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Comic-Besprechung - Quästor 1: Menage á Troja
Geschichten:Quästor 1: Menage á Troja
Original: Questor: Menage á Trois
Autor: Jean Luc Sala
Zeichner: Nicola Saviori
Farben: Matteo Bassini
Story:
Idomeneus Decalionid gehört zu den Helden die Troja endlich in die Knie zwingen konnten, aber in den Trümmern der brennenden Stadt, sieht er die vielen Leichen und das Leid der Überlebenden und ihm wird ganz anders. Er kann nicht länger die Waffen erheben und übergibt sie einem Trojaner, damit er seine Schar aus der Stadt führen kann. Unter ihnen ist auch ein Junge namens Askanios.
Idomeneus beschließt das Waffenhandwerk aufzugeben und sich ganz der Gerechtigkeit zu verschreiben. Zusammen mit seinem Schildträger Aesus Simonides, der nicht von seiner Seite weicht, will er als Quästor allen Menschen Gerechtigkeit widerfahren lassen.
Zwanzig Jahre später haben sich die beiden einen in der ganzen Welt bekannten Namen gemacht und genießen die Pfründe ihrer Arbeit. Sie feiern Feste und überlegen sich das Amt ganz an den Nagel zu hängen.
Doch da erscheint eine so schöne wie geheimnisvolle Frau, die sie bittet, mit ihnen in ihre Heimat kommen. Dort droht großes Unheil, dass durch Willkür und Ungerechtigkeit geschürt wird. Gemeinsam mit dem besten Quästor ihrer Heimat sollen Idomeneus und Aesus das Schlimmste verhindern.
Geblendet von dem Liebreiz und beeindruckt von dem selbstbewussten Auftreten der schönen Klytia sagt der ehemalige Kriegsheld seine Unterstützung zu. Doch ist das wirklich eine gute Idee? Denn schon der Angriff seltsamer Wesen im eigenen Haus lassen Übles ahnen.
Meinung:
Obwohl sich schon viele Geschichten im Schatten des trojanischen Krieges abgespielt haben, gibt es immer wieder Autoren und Künstler, die die griechische Sagenwelt nutzen, um ihre eigenen Ideen darin einzubetten, und das nicht einmal schlecht. Jean-Luc Sala und Nicola Savioris neue Reihe Quästor gehört dazu.
Vor dem eigentlichen Abenteuer erfährt man die Beweggründe für Idomeneus' Entscheidung, sich von nun an der Gerechtigkeit zu widmen. Allerdings hat man als Leser das Gefühl, zwanzig Jahre später ist nicht mehr viel von dem Idealismus da. Aber das macht die beiden in Würde gealterten Recken nur um so menschlicher und sympathischer, auch wenn sie gängigen Klischees entsprechen - der Krieger tritt als edler Ritter mit hohem moralischen Kodex auf, auch wenn er inzwischen vieles nüchterner sieht, sein Sidekick ist mehr an den weltlichen Freuden und Genüssen, die das Amt mit sich bringt, interessiert, sieht vieles etwas lockerer.
Die Fantasy kommt durch die Erwähnung von Atlantis ins Spiel. Allerdings erfährt man noch nicht viel über die dortigen Zustände, da sich die Figuren, die mehr wissen, nur in Andeutungen ergehen und die Geschichte mit der Passage durch die Säulen des Herakles endet. Allein die Tatsache, dass jemand ganz besondere Wesen hinter Klytia hergeschickt hat, zeigt, dass jemand nicht will, dass Außenstehende mehr erfahren.
Alles in allem ist die Geschichte spannend und humorvoll erzählt. In den Zeichnungen schwingt ein gewisses Augenzwinkern mit, auf Pathos wird gänzlich verzichtet - stattdessen hinterfragen die Künstler ihn eher. Die liebenswert menschlich geschilderten Helden sind immer für ein Schmunzeln gut und heitere Seitenhiebe lockern die Handlung auf.
Auch die Action kommt nicht zu kurz. Es gibt immer wieder Kämpfe - zudem steigt die Spannung je mehr man über die fremde Besucherin und ihre Heimat erfährt.
Fazit:
Menage á Troja ist der gelungene Auftakt von Quästor. Autor und Künstler gelingt es mit viel Humor und liebenswert chaotischen Helden so spannend in die Geschichte einzuführen, dass man unbedingt wissen will, wie sie sich in Atlantis schlagen werden.
Dazu kommt, dass die vertraute Sagenkulisse mit netten kleinen Seitenhieben gegen das griechische Heldentum gespickt wurde und so dem Abenteuer eine ganz andere Note gibt als man es gewohnt ist.

Quästor 1: Menage á Troja
Autor der Besprechung:
Christel Scheja
Verlag:
Splitter
Preis:
€ 13,80
ISBN 13:
978-3868694895
47 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

- Eine spannende und humorvolle Reise in die griechische Sagenwelt
- Die Helden wachsen einem durch ihr nur allzu menschliches Verhalten schnell ans Herz


Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
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Rezension vom: | 15.08.2012 | ||||||
Kategorie: | Quästor | ||||||
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