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Comic-Besprechung - Derber Trash 3

Geschichten:
Nachdruck von:

WWC # 7: Horror aus der Pornogruft
WWC# 8: Affebgeile Dschungelluder
WWC# 9: Okkulte Orgien


Bonus-Material:
•    Vorgeschichte: Text und Bleistift von Levin Kurio, Reinzeichnung: Roman Turowski
•    Der Sohn von Das Werden der Weltbesten von Levin Kurio
•    Weissblech Obscura – Altes aus der Rumpelkiste
•    Der Ausflug zu den guten Menschen: Text und Zeichnungen von Levin Kurio



Story:
Es geht hinab in die Pornogruft, in die schwüle Hitze des Dschungels, wo affengeile Luder warten oder man wird Zeuge okkulter Orgien blutjunger Satanistinnen. In jeder WWC-Ausgabe verbirgt sich trashige Unterhaltung und Steinzeitfrauen gehören ebenso dazu, wie Tempelhuren Baals. Die Geschichten sind eindeutig horrorlastiger, als in den bisherigen Bänden, aber da ist Derber Trash 3 beziehungsweise dessen Inhalt Kind seiner Zeit, nistete sich doch bei der Veröffentlichung zumindest des letzten Heftes (WWC # 9) das altbekannte und beliebte Horrorschocker in die Gedanken der Macher ein. Für jeden trashigen Geschmack ist etwas dabei und manchmal geht es auch eindeutiger statt zweideutiger zur Sache. So wie man es kennt vom Weissblech-Verlag.


Meinung:
Luken dicht und abgetaucht in die Früh- (nicht Ur-)zeit des Weissblech Verlages. Horrorschocker war noch ein geistiges Spermium auf der Suche nach der zu befruchtenden Comic-Eizelle, da hatte der kleine Verlag bereits einiges an obskuren Undergroundcomics rausgehauen, die meist jedoch unter dem Radar der Verbraucher (und eventuell auch der angepeilten Zielgruppe) blieben. Wie sonst lässt sich erklären, dass die Nachfrage nach Neuauflagen der alten Werke plötzlich so vehement durch den Äther schallt, dass es selbst der VERLEGER (Großschreibung ist hier allemal angebracht) in seinem malerischen (?) Raisdorf vernimmt. Ja, ja, die Dorfgewächse sind ein ganz eigenes Kraut und wer erleben möchte, was einem vehementen Comic-Macher in diesem Umfeld alles so durch den Kopf geht, der greife beherzt zur inzwischen dritten Runde im Derber Trash-Rausch.

Vermutlich auch erstmal die letzte, denn wie der VERLEGER selbst verkündet, gibt es demnächst gar nichts mehr Vergriffenes bei den WWC-Heften neuaufzulegen. WWC # 10: Notgeile Töchter des Atoms und WWC # 11: Geile Geister erfreuen sich noch ausgezeichneter und vor allem vorrätiger Gesundheit und allein die Schlüpferlupfenden Mangaschlampen aus WWC # 12 sind im Limbo, äh ... Limbus verloren.

Und diesmal lohnt sich Derber Trash nicht nur wegen der abgedrehten Geschichten von nymphomanen Kannibalinnenoder seltsamen Erlebnissen in der Pornogruft, man erhascht auch erste Blicke auf die Ursuppe aus der später ganz andere Reihen erwachsen sollten. Wenn der Fischjunge als Fährmann schaurige Geschichten zum Besten gibt, denkt man nicht umsonst an die ein Jahr nach WWC # 9 erscheinende Serie Horrorschocker. Oder wenn auf der Alm ein Dittitolgg sein Unwesen treibt, kommt nicht von ungefähr eine Erinnerung an Argstein oder Welten des Schreckens hoch. So kann man schön kreative Entwicklungslinien nachverfolgen, was den Lesespaß am Ende sogar noch mehr erhöht, als zu Zeiten des Erscheinens der Originalhefte. Bei einem Wein würde man sagen, er sei gereift. Schade eigentlich, dass dieses Bild mit dem guten weissblech’schen Karlsquell nicht so gut funktioniert.

