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Comic-Besprechung - Vagabond 31

Geschichten:
Kap. 270 - 278
Autor: Takehiko Inoue
Zeichner: Takehiko Inoue
Tuscher: Takehiko Inoue

Story:
Musashi ist geflohen – nicht nur aus dem Gefängnis, das den Verletzten eigentlich schützen sollte, sondern auch vor den mahnenden Worten des Mönchs Takuan und seiner Kindheitsfreundin Otsu. Mit ihr ein ruhiges Leben zu führen und in die Dienste eines Fürsten zu treten, ist nicht das, was Musashi sich wünscht. Zwar hat er seine Einstellung zum Schwert, zum Kampf, zum Töten geändert, aber er sehnt sich immer noch nach einer echten Herausforderung, bei der offen bleibt, ob er sterben wird.

Auf seiner Wanderschaft wird er immer wieder von anderen Männern aufgehalten, die sich einen Namen machen wollen, indem sie den legendären Musashi erschlagen. Aufgrund seiner Verletzung glauben sie, eine reelle Chance zu haben. Anders als früher lässt Musashi den Gegnern eine Wahl, die jedoch wie eine Einladung klingt. Erst den einarmigen Ronin, der ihn von früher kennt, nimmt Musashi ernst.

Unterdessen befindet sich Musashis einstiger Kamerad Matahachi mit seiner sterbenden Mutter auf dem Heimweg. In einer Rückblende erfährt man Näheres über die Beziehung der beiden, die ganz anders ist, als man angenommen hat. Einst hegte Matahachi große Träume, doch, im Gegensatz zu seinem Jugendfreund, will er stets den einfachsten Weg beschreiten. Bislang hat er auf diesem nur Verluste erlitten, und wieder verliert er.


Meinung:
Nach zwei Bänden des Reflektierens und Philosophierens bringt Takehiko Inoue nun etwas mehr Action in eine Handlung die sich wieder auf den Titelhelden insbesondere konzentriert. Als Gegenstück agiert Matahachi. Jeder von ihnen sucht nach dem Sinn seines Lebens und nach dem für ihn richtigen Pfad, auf Ruhm hoffend. Während Matahachi es sich einfach machte und seinen Ruf auf Lügen gründete, wählte Musashi den steinigen Weg am Rande des Todes und lässt seine Taten für sich sprechen.

Beide sind an einem Wendepunkt angekommen. Ob es Matahachi gelingen wird, mit dem Lügen aufzuhören und in seinem Heimatdorf ein ‚normales‘ Leben zu führen, bleibt abzuwarten, schließlich hat ihn ein neuerlicher Verlust schwer getroffen. Ausnahmsweise log er einmal für einen guten Zweck; das kann als Fortschritt bewertet werden. Musashi wiederum scheint des sinnlosen Tötens, um mit anderen seine Kräfte zu messen, überdrüssig – nicht jedoch seine Herausforderer. Folglich muss er weiter kämpfen, doch dauert es eine Weile, bis er einem würdigen Gegner gegenübersteht.

Das bereits von Musashi und seinen Freunden diskutierte Duell ganz ohne Gewalt, das durch die persönliche Stärke und Willenskraft der Kontrahenten unblutig entschieden wird, bleibt ihm verwehrt. Die Erfüllung seines Wunsches, als Schwertkämpfer ‚einzigartig unter dem Himmel zu sein‘, scheint zum Greifen nahe, doch inzwischen zweifelt Musashi an dem Sinn seines Traumes und ob er dieses Ziel erreichen kann, wenn er weitermacht wie bisher.

Der Band endet mit einem Cliffhanger, denn Musashi wird sich zweifellos dem Duell mit Ittosai stellen. Beide sind gehandicapt – der eine wegen einer Beinverletzung, der andere weil ihm ein Arm fehlt. Man darf gespannt sein, wie der Kampf ausgeht, doch Sorgen macht man sich keine um den Titelheld, denn der Höhepunkt wird zweifellos das Wiedersehen mit Kojiro Sasaki sein, der sich als einziger auf Musashis Level bewegt. Wer die Roman-Vorlage von Eiji Yoshikawa kennt, weiß auch, wie die Begegnung ausgehen wird.

Wie lange Takehiko Inoue seine Story bis dahin noch ausdehnen möchte, ist nicht absehbar. Problematisch ist, dass sich alles zu wiederholen beginnt und darüber auch die hervorragenden Illustrationen nicht ewig hinweg trösten können. Dabei gibt es schon genug andere Serien, die ebenfalls viel versprechend anfingen, inzwischen jedoch zu lange laufen und einfach nicht auf den Punkt kommen, wie beispielsweise Blade of the Immortal, Bastard!!, Tenjo Tenge oder Rebirth. Dennoch werden die treuen Leser sicherlich weiter an Vagabond festhalten, da sich der Titel trotz der Kritik aus der Masse heraushebt.


Fazit:
Takehiko Inoue schildert in Vagabond das Leben des Ronin Musashi und seiner (fiktiven) Wegbegleiter. Die Handlung des Mangas ist vom Kampf geprägt und kommt dann mit wenigen Worten aus. Wird zu philosophischen Betrachtungen umgeschaltet, finden sich interessante Dialoge. In diesen ruhigen Szenen, die realistisch, angemessen und abwechslungsreich gestaltet werden, zeigt der Künstler sein wahres Können, denn diese Darstellungen sind weitaus schwieriger anzufertigen als dynamische ‚Kampf-Pin-ups‘. Tatsächlich machen die aufwändigen Illustrationen den Titel zu einem Highlight und in Verbindung mit dem Inhalt zu einer empfehlenswerten Serie für das anspruchsvolle Publikum.


Vagabond 31 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Vagabond 31

Autor der Besprechung:
Irene Salzmann

Verlag:
Egmont Manga

Preis:
€ 6,50

ISBN 13:
978-3-7704-7357-1

208 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • sehr detailreiche Illustrationen
  • realistische, spannende Handlung
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
Bewertung
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Rezension vom: 29.04.2012
Kategorie: Vagabond
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