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Comic-Besprechung - Showman Killer 1: Ein Held ohne Herz

Geschichten:

Showman Killer 1 - Ein Held ohne Herz

Autor: Alejandro Jodorowsky
Zeichner: Nicolas Fructus




Story:
Der wahnsinnige Wissenschaftler Dr. Kurkole züchtet mit Hilfe der DNA von Sträflingen den  ultimativen Killer Showman, der ihn durch Erfüllung diverser Aufträge unermesslich reich  machen soll. Das, durch Implantate und operative Entfernung der "Emotionskanäle" aus den  Nervenbahnen völlig gefühllose Wesen, wendet sich jedoch gegen den "Vater" und beginnt eine eigene Karriere als größter Auftragskiller der Galaxis. Während eines Auftrags für den Omnimonarchen begegnet er einer Gestalt aus seinen Träumen und beginnt über das Dasein und seinen Nutzen nachzudenken. 

Meinung:
Comicaltmeister Jodorowsky lässt nach dem Meta-Baron nun einen weiteren "ultimativen Killer" auf das Universum der Incal-Sphäre los. Schon auf den ersten 15 Seiten des Prologs wird klar, dass den Leser eine Tour de Force durch Blut, Gewalt und menschliche Innereien bevorsteht. Der Showman Killer, erschaffen um das Vermögen des "Retorten-Vaters" zu mehren, entwickelt im Laufe der Geschichte durch Ermangelung von Emotionen ein eigenes Wertesystem, das ausschließlich auf dem Prinzip der Geldvermehrung fußt. Durch seine körperlichen Verbesserungen, die wie auch beim Meta-Baron aus verschiedenen technischen Implantaten bestehen, kann er seine Gestalt in jedwede Form und Größe verwandeln. Diese Kraft nutzt er um seine Aufträge zu erledigen und Geld anzuhäufen. Irgendwie erinnert alles an die Geschichte des Meta-Barons und birgt doch ein eigenes Potenzial und Überraschungen. Wie so oft bei Jodorowsky hinterfragt die Geschichte im Kern das, was den Menschen ausmacht oder wo die Menschlichkeit beginnt.

Die zeichnerische Umsetzung der Geschichte aus der Feder Fructus zeigt dessen Können, mit  Farben und Formen zu spielen. Der aus der Videospielbranche stammende Künstler, der auch  schon bei Luc Bessons Abenteuer Arthur und die Minimoys mitwirkte, konnte schon mit seinem Erstlingswerk Thorinth beweisen, das er seinen eigenen Stil mit Licht und Schatten  beherrscht. Selbst die dargestellten technischen Geräte wirken lebendig. So schmiegt sich  das Raumschiff des Showman Killers wie eine Verlängerung des Körpers an. Die  emotionsgeladenen Gesichter und exotischen, außerirdischen Gestalten lassen den Blick auf den Seiten verweilen. So ist es nicht verwunderlich, dass die Geschichte ohne viel Text auskommt und zum Teil seitenlang darauf verzichtet. Die Panels laufen oft aus den Seiten aus, sind aufgebrochen und wirken alleine durch ihre gekonnte Darstellung auf den Leser.

Die oftmals drastische Darstellung der Gewalt ist sicher nicht jedermanns Geschmack und  sollte nur einer erwachsenen Leserschaft zugemutet werden. Gepaart mit einer unreflektierten  Häufung unmenschlicher Gräuel kann man nur hoffen, dass die Geschichte in den vorerst  zwei weiteren geplanten Bänden eine gute Wendung nimmt, zumal die Hauptgeschichte durch den langen Prolog bisher nur auf 38 Seiten erzählt wird. Die Ausstattung ist erstklassig, im überformatigen Hardcover mit einem gelungene Portrait des Shadowmankillers auf dem Titel. 

Fazit:
Wie schon in seinem Erstling Thorinth beweißt Fructus, dass er das Talent hat, aus einer  relativ einfachen Geschichte ein bildgewaltiges Erlebnis zu schaffen. Die Geschichte um den  ultimativen Killer, der im Universum für Aufsehen sorgt, hat Jodorowsky eigentlich schon in  den Meta-Baron Geschichten erzählt, birgt aber trotzdem neue Möglichkeiten diese Idee aus  einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Einzig der im Werbetext erwähnte "schwarze  Humor" ist auch bei genauem Betrachten nicht zu finden. Für Fans brutaler Sience Fiction wie Yiu oder dem Meta-Baron uneingeschränkt zu empfehlen, sollten empfindlichere Leser evtl. zuerst einige Seiten vor dem Kauf zur Probe lesen.

Showman Killer 1: Ein Held ohne Herz - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Showman Killer 1: Ein Held ohne Herz

Autor der Besprechung:
Malte Ussat

Verlag:
Egmont Comic Collection

Preis:
€ 13,99

ISBN 10:
3-7704-3500-5

ISBN 13:
978-3-7704-3500-5

56 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • bildgewaltige Szenen
  • eindrucksvolles Farbenspiel
  • glaubhafte Charaktere
Negativ aufgefallen
  • extreme Gewaltdarstellung
  • vorhersehbare Handlung
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1.5
(2 Stimmen)
Bewertung
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Rezension vom: 20.11.2011
Kategorie: Showman Killer
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