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Comic-Besprechung - Freakangels 4

Geschichten:

Freakangels 4
Autor
: Warren Ellis
Zeichner: Paul Duffield
Colorist: Alana Yuen, Kate Brown



Story:
Die Freakangels stehen vor der bislang größten Herausforderung: der Abtrünnige Mark ist wieder da und bedroht die Polizistin Kaitlyn. Doch die anderen Freakangels sind mächtiger geworden als damals bei der ersten internen Auseinandersetung. Aber können sie wirklich gegen Mark bestehen, der nun ganz Whitechapel übernehmen will? In der Konfrontation merken alle Freakangels, das sie zu mehr in der Lage sind, als sie bisher gedacht hatten. Doch nicht nur Mark ist eine Gefahr, sondern auch der flüchtige Luke, der gnadenlos gejagt wird. Die Gemeinschaft steht vor der Zerreissprobe.

Meinung:

Das Phantom tritt endlich auf. Mark schwebte bislang immer nur als ungreifbare Bedrohung über der Gruppe und ist ein wesentlicher Grund dafür, warum die Gruppe in dieser Form besteht. Mit seinem Auftauchen wird der Status Quo erheblich verändert. Zudem kann nun auch einiges aus der Vergangenheit geklärt werden. Mit dem ersten persönlichen Auftreten der Figur, ermöglicht es sich Autor Warren Ellis, die erste Rückblende zu vollziehen und zeigt so auch, wie die Freakangels den Weltuntergang herbeigeführt haben. Anhand dieser Rückschau ergeben sich viele neue spannende Aspekte und Fragen.

Der ganze Aufbau und die gesamte Struktur der Serie ist von Warren Ellis hervorragend ausgearbeitet und dürfte so manche Autoren in Beschämung versinken. Ein Schritt folgt auf den anderen und der Leser entdeckt auf jeder Seite immer mehr und mehr über die Personen, die neue Welt und die Vergangenheit. Man erinnere sich an die ersten Bände: es wird auf keinen Fall die ganze Gruppe auf einmal vorgestellt. Stattdessen liess Ellis eine neue Figur in dem Refugium stranden und mit den Augen dieser Figur lernte der Leser die Welt und die Figuren kennen. Manche zentralen Figuren tauchten in dem ersten Band noch gar nicht auf, sondern erst wenn der Charakter sie traf. Erst jetzt im vierten Band kennt man alle Mitglieder der Freakangels. Nicht nur ist die Perspektivenwahl eine Erforschung des Settings und der Personen, sondern dieser Aspekt sorgt auch für eine geschickte Spannung. Man ist als Leser neugierig auf die Personen und harrt ihrem Auftreten ungeduldig. Ein sehr geschickter Dreh, wie man abseits gängiger Dramaturgie Spannung erzeugen kann. Die Spannung wird noch dadurch gesteigert, dass sich Ellis darauf versteht, eine ungeheure Gruppendynamik zu entwerfen. Die Richtungsverschiebungen innerhalb der Gruppe lassen auch geschickterweise die Sympathien des Lesers immer wieder ihre Richtung ändern. Bei aller Zukunftsvision in dieser Steampunkvariante bleibt Ellis doch immer glaubhaft. Und allein schon diese innere Dynamik, auch abseits von der eigentlichen Handlung (die bislang noch relativ überschaubar ist), macht die Serie schon spannender als vieles andere, was so an Serien gerade auf dem Markt zu finden ist. Vor allem sind auch die Fähigkeiten der Freakangels offenbar noch lange nicht ausgeschöpft und von den Mitgliedern selber noch nicht ausgiebig erforscht. So kommen hier gleich mehrere Aspekte vor, die nicht nur richtige Cliffhanger sind und den Leser noch süchtiger auf den nächsten Band warten lassen, sondern den Inhalt fast schon unmerklich immer tiefer und tiefer gehen lässt.

Gut, der Stil ist manchmal etwas gewöhnungsbedürftig. Der Mangaeinfluss ist bei den Gesichtern nicht zu übersehen. Fast kontrastiert er etwas zu dem europäischen Stil und die Panels sind arg groß und sehr flächig gestaltet. Das wundert einen aber weniger, wenn man weiß, das die Serie ursprünglich im Internet erschien und erscheint. Der Bildschirm würde bei einen feinem, zieselierten, detailreichen Stil viel zu viel schlucken und so könnten die Bilder nicht gesehen werden. Abgesehen davon, dass dann auch die Ladezeit allzu hoch ausfallen würde. Ist der Stil für eine Internetpublikation einfach perfekt, so ist das im Druck manchmal etwas  überdimensioniert. Daran gewöhnt man sich aber schnell, da die Story so mitreissend ist. Freakangels ist einfach eine der zur Zeit stärksten Serien mit hohem Tempo, ausgefeilter innerer Dynamik und einer bescheiden auftretenden Story. Denn auf der Oberfläche geschieht eigentich nicht viel, aber das täuscht. Von Band zu Band wird das Tempo angezogen und hier kommen auch einige Brutalitäten vor.



Fazit:
Die geschickt aufgebaute und dramaturgisch fast schon unmerklich immer tiefer gehende Serie nähert sich ihrem ersten Höhepunkt. Der Status Quo wird nachhaltig geändert und man kann den nächsten Band kaum noch erwarten. Warren Ellis at his best.

Freakangels 4 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Freakangels 4

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 19,95

ISBN 13:
978-3862013692

152 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Struktur
  • Gruppendynamik
  • immer tiefer in das Geschehen gezogen
  • herausragende Cliffhanger
Negativ aufgefallen
  • sehr groß ausgefallene Panels
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
Bewertung
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Rezension vom: 23.08.2012
Kategorie: Freakangels
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