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Comic-Besprechung - Hägar Der Schreckliche Gesamtausgabe 14: Tagesstrips 1993 bis 1995

Geschichten:
Hägar Der Schreckliche Gesamtausgabe 14: Tagesstrips 1993 bis 1995
Autor & Zeichner: Chris Browne

Story:
Man sollte meinen, dass alltägliches Rauben und Brandschatzen ein Wikinger-Leben voll ausfüllt. Doch nicht bei Hägar. Neben dem rauen Geschäft als selbstständiger Wikinger, verlangt die Familie nach der starken, führenden Hand des Raufboldes. Insgeheim spielt Hägar hinter Ehefrau Helga zwar nur die zweite Geige im Haushalt, seine familiären Pflichten geht er jedoch mit vollem Einsatz an. Sohn und Tochter müssen immerhin auf den rechten Weg gebracht werden, was allgemein bekannt, keine leichte Aufgabe ist. Ob zu Hause oder mit Kumpel Sven Glückspilz und dem Rest der Mannschaft auf wilden Beutezügen, Hägar ist als Vollblutwikinger immer voll bei der Sache!

Meinung:
Der vorliegende Band 14 der Serie Hägar Der Schreckliche Gesamtausgabe, die Tagesstrips 1993 bis 1995, führt die regelmäßige Erweiterung der Hägar-Gesamtausgabe fort, indem er die zwischen 1993 und 1995 veröffentlichten Tagesstrips in einem gewohnt umfangreichen Buch zusammenfasst. Rein äußerlich unterscheidet sich diese 14. Ausgabe nicht von seinen Vorgängern, der Hardcovereinband und die gute Papierqualität lassen den Band erneut im besten Licht erscheinen. Sauber verarbeitet und mit humorvollen Cover ausgestattet, bleib der hochwertige Eindruck bestehen, den die Gesamtausgabe bereits seit der ersten Ausgabe vermitteln konnte. Auf 320 Seiten sind die humorvollen schwarzweiss Strips unterschiedlichen Umfangs enthalten, deren Länge zwischen einem bis drei Panels variiert. Das Vorwort von Autor und Zeichner Dick Browne bietet mit einigen historischen Infos und Hägar-Insidern nicht nur einen tollen Einstieg in die Lektüre, sondern auch den Einschub über Drachen, der später in den Strips wieder aufgegriffen wird. Das Fabegetier fungiert in Wälzer Nummer 14 als inhaltlicher roter Faden: Mal als freundlich-knuffiger Haustier-Ersatz charakterisiert, terrorisiert das feuerspeiende Vieh in anderen Geschichten Hägar und Co. mit fiesen Attacken.

Das hält die Protagonisten jedoch nicht davon ab, mehrmals Initiativen zum Schutz der Drachenpopullation aus dem Boden zu stampfen. Und dies ist nur eine der zahlreichen humorvollen Elemente, die sich auf das heutige gesellschaftliche und politische Geschehen beziehen. Browne hat derartige Verweise bereits früher zu seiner Maxime gemacht, was sich stets als komödiantischer Zuwachs funktioniert und beweist, dass in den Cartoons weitaus mehr steckt, als eindimensionale Unterhaltung ohne tieferen Sinn. Solche Anspielungen gehören ebenso zum Hägar-Universum wie seine Figuren und die pfiffigen Witze. Inhaltlich spielt sich das Geschehen - wie aus den vorangegangenen Geschichten bekannt sein dürfte - stets im Spannungsfeld zwischen Wikinger-Keilereien oder Saufgelagen und dem Leben als fürsorglichem Familienvater ab. Dass sich keines dieser Elemente dumm dudelt und ermüdende Wiederholungen nicht auszumachen sind, muss Browne hoch angerechnet werden. Der 1952 geborene Amerikaner, der mit den Hägar-Cartoons die Idee seines Vaters Dik erfolgreich weiterführt, variiert die bekannte Formel immer wieder aufs Neue. Das Ergebnis sind höchst spassige Szenerien. Diese gleichbleibende Qualität ist einer der Erfolgsgaranten, die das Franchise über Jahre auf dem Markt positioniert haben.

Neben den Drachen fordert weiteres Getier Hägars Fingerspitzengefühl: Hasen, Fische, Haie, sowie ein Elefant, eine Ziege und das eigene Haustiergrüppchen um Hund Snert und Ente Quak verdeutlichen die Bindung zur Natur, die gerade wenn Eis und Schnee liegen, Hägar stets in heikle Situationen bringt. Hinter der geschlossenen Haustür sind es dann eher die Familien-Soaps, die nach Lösungen verlangen. Die harte Hand der Ehefrau lässt kaum Spielraum für geliebten Zwischenmahlzeiten oder den Abend in der Kneipe. Dennoch bedeutet die Familie den sicheren Rückhalt, wenn auch Tochter Honis Suche nach einem geeigneten Ehepartner oder Sohn Hamlets stetiges Bestreben, alles andere als ein wilder Wikinger zu werden, für so manches graue Haar sorgen dürfte. Doch bei Raubzügen mit der gesamten Mannschaft kann aufgestaute Aggression wunderbar abgebaut werden. Schließlich ist dies ja auch das ertragreiche Geschäft Hägars, dessen ganz typisch-tollpatschige Herangehensweise für die nächsten Lacher beim Zuschauer sorgt.

Fazit:
Der Band 14 mit den Tagesstrips von 1993 bis 1995 setzt die qualitativ hervorragende Hägar Gesamtausgabe in gewohntem Maße fort, erneut ist ein Band dieser Serie hervorragend gelungen. Inhaltlich im bekannten Spannungsfeld angesiedelt, lässt Kreativkopf Chris Browne jedoch niemals Langeweile aufkommen. Die Geschichten aus dem Wikingerleben beinhalten nicht nur selbstreflexive Elemente, die höchst unterhaltsam sind, sondern auch viele humorvolle Verweise auf die heutige Zeit und ihre Eigenheiten.

Hägar Der Schreckliche Gesamtausgabe 14: Tagesstrips 1993 bis 1995 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Hägar Der Schreckliche Gesamtausgabe 14: Tagesstrips 1993 bis 1995

Autor der Besprechung:
Marcus Offermanns

Verlag:
Egmont Comic Collection

Preis:
€ 29,95

ISBN 10:
3770434439

ISBN 13:
978-3770434435

320 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Kreativität
  • Humor
  • Hervorragende Verarbeitung, tolle Qualität
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(3 Stimmen)
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Rezension vom: 31.10.2011
Kategorie: Hägar der Schreckliche
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