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Comic-Besprechung - 100% Marvel 63: Die Zwölf 2
Geschichten:100 % Marvel 63 - DieZwölf 2: Schöne neue Welt
Schöne neue Welt
Autor: J. Michael Straczynski
Zeichner / Inker: Chris Weston
Colorist: Chris Chuckay
Vorkämpfer
Autor / Zeichner: Chris Weston
Inker: Gary Erskine, Chris Weston
Colorist: Chris Chuckay
Story:
Nachdem die zwölf Superhelden aus ihrem jahrzehntelangen Schlaf erwacht waren, müssen sie sich nun in der ihnen unbekannten Welt zurechtfinden. Manchen gelingt es gut, anderen weniger. Der Phantom Reporter wird zu einem Tatort gerufen, wobei er feststellen muss, dass einer der seinen unter Mordverdacht steht. Währenddessen entdeckt Blue Blade ein gefährliches Geheimnis. In der Tat steht die Gruppe der Zwölf kurz vor einer Zerreissprobe und die blank liegenden Nerven führen zu Mord und Totschlag.
Meinung:
Lange musste der geneigte Fan auf die Fortsetzung und den Abschluss der Maxi-Serie Die Zwölf warten. Wegen des enorm hohen Arbeitspensums von Autor Straczynski lag die Arbeit an der Serie mehrere Jahre auf Eis, so das erst jetzt der Abschluss auf Deutsch erscheinen kann. Und die Wartezeit hat sich gelohnt.
Diese Maxiserie versteht es auf hervorragende Art und Weise eine funktionierende Mixtur aus dem Golden Age der Superhelden mit der Moderne zu vereinen. Der Kniff, alte Superhelden in der Jetztzeit aufwachen zu lassen, ist natürlich nicht mehr so neu, wie es Captain America bestätigen kann. Schön ist aber, dass weitaus mehr als üblich das Thema behandelt wird, wie die nunmehr Erwachten zurechtkommen in einer Welt die komplett anders ist als sie es kennen und in der sich die Helden erstmal zurechtfinden müssen. Die Sidekicks sind alt und krank geworden und diejenigen, welche Moralvorstellungen verteidigt haben, müssen feststellen, dass diese nicht mehr gültig sind, sondern ebenso dem Laufe der Zeit unterworfen waren. Manche sind also mehr, manche mal weniger angekommen, aber alle müssen, um ihre Zukunft gestalten zu können, ihre Vergangenheit bewältigen. Und da gibt es genügend Altlasten, was den ganzen Band sehr spannend macht zu lesen. Da gibt es so manche Lebenslüge, was zu Konflikten und Todesfällen führt.
Dabei geht die Härte und die Selbstreflektion der Postmoderne Hand in Hand mit Stilmitteln der 1940er, wie etwa eine klassische Krimikonfrontation wie man sie bei Agatha Christie lesen kann (und diese hier prompt auch auf ironische Art und Weise zitiert wird). Der Stil von Chris Weston geht allerdings manchmal etwas zu sehr in das Übertriebene und gerade die Gesichtsmimik wirkt dann arg verzerrt, was zwar als Zitat auf die 40er durchgehen kann, aber den Eindruck des Einheitlichen etwas stört. Die typischen Superheldenzutaten wie endlose Prügeleien kann man hier kaum finden, sondern vielmehr ist es anschaulich, unterhaltend und intelligent zu zeigen wie Superhelden mit veränderten Zeiten klarkommen und sich selbst dem stellen müssen. Aber an Action mangelt es dennoch nicht, wobei die kriminalistischen und dramatischen Aspekte doch eindeutig im Vordergrund stehen, wobei dieses dem Band sehr gut tut. Nicht alle der Helden werden übrigens diese Maxiserie überleben.
Die Abschlußstory, ursprünglich als One-Shot in den USA erschienen, um zu verdeutlichen, dass die Maxi-Serie noch einmal beendet werden wird, spielt während des Zweiten Weltkrieges und führt demnach den Leser zurück in das Golden Age und zeigt nicht nur die Helden dieses Bandes während ihrer Glanzzeit, sondern auch die Invaders mit ihrem Hauptvertreter Captain America. Dieser Kontrast zwischen der Haupterzählung und dem reinen Abenteuer ist enorm und bietet einen gekonnten Reiz, indem gezeigt wird, was die Helden mal waren und was aus ihnen geworden ist. Insgesamt also keine reine genregemäße Prügelorgie, sondern durchaus eine selbstkritische Reflektion über das Superheldengenre insgesamt. Hervorragend.
Fazit:
Was lange währt, findet zu einem guten Abschluß. Nach jahrelanger Pause ist nun der zweite und abschließende Band der Zwölf erschienen und entpuppt sich als gelungene, spannende und unterhaltsame Reflektion über Superhelden und ihre jeweiligen Zeiten. Da werden nicht nur sich verändernde Moralvorstellungen thematisiert, sondern auch Lebenslügen. Keine übliche Prügelorgie, sondern der hohe Krimicharakter macht den Band sehr spannend zu lesen.

100% Marvel 63: Die Zwölf 2
Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann
Verlag:
Paninicomics
Preis:
€ 16,95
ISBN 13:
4196121416953
180 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

- Reflektion über das Superheldengenre
- Betrachtung der sich verändernden Moralvorstellungen
- Spannung, Blut, Emotionalität
- gebrochene Helden

- Mimik stellenweise arg übertrieben gestaltet

Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
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Rezension vom: | 22.09.2012 | ||||||
Kategorie: | 100 % Marvel | ||||||
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