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Comic-Besprechung - Schulmädchen-Report 1

Geschichten:
Otome No Teikoku 1
Autor, Zeichner:
Kishi Torajiro

Story:
Was machen Teenager, wenn sie in das gewisse Alter kommen, wo plötzlich nicht nur der eigene Körper interessant wird, sondern auch der der Mitschülerinnen. Entdeckerdrang ist da ebenso vorhanden, wie Unsicherheiten mit sich selbst und im Umgang miteinander. Was hilft da anderes, als alles möglichst spielerisch anzugehen. Doch die Mädchen müssen bald merken, dass mit dem Erforschen auch andere Dinge plötzlich aufblühen, wie zum Beispiel ungewohnte Emotionen und tiefere Zuneigung füreinander. Eine ganz neue Welt steht ihnen offen und es liegt an ihnen, ob sie die Reise gemeinsam bestreiten oder mit einem Partner, der ihnen etwas bedeutet.


Meinung:
Schulmädchen-Report!? Sind da die Namensrechte schon ausgelaufen. Aber ob sich wirklich jemand aus der angepeilten Zielgruppe (Leseempfehlung ab 16+) an die Filme erinnert oder nicht, kann ohnehin hintanstehen, denn Schulmädchen-Report 1 von Kishi Torajiro setzt eh ganz anders an. Der Macher dürfte am ehesten bekannt sein für seinen vor einer ganzen Weile erschienenen Manga Maka-Maka, wo er sich auch mit dem Sexualleben junger Teenager befasste. In diesem Sinne war die Serie recht erwachsen, da sie die Charaktere Ernst nahm und sie nicht, wie sonst üblich, zu Objekten deklassierte.

Ähnlich wie Maka-Maka ist auch Schulmädchen-Report in kurze Episoden mit allerdings unterschiedlichen Charakteren aufgeteilt, die sich zum einen allerdings in einen größeren Rahmen fügen (Schule und Schulalltag), aber auch eine fortlaufende Geschichte erzählen. Die Teens in der reinen Mädchenschule machen ihre ersten Schritte bei der Erkundung ihrer eigenen Körperlichkeit und der anderer. Das führt schon mal zu Situationen, die etwas gestelzt und unnatürlich wirken, vermutlich jedoch Ausdruck des Hyperrealismuses des Manga sind. Nippelschau, Höschen fotografieren, Busenblitzer, Betasten und Befummeln, alles auf eine spielerische, naive und letztlich auch verunsicherte Art.

Dabei gelingt es aber Kishi Torajiro mehr und mehr auch die emotionale Seite der ganzen Sache zu beleuchten, was bei den Charakteren zu einer eindeutigen Entwicklung führt. Und was Anfangs vielleicht unschuldiges Herumalbern war, bekommt auf einmal eine ganz andere Note, wenn die Figuren Gefühle hineininvestieren. Etwa 8 bis 10 Charaktere stehen im ersten Band im Vordergrund und auch wenn die beiden Schülerinnen und Freundinnen Miyoshi und Ayano das Cover und den Manga an sich prägen, so treiben auch die anderen die Episoden und die Rahmenhandlung voran. Letztere dient allerdings wirklich nur als reines Hintergrundrauschen und hat kaum Auswirkungen auf das, was passiert. Mal sieht man zwar einen Teenager mit Problemen in der Schule, hauptsächlich dreht sich jedoch alles um die Mädchen und die kurzen Szenen, die alle sexuell konnotiert sind.

Alltagsprobleme bekommt man deshalb kaum zu sehen, weshalb alles auf die Beziehungen hinausläuft, die die Charaktere - meist in reiner Paarkombination -  immer stärker zueinander entwickeln. So zum Beispiel bei Okayama und Kamizono, deren Episode damit beginnt, dass eine kleine Box verkündet: Chie Kamizono hasst Ai Okayama. Kamizono macht sich dabei über Okayamas kleine Brüste lustig, doch beide erkennen mit der Zeit mehr und mehr, dass eindeutig Gefühle füreinander da sind. So wechselt dann auch schnell der Schwerpunkt. Nicht mehr die mögliche Fleischbeschau steht im Vordergrund, sondern die Entwicklung genau dieser Beziehung und der beiden Mädchen.

Dabei kommt es Schulmädchen-Report zugute, dass die Charaktere trotz allem sehr individuell gestaltet sind und auch wenn man sie zeichnerisch nicht immer sofort auseinanderhalten kann, hat jede ihren ganz eigenen Kopf, der sie von den anderen unterscheidet. Und wo man gerade bei den Zeichnungen ist, hat man auch gleich das größte Manko angesprochen. Die Frisuren sind das Hauptunterscheidungsmerkmal auf graphischer Ebene, was in einer Schwimmbadszene, wo alle Schwimmhauben auf haben, zu ordentlicher Verwirrung führt. Ebenso investiert Koshi Torajiro nicht allzu viel in den Szenenaufbau oder die Hintergründe, die sowieso eine untergeordnete Rolle spielen. Meist reichen Andeutungen, um die Mädchen in ihrer Umgebung zu etablieren, sonst stehen die Schülerinnen und ihre Interaktion im Vordergrund, weshalb sie oft auf weißem Feld agieren. Ein Umstand der aber gar nicht wirklich auffällt und letztlich sogar sehr ökonomisch ist, da kleine Hinweise reichen und der Leser mit seiner Phantasie selbst den Rest erledigen muss.

Bevor es vergessen wird, ja, Schulmädchen-Report ist zum großen Teil natürlich auch Komödie, was angesichts des Themas auch nur passend ist. Sex und Spaß gehören nun einmal einfach zusammen und wenn Band 1 auch nur annähernd die Richtung vorgibt, wird man auf beiden Feldern noch viel erwarten können.


Fazit:
Wie bereits Torajiros Vorgänger Maka-Maka setzt Schulmädchen-Report auf eine Mischung aus sexuellen Erfahrungen und Beziehungsentwicklungen bei Teenagern. Ein großes Plus ist, dass der Manga auch die emotionale Seite seiner Charaktere beleuchtet. Davon profitieren auch die erotischen Aspekte erheblich. Oft albern, aber niemals allzu schlüpfrig, darf man an dem prickelnden Gefühl erster sexueller Blüte und dem Reifen echter Emotionen teilhaben.


Schulmädchen-Report 1 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Schulmädchen-Report 1

Autor der Besprechung:
Alexander Smolan

Verlag:
Planet Manga

Preis:
€ 7,95

ISBN 13:
978-3-86201-270-1

198 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Charaktere und ihre Beziehungen im Vordergrund
  • keine reine Fleischbeschau
  • "ökonomischer" Zeichenstil
Negativ aufgefallen
  • Situationen manchmal etwas arg künstlich
  • Unterscheidbarkeit nur anhand der Frisuren
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
Bewertung
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Rezension vom: 20.08.2012
Kategorie: Schulmädchen-Report
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