Wie bei solchen Sammlungen übrig, hauen einen nicht wirklich alle Geschichten vom Hocker. Erstaunlicher ist dagegen wohl, dass die Geschichten auch heute noch funktionieren und vielleicht etwas gepimpt und auf aktuelle Linie gebracht irgendwie heute noch funktionieren würden. Liegt wahrscheinlich auch daran, dass das übliche Potpourri aus dem trashigen Fundus gekramt wird und der übliche böse Kniff am Ende oft genug zu finden ist. Besonders schön bei Die Hochzeit des Dämon, etwas abgeschmackt bei Das Mädchen namens Satan, etwas öde bei Die fickgeile Hexenfakultät. Wer es bei der Pornogruft noch nicht merkte, wird spätestens beim letzten Titel vielleicht auf den Idee kommen, dass nicht alle Inhalte aus Derber Trash 3 dem unschuldigen Kinde in die Hand zu drücken sind. Es prangt zwar nicht sehr deutlich auf dem Cover, aber in das Vergnügen der trashigen Geschichten kommen nur 18-jährige (zumindest beim Erstkauf), da es ab und an doch gut zur Sache geht. Wie heißt es dazu vom VERLEGER selbst: „Seinerzeit war das Prädikat ‚Ab 18’ ein Verkaufsgarant (bildete ich mir zumindest ein)“. Und irgendwo ist da ein Körnchen Wahrheit vergraben, denn irgendwie fehlte dem Trash etwas, wenn nicht gelegentlich auf die Bedürfnisse unterhalb der Gürtellinie angespielt werden würde.

Vielleicht sind nicht alle Stories des Bandes ein Kaufgrund, aber wer möchte sich Highlights, wie unter anderem die Herkunftsgeschichte Kalas, der Königin der Steinzeit (auch schon mal nachgedruckt in Die Hardcore-Abenteuer von Kala) entgehen lassen. Als Gesamtpaket funktioniert die Sammlung ohnehin allemal und wenn schon die ersten beiden Derber Trash-Ausgaben weggehen wie warme Semmeln, dann kann man dies getrost auch für den dritten Band prophezeien. Denn letztlich macht die Lektüre einfach unglaublich Spaß und Freude und macht mit viel Charme wett, was an (damaliger) Professionalität fehlen mag.

Ergänzt werden die neu aufgelegten WWC-Ausgaben durch eine neue Vorgeschichte, die als Rahmenhandlung die einzelnen Blöcke verbindet, sowie einigen unveröffentlichten und sogar nicht wirklich vollendeten Bonusgeschichten, sowie zum dritten Mal ein Einblick in die Entstehungsgeschichte der Hefte und die etwas obskureren Veröffentlichungen des Weissblech-Verlages zu dieser Zeit. Wer kennt heute noch Kampf der Titanen oder Hardcore #0, eine Art billiger Vorläufer von Elbschock oder Die! oder Wir??


Fazit:
Rosarote Brille auf und Derber Trash 3 gekauft. Man bekommt, was der Titel verspricht. Der Enthusiasmus der Anfangszeiten des Weissblech-Verlages überträgt sich wie von selbst auf den Leser und tröstet über manch schwache Nummer hinweg. Als Rund-um-Trashpaket funktioniert der dritte Band der Reihe aber wieder optimal und ist für jeden Fan abgründiger Unterhaltung eine echte Kaufempfehlung. Aber Vorsicht! Erst ab 18 zu genießen!


Derber Trash 3 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Derber Trash 3

Autor der Besprechung:
Alexander Smolan

Verlag:
Weissblech Comics

Preis:
€ 10,00

ISBN 13:
978-3-86959-021-9

100 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Reise in die Anfangszeit des Weissblech-Verlages
  • 100 Seiten Trash, was will man mehr!?
  • es geht wieder zur Sache
  • Hintergrundinfos und Bonus
Negativ aufgefallen
  • nicht alle Geschichten zünden heute mehr
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
Bewertung
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Rezension vom: 02.06.2012
Kategorie: Weissblech Weltbeste Comics
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