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Comic-Besprechung - Ikigami - Der Todesbote 1

Geschichten:
Ikigami - Der Todesbote 1
Kapitel 1: Rache, Akt 1-3
Kapitel 2: Das Vergessene Lied, Akt 1-3

Autor und Zeichner: Motoro Mase

Story:
In nicht allzuferner Zukunft hat die japanische Regierung sich dazu entschieden, die Menschen schon in jungen Jahren daran zu erinnern, dass das Leben kostbar ist und nicht verschwendet werden sollte. Bei der Impfung, die jedes Kind zum Schuleintritt mit sechs Jahren erhält, ist jede tausendste Spritze mit einer Nanokapsel versehen, die eine tödliche Dosis enthält. Irgendwann zwischen dem achtzehnten und vierundzwanzigsten Lebensjahr aktiviert sich diese. Die Betroffenen werden erst maximal vierundzwanzig Stunden vorher informiert, man gibt ihnen die Gelegenheit, sich von ihrer Familie zu verabschieden und umgekehrt.

Da es jeden treffen kann, leben die Jugendlichen viel bewusster als früher. Nur wenige erfahren, dass sie frei von der Nano-Kapsel sind, nämlich die jungen Beamten, die die Rolle eines Todesboten, eines Ikigami übernehmen. Die Geschichte folgt nun einem jungen Mann, der in dieses Amt hineinwächst und zunächst von seiner Sache überzeugt ist, dann aber nach und nach dazu gebracht wird, über sein Amt nachzudenken.

Denn zwei seiner Fälle haben es in sich. Für Josuke Kamoi bricht eine Welt zusammen, als er erfährt, dass er sterben muss, denn er fühlt sich nun als Looser auf voller Linie. Doch nach dem Entsetzen kommt die Wut und treibt ihn dazu, sich an all den zu rächen, die ihn in den letzten Jahren der Schule demütigten. Das ist allerdings nicht das einzige Vermächtnis, dass er hinterlässt.

Dann ist da der junge Straßenmusiker, der von einer Plattenfirma groß rausgebracht werden soll, wenn auch unter ihren Bedingungen und ohne den besten Freund. Doch in der Stunde des Todes bricht der junge Mann alle Verträge, um das gemeinsame Lied zu singen und seinen früheren Gefährten damit zu retten...


Meinung:
Ikigami der Todesbote ist eine der Geschichten, die in Erinnerung bleiben, da sie nicht nur vorstellbar sind, sondern bei unserer heutigen Weltlage durchaus im Bereich des Möglichen liegen könnten, um die jüngere Generation unter Kontrolle zu bekommen. Der erste Band stellt nicht nur einen Todesboten vor, sondern konfrontiert den Leser auch mit dem durchdachten Plan des Systems und die sachlich-kalte Denkweise, die es begründet hat und nun eiskalt durchführt.

Auch die Hauptfigur ist zunächst ein gehorsamer Diener des Systems, der nichts zu hinterfragen versucht, aber immer wieder spürt, wie sein Gewissen reagiert. Vorsichtige Fragen in seiner Umgebung zeigen, dass er sich entweder damit abfinden muss, Erfüllungsgehilfe zu sein, oder aber die Konsequenzen dafür tragen muss.

Um so schwerer wird es, als er zwei besonders tragische Schicksale miterlebt, die ebenfalls im Bereich des Vorstellbaren leben? Warum sollte ein ewiger Verlierer, der ohnehin nur noch Stunden zu leben hat, nicht Rache an denen nehmen, die ihm weh getan haben - denn dafür büßen muss er ohnehin nicht mehr. Auf der anderen Seite tut er aber auch noch etwas Gutes und rüttelt einen Jungen auf, sich endlich zu wehren, ehe es wie bei ihm zu spät ist. Das bewegt und bringt zum Nachdenken.

Ähnlich sieht es mit dem zweiten Fall aus. Hier trägt der Künstler zwar noch etwas dicker auf, verfehlt damit aber auch nicht die gewünschte Wirkung. Auch dieses Schicksal prägt sich ein und hinterfragt das System.

Heraus kommt ein Manga, der sich mit vorstellbaren gesellschaftlichen Entwicklungen beschäftigt und dabei erstaunlich nahe an der Realität bleibt. Das geht deutlich unter die Haut, schafft es aber auch noch, zum Nachdenken anzuregen. Allerdings sollte man schon etwas reifer sein, um die Ausmaße des Ganzen wirklich begreifen zu können.


Fazit:
Ikigami - Der Todesbote ist einer der Titel, die sich an erwachsene Leser richten und eine spannende Handlung mit interessanten Fragen zu Gesellschaft und Moral spicken. Auch wenn sich die Action in Grenzen hält - langweilig wird es nicht, die Schicksale der Todgeweihten nachzuvollziehen.

Ikigami - Der Todesbote 1 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Ikigami - Der Todesbote 1

Autor der Besprechung:
Christel Scheja

Verlag:
Carlsen

Preis:
€ 7,95

ISBN 13:
978-3551795717

208 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Ein Manga der unter die Haut geht und zum Nachdenken anregt!
  • Figuren und Hintergrund sind nicht nur in den Zeichnungen realistisch dargestellt !
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
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Rezension vom: 20.09.2012
Kategorie: Ikigami - Der Todesbote
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