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Comic-Besprechung - Arctica 2: Das Geheimnis auf dem Meeresgrund

Geschichten:

Das Geheimnis auf dem Meeresgrund (Originaltitel: „Arctica 2: Mystère sous la mer“)

Text: Daniel Pecqueur
Zeichnungen: Bojan Kovacevic
Farben: Pierre Schelle
Titelbild: Manchu



Das Titelbild wirkt verheißungsvoll: maritim, rätselhaft, ein Hauch von James Camerons Abyss. Es stammt bei Das Geheimnis auf dem Meeresgrund wie bei Band 1 von Manchu, der jedoch nicht für die Zeichnungen der Comicseiten im Innern des Albums verantwortlich ist. Diese kommen aus der Zeichenfeder des Serben Bojan Kovacevic und können als solides Comichandwerk bezeichnet werden.

Die Fortsetzung von Arctica bietet dem Leser genau die gleiche Qualität wie schon der Debütband. Leider, muss man in diesem Fall sagen, denn eine zumindest kleine Steigerung hätte es dann doch sein können.

Worum geht es? Die Handlung basiert auf einem hinlänglich bekannten Science Fiction Setting: Im Jahr 2070 hat sich das Klima auf der Erde weiter verändert. Die Polarkappen schmelzen. Riesige Eisberge treiben im atlantischen Ozean und stellen eine schreckliche Gefahr für den Schiffsverkehr dar.

Dakota ist ein Flieger mit Leib und Seele. Seine kleine Tochter wurde von einem abgestürzten Satelliten radioaktiv verstrahlt. Seit dem hat sich mit seiner Firma "Blue Sky Agency" selbstständig gemacht und lebt einsam in einer Weltraumstation im Orbit. Im All spürt er Weltraumschrott auf, um ihn zu zerstören.

Ein aktueller Auftrag für die "European Navy" bringt Dakota auf die Erde. Er zerstört einen riesigen Eisberg und findet darin einen geheimnisvollen rund drei Meter langen Zylinder. Der Vorfall wird vom Militär umgehend als "Top Secret" eingestuft. In dem Behälter befindet sich ein ungefähr zwölf Jahre altes Mädchen, welches schätzungsweise 10.000 Jahre im Eis lag. Doch man kann es nicht lange untersuchen, denn das tiefgefrorene Mädchen verschwindet plötzlich.

Parallel dazu entwickelt sich die Geschichte der Lokomotivführerin Mismy. Es herrscht ein Wasserkrieg und wertvolle Ladungen mit Wasser werden mit Hochsicherheitszügen durch die Gegend transportiert. Sauberes, trinkbares Wasser ist rar geworden. Wo früher um Öl gekämpft wurde, geht es 2070 um das blaue Gold. Dies als kleiner Abriss der Geschichte aus dem ersten Band, der zum Verständnis von Das Geheimnis auf dem Meeresgrund essentiell ist.

Und das ist ziemlich viel Holz als Hintergrund, was in diesem Fall durchaus positiv ist, denn dadurch wird die vordergründige Handlung um Dakota und Mismy, die sich schließlich - und natürlich - begegnen, und das geheimnisvolle kleine Mädchen einigermaßen spannend. Am Ende des ersten Teils wurde ein Anschlag auf Dakota verübt, den dieser nur knapp überlebt. Auch im zweiten Band geht es Schlag auf Schlag, Actionsequenz folgt auf Actionsequenz und weil so manches durch die Bilder nicht klar verständlich ist, wird es umständlich durch vorwiegend holprige Dialoge erklärt. Hinzu kommen Passagen, die schlichtweg unglaubwürdig sind, selbst für ein Sci-Fi-Szenario. Beispiel gefällig? Das bislang stumme Mädchen mit der mysteriösen Herkunft und den blauen Haaren setzt sich vor den Laptop von Mismy, bekommt einen Stromschlag und kann plötzlich Französisch sprechen.

Daniel Pecqueur,  der Szenarist der Science Fiction-Serie Golden City sowie deren Ableger Golden Cup, versucht mit aller Macht, eine geheimnisvolle Story zu entwickeln, verheddert sich jedoch in einem zu großen Knäuel an Handlungsfäden. Dabei bleibt die Charakterisierung und Nachvollziehbarkeit der Figuren auf der Strecke. Auch wenn viel passiert, die Protagonisten, allen voran Dakota, bleiben blass.

Dass der Band trotz aller Schwächen nicht völlig entgleist, liegt daran, dass man die Geschichte als unterhaltsames Popcorn-Kino lesen kann, hat man sich einmal von allzu hohen Ansprüchen befreit.

Also dann: Scheiß auf die Logik! Fahrt zur Hölle, ihr Klischees! Was kümmert uns die konstruierte Handlung? Die Kolorierung macht aus der Science Fiction-Geschichte Arctica ein farbenfrohes Abenteuer, in dem man gerne blättert. Die Handlung ist gespickt mit Verfolgungsjagden, Schießereien und einer Prise nackter Haut und Sex. Und der Plot? Der bleibt bis zum Schluss höchst rätselhaft. In jeder Hinsicht.

Wer Spionage/Mystery-Abenteuer in Science Fiction Setting mag und über Logikfehler und mitunter gestelzte Dialoge hinwegsehen kann, der wird gut unterhalten.

Arctica 2: Das Geheimnis auf dem Meeresgrund - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Arctica 2: Das Geheimnis auf dem Meeresgrund

Autor der Besprechung:
Matthias Hofmann

Verlag:
Bunte Dimensionen

Preis:
€ 14.00

ISBN 10:
978-3-938698-56-3

ISBN 13:
978-3-938698-56-3

48 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • teilweise prächtige Farben
  • gut editiert
  • für Fans von Golden City & Co.
Negativ aufgefallen
  • B-Movie-Dialoge
  • holpriger, konstruierter Plot
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1.55
(11 Stimmen)
Bewertung
Du kannst diesen Comic hier benoten.

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Rezension vom: 04.01.2012
Kategorie: Arctica
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