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Comic-Besprechung - Horologiom 6

Geschichten:

Horologiom 6: Das Ministerium der Angst
Autor
/ Zeichner: Fabrice Lebeault
Colorist: Albertine Ralenti, Madie Zombie



Story:
Aufgrund der strikten Moral und der eisernen sozialen Disziplin in Horologiom kommt es relativ selten zu Verbrechen, so dass der befähigte Major Dahnke seine Langeweile damit bekämpft, indem er vergeblich versucht, die Mitarbeiter der Behörde aus dem Trott und der Inkompetenz herauszuholen. Das ist umso nötiger, als ein Kollege von ihnen, der nicht nur Polizist, sondern gleichzeitig auch Henker war, ermordet wird. Und die Auflösung des Falles gestaltet sich kniffliger als gedacht. 

Meinung:

Der sechste Band von Horologiom, Das Ministerium der Angst, ist nicht in der Kontinuität der Serie anzusiedeln. Da die groß angelegte Story der Serie Horologiom im Grunde mit dem letzten Band, auch bei Finix, beendet worden ist, ist dieser vorliegende ein One-Shot. Somit ist es keine neuerliche Fortsetzung, kein Prequel und auch nicht der Beginn eines neuen Zyklus, sondern einfach eine Geschichte, die in dem Universum von Horologiom spielt. Vorkenntnisse zu der Serie sind nicht vonnöten. Es kann zwar nicht schaden, mit dieser maschinenbesessenen Stadt vertraut zu sein, das ist aber beileibe keine zwingende Voraussetzung. Denn die Handlung dieses Bandes ist für jeden verständlich.

Das Ministerium der Angst ist einfach ein kleiner feiner Krimi, der zwar die meisten genreüblichen Zutaten besitzt, aber dennoch heraussticht. Immerhin ist der Fall, der hier geschildert wird, nur in dem Universum der Techik, wie es in der Serie generell entworfen worden ist, denkbar. Sind häufig Western wie etwa manche Geschichten von Comanche Krimis im Westerngewand oder vermeintliche Historiencomics Krimis die in vergangenen Zeiten angesiedelt sind, so ist dieser Band insoweit viel konsequenter und damit etwas ganz besonderes, da die Motive der Schurken und die Auflösung des Falles nur in dieser Serie möglich sind und auch nur in diesem Gesamtkontext funktionieren. Damit gelingt das kleine Kunststück, dass die Geschichte und das Setting viel hermetischer geschlossen sind und somit Fans erst recht zufrieden stellen dürften. Aber auch Leser, die einfach nur einen ungewöhnlichen Krimi lesen wollen, sind hier bestens bedient.

Nicht nur die kreative Grundidee und das Setting machen den starken Reiz aus. Viele parodistische Elemente kommen dazu. So gibt es viele Seitenhiebe auf Behörden, Detektive und Machtstreben. So tut der Kommissar ganz geheimnisvoll, hat einen Fall aber schon im Grunde in wenigen Minuten gelöst. Der Behördenirrsinn und die Faulheit und Inkompetenz der Beamten gewinnt geradezu kafkaeske Züge und macht besonders viel Spaß. In der bewussten Anwendung von graphischen Klischees des Krimigenres (wie der pfeiferauchende Ermittler im Stile von Holmes und Maigret; Trenchcoats; nächtliche Verfolgungsjagden) reichert der Autor und Zeichner Fabrice Lebeault seine Geschichte mit viel Sinn für Stil und Detail an. Besonders die Bürokratie kommt dann sehr schlecht weg. Graphisch ist das zwar manchmal recht flächig gestaltet, hat aber Anleihen an die ligne claire. Trotzdem ist in jedem Panel eine gute Idee vorhanden und wer kein Fan der Serie sein sollte, kann dennoch an diesem Band aufgrund der parodistischen Elemente seine helle Freude haben.



Fazit:
Ein kleines stilles Meisterwerk. Ein Krimi der wirklich nur in dem Universum von Horologiom funktioniert und nicht nur das Genre liebevoll karikiert, sondern den Behördenwahn und die Beamtenmentalität parodiert und geradezu kafkaeske Elemente einbaut. Kreativ, spannend, satirisch böse und witzig. Und wem das noch immer nicht reicht, kann sich an den vielen gelungenen graphischen Ideen erfreuen.

Horologiom 6 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Horologiom 6

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Finix Comics

Preis:
€ 13,80

ISBN 13:
9783941236653

64 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • parodistische Elemente
  • hermetisch geschlossenes Universum
  • Spannung und Witz
  • graphische Ideen
Negativ aufgefallen
  • etwas flächiger Stil
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(3 Stimmen)
Bewertung
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Rezension vom: 01.09.2012
Kategorie: Rezensionen
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