einige Stellen hervorbringen, die wertvoll glänzend hervor scheinen. Die Handlung schafft es immer wieder die Figuren mit den Konsequenzen ihres eigenen Handelns und ihrer eigenen Versäumnisse zu konfrontieren. Adémar, wenn er sich mit Esmeralda einlässt oder den vermeintlichen Verräter Perrin gewissermaßen begnadigt oder wenn Gwenaldren die Inquisition auf Esmeralda hetzt und in diesem Eifer ein geliebter Mensch Schaden nimmt. Auf Gewissheiten können sich die Protagonisten nicht verlassen, weder die normalen, noch die mit magischen Kräften im Bunde. Esmeralda mag zwar das Hilfegesuch Adémars vorhersagen, nicht jedoch den Verrat der eigenen Tochter. In der Tiefe der Handlung schwimmen etliche interessante Wendungen. Man kann nur hoffen, dass sich der Autor dessen bewusst ist und auch in den kommenden Alben ähnliches zu erwarten ist.

Michel Suro, der einzige Beteiligte mit einem vollständigen Namen, begleitet Der Klan der Chimären auf der zeichnerischen Ebene. Suro ist bereits seit den 90ern als Comiczeichner aktiv und pflegt einen eher klassischen Stil, der in Der Klan der Chimären 1 manchmal zum klinischen neigt. Manche Szenen sehen einfach zu sauber aus, manche Linien zu gerade, um Natürlichkeit zu vermitteln, manche der Gesichter zu sehr nach einem Muster geschnitten, was gerade für die Hauptprotagonisten des Bandes gilt. Er kann auch anders, wie man dem Rest der Geschichte es ansehen kann. Vielleicht ragen deshalb diese gewollt/ungewollten Gelacktheiten so heraus. Auf der Haben-Seite bekommt man eine durchgehend gut illustrierte Geschichte geliefert, die den eher schwachen Inhalt zwar nicht zu kaschieren weiß, ihn aber um einiges bereichert.

Bei all dem darf man nicht vergessen, dass der erste Band dieser Serie schon vor knapp 11 Jahren erschienen ist und dem modernen Leser vielleicht auch deshalb momentan nicht viel Neues bieten kann. Trotzdem besteht gerade auf Handlungsebene noch Steigerungsbedarf. Der Grundstein ist gelegt, ob Corbeyran und Suro darauf ein stabiles oder abbruchreifes Haus errichten, wird mal wieder nur die Zukunft zeigen können – oder ein Blick in die französischen bandes dessinées.


Fazit:
Es gibt vielleicht bessere Wege ins Universum der Strygen. Der Klan der Chimären legt auf bekanntem Gebiet ein etwas zu gemächliches Tempo vor. Die Herangehensweise könnte dem Comic aber in kommenden Bänden noch Potential entlocken. Dafür sorgen schon die unterschwelligen Verwicklungen der Charaktere, die ihrem selbstauferlegten Schicksal nicht entkommen können.


Der Klan der Chimären 1: Tribut - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Der Klan der Chimären 1: Tribut

Autor der Besprechung:
Alexander Smolan

Verlag:
Bunte Dimensionen

Preis:
€ 14,00

ISBN 13:
978-3-938698-80-8

48 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • ein anderer Blick auf das Universum der Strygen
  • interessante Unterströmungen
  • klassiches Artwork
Negativ aufgefallen
  • altbekannte Geschichte
  • manchmal etwas klinische Zeichnungen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(2 Stimmen)
Bewertung
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Rezension vom: 09.11.2012
Kategorie: Der Gesang der Strygen
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