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Comic-Besprechung - Der rote Falke 1: Die rote Maske

Geschichten:

Der Rote Falke 1: Die Rote Maske

Autor: Patrick Cothias, Zeichner, Colorist: Andre Juillard



Story:
Die junge Baronin Ariane von Troil zieht mit ihrem Begleiter Germain durch das Frankreich des 17. Jahrhunderts. Immer wieder begegnet sie Adeligen, die ihre Macht mißbrauchen, um das Volk zu quälen. Doch in der Gestalt eines maskierten Rächers, vom Volk "Der rote Falke" genannt, nimmt sie den Kampf gegen jederlei Unrecht auf welches ihr begegnet. Seien es nun Waisen die zum Stehlen gezwungen werden oder unmäßig hart 
bestrafte Bürger und andere: sie alle bekommen die Hilfe des geheimnisvollen Rächers.

Meinung:

Der rote Falke gehört zu dem Monumentalzyklus der sich um die Serie Die 7 Leben des Falken herausgebildet hat. Mittlerweile gibt es in Frankreich sechs ganze Zyklen, von denen bislang noch nicht alle auf deutsch erschienen sind. Die Hauptserie ist Die 7 Leben des Falken. Des Königs Narr und Der rote Falke sind weitere Ableger. Wie eine Feder im Wind gehört auch dazu und hier irrt sich der Finix-Verlag in seinen
Angaben, da er diese Serie als unveröffentlicht deklariert.

Der rote Falke ist nun eine kleine Besonderheit innerhalb des monumentalen Zyklus, der immerhin sechs Serien mit bis zu zehn Bänden pro Serie umfasst. Denn zum einen ist er eine Fortsetzung von Die sieben Leben des Falken aber auch eine Vorgeschichte. Wie das? Autor Patrick Cothias und Zeichner Andre Juillard schufen 1978 einige Kurzgeschichten für das französische Magazin PIF. Diese Geschichten waren eben einige um den Roten Falken. Aufgrund des Erfolges entschlossen sich die beiden, eine historische Serie zu entwerfen, die zeitlich vor den Geschehnissen der Kurzgeschichten spielt. Die 7 Leben des Falken war geboren.

Diese Kurzgeschichten veröffentlicht der Finix-Verlag im ersten Band der Serie Der rote Falke (die erstmals 1986 im Feest-Verlag auf Deutsch vorlagen). Allerdings entspricht die Neuauflage nicht exakt der alten Veröffentlichung. Damit die Ereignisse der Kurzgeschichten nicht mit den Geschehnissen in den anderen Serien kollidieren, wurde eine Geschichte entfernt und eine andere, bislang unveröffentlichte, hier aufgenommen. Das entspricht auch der französischen Veröffentlichung, wo ebenso verfahren worden war. So schmiegen sich nun die Ereignisse in das Gesamt-Geschehen ein und man findet als Serienkenner vertraute Charaktere vor. Bei der ganzen Serie droht ja manchmal etwas die Übersicht und die Einordnung verloren zu gehen, aber in diesen Kurzgeschichten ist das mit ihrem abgeschlossenen Charakter nicht der Fall. Abgesehen von der neuen Geschichte Der Eichelhäher und der Falke.

Allerdings leiden die Geschichten an dem Charakter des Short-Story-Formats. Ein immer wieder kehrendes Schema des Ablaufes macht zumindest die Struktur vorhersehbar. Ariane und Germain reisen umher, sehen etwas was sie stört, der Rote Falke tritt auf, kämpft, und die Geschichte endet mit einem nölenden Germain, der sich mal wieder fragt, wo Ariane wohl geblieben ist (er weiss nichts davon, dass sie der "Rote Falke" ist) während diese wissend lächelt.

Dabei sind die Geschichten durchaus amüsant und nett zu lesen. Natürlich haben sie noch nichts von der Komplexität der gesamten Serie. Das war ja damals auch noch nicht geplant. So hat man hier einige nette Abenteuergeschichten vorliegen, die in klassischer Tradition von Helden wie Robin Hood und Zorro stehen. Das ist im Grunde nichts neues, erinnert aber immer in positivem Sinne an die Mantel-und-Degen-Abenteuer. Neu ist natürlich, dass sich unter dem Heldengewand eine Frau verbirgt, wobei aus diesem Aspekt in den Geschichten noch nicht sonderlich viel gemacht wird. Schön sind aber die historischen Anspielungen. Etwa wenn die Heldin unbewußt die Gründung der Caritas anregt. Ansonsten meint man permanent Alexandre Dumas aus der Ferne winken zu sehen.

Die Tradition wird genutzt, um den Helden, Entschuldigung: die Heldin, mythisch zu überhöhen. Gerade in der ersten Geschichte werden übermenschliche Kräfte suggeriert, was aber später gänzlich fallen gelassen wird. Man merkt den Geschichten noch an, dass ein Weg gesucht wird. Das alles hat seinen Reiz, aber ist dennoch gegen Ende etwas unbefriedigend.

Für Fans und Sammler ist der Band natürlich Pflicht. Aber auch für Neueinsteiger ist er geeignet, um sich langsam an die Charaktere zu nähern.

Andre Juillard sucht hier noch seinen Stil. Das ist besonders auffällig, wenn man die um einige Jahre spätere Geschichte mit den Vorgängern vergleicht. Sie ist sehr viel sicherer, glatter und detaillierter gestaltet. Bei den ganz frühen meint man ab und zu den Einfluß von Francois Bourgeon aufblitzen zu sehen (in der Britta und Colin-Phase).



Fazit:
Die Neuauflage des ersten Bandes der Serie Der Rote Falke beinhaltet Kurzgeschichten,deren Erfolg damals zu der Schöpfung der Hauptserie Die 7 Leben des Falken führte. In klassischer Tradition von Helden wie Zorro und Robin Hood werden hier Abenteuergeschichten erzählt, die unterhalten, aber noch nichts von der Komplexität der späteren Serie ahnen lassen. Auch stilistisch wird noch der Weg etwas gesucht. Für Sammler und Fans ist der Band Pflicht, aber auch für Neueinsteiger ist er geeignet.

Der rote Falke 1: Die rote Maske - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Der rote Falke 1: Die rote Maske

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Finix Comics

Preis:
€ 13,80

ISBN 10:
3941236628

ISBN 13:
978-3941236622

48 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Abenteuertradition
  • Eingliederung in die Gesamtsaga
Negativ aufgefallen
  • immer gleiches Schema
  • der Weg und der Stil wird noch gesucht
  • mythische Überhöhung
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1.2
(5 Stimmen)
Bewertung
Du kannst diesen Comic hier benoten.

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Rezension vom: 08.02.2012
Kategorie: Der rote Falke
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