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Comic-Besprechung - Zenker Sammelband

Geschichten:
  • St. Pauli
  • Eimerproblem
  • Ich dachte
  • Instincts of freedom
  • RGB-Reihe
  • Conan
Autor und Zeichner: Alexander Zenker


Story:

Zenker macht mit ein paar Freunden einen Spaziergang durch St. Pauli und trifft auf die Sonnen- und Schattenseiten des Hamburger Viertels.

Bei einem Konzertbesuch scheut sich der Charakter zuerst zu tanzen, überwindet sich dann aber doch und hat viel Spaß dabei.

Ein Kind wird von komischen Geräuschen wach und denkt sofort an Einbrecher. Neugierig begibt es sich auf die Suche nach der Quelle der Geräusche und entdeckt diese im Wohnzimmer.

Bei einem Überfall erbeuten Piraten einen großen Kahn. Trotz dem glorreichen Sieges verlässt ein Mitglied das Boot. Der Rest rätselt über die Gründe für diese Tat.
RGB behandelt verschiedene Anekdoten aus dem Insektenleben.

Conan der Barbar muss mit ansehen, wie seine Mutter getötet wird und sinnt nach Rache.



Meinung:

Der Künstler dieses Sammelbandes kommt aus Leipzig und präsentiert sich hier erstmals in einer eigenen Veröffentlichung dem breiten Publikum. Na gut, so breit wird das Publikum angesichts einer Gesamtauflage von lediglich 20 Stück nicht sein, dafür kann ein Großteil der Comics aber auch im comicforum betrachtet (und kommentiert) werden.

Der Sammelband besteht aus einer Aneinanderreihung von neun Comics, welchen einen Umfang zwischen 3 und 26 Seiten haben. Die ersten drei Comics lesen sich wie Auszüge aus der Biografie Zenkers und spiegeln verschiedene Abschnitte seines Lebens wieder. Sei es der lasterhafte Besuch auf St. Pauli, der erfrischende Konzertabend oder das überraschende Hereinplatzen bei elterlichen Aktivitäten. All diese Geschichten können sich wirklich so zugetragen haben und spiegeln gute und schlechte Erfahrungen wieder, die einige Leser in den angesprochenen Bereichen sicherlich auch schon gemacht haben.

Sehr interessant ist das 24-Stunden-Comic Instincts of freedom, welches sich mit einer Schiffsbesatzung beschäftigt, bei denen ein Mitglied von Bord geht, ohne seine Beweggründe dafür zu nennen. Der Künstler hat für die Umsetzung dieser Story Tierfiguren als Matrosen eingesetzt, was dem Charme des Comics sehr zuträglich ist. Der Comic enthält zum Großteil Gespräche zwischen den Figuren, welche immer wieder von Rückblicken unterbrochen werden. Die Pointe  kommt dann sehr überraschend und schließt die Story mit einem humorvollen Ende ab.

Ebenfalls erwähnenswert sind die drei Kurzcomics namens „RGB“, welche sich mit allerlei Insekten beschäftigen. Hervorzuheben ist hierbei besonders der Hintergrund in RGB 2, welcher aus einem Foto besteht. Auf dieser Grundlage basieren die Zeichnungen, was dem zweiseitigen Comic einen morbiden leicht trashigen Eindruck verpasst.

Anhand dieser Technik sieht der Leser, dass Zenker mit verschiedenen Stilen experimentiert und immer für Überraschungen gut ist. Dies kommt besonders beim Conan-Fancomic zum Vorschein. Angetrieben von einer Useraussage im Comicforum zeichnete der Leipziger diesen Barbaren-Kurzcomic, der optisch leider nicht so ansprechend wie die restlichen Zeichnungen ist. Bei Conan stimmen die Proportionen oft nicht und die Darstellung der einzelnen Aktionen ist doch recht einfach gehalten. Im Gegensatz dazu sind die Grafiken von St. Pauli komplex, detailreich und geben gut die Gefühlslage der Personen wieder. Besonders die vielen kleinformatigen Panels, welche recht chaotisch angeordnet sind, tragen zur inhaltliche Tiefe des Comics bei. Auch bei Eimerproblem erzeugt Zenker durch eine wechselnde Fokussierung und verbindende Elemente zwischen den Panels eine überzeugende Lebhaftigkeit der Story.

Die Seiten in diesem Sammelband sind komplett Schwarz/weiß und wurden lediglich geinkt. Darüber hinaus arbeitet der Künstler mit Schattierungen und verschiedenen Grautönen, so dass die Panels eine gewisse Tiefe bekommen. Diese ist angesichts fast durchgehend fehlender Hintergründe auch nötig, wobei jene oftmals durch die benannten Schattierungen ersetzt werden.

Die erste Veröffentlichung des Leipziger Künstlers kann sich folglich sehen lassen. Die Comics sind sehr kurzweilig, überraschend und humorvoll. Die ersten drei autobiografischen Geschichten bieten dem Leser an, sich sofort in die Person hineinzuversetzen. Und mit dem 24-Stunden-Comic zeigt Zenker, dass er auch in der Lage ist, längere zusammenhängende Storys zu erschaffen, ohne sich in Kleinigkeiten zu verzetteln oder die Pointe abzuwürgen. Neben dem Inhalt können ebenfalls die Zeichnungen überzeugen. Die verschiedenen Perspektiven lassen die Story lebendig wirken und lassen mit dem intensiven Mimenspiel ein wunderbares Ganzes entstehen, bei dem nur noch wenig verbesserungswürdig ist. Lediglich beim Barbaren-Thema fehlt noch die Übung.

Das Heft erscheint im A5-Format mit roten Pappumschlag und ist durchgehend schwarz/weiß. Laut Eigenangabe ist das Heft FSK 16, was sicherlich als Resultat auf die Conan-Schlachten erfolgt. Angesichts der geringen Limitierung von lediglich 20 Stück, dürften die Hefte bereits ausverkauft sein. Bei Interesse einfach nachfragen. Der Künstler kann über das comicforum kontaktiert werden.



Fazit:
Der erste Sammelband enthält einige Comics des Leipziger Künstlers, die viele verschiedene Themen anreißen und von Auto-Biografisch bis hin zum Funny eine breite Palette abdecken. Die Storys sind durchgehend gelungen und offenbaren ein großes Potential. Die s/w Zeichnungen verstärken diesen Eindruck noch und lassen dem Leser mit einem positiven Eindruck zurück. 

Zenker Sammelband - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Zenker Sammelband

Autor der Besprechung:
Christian Recklies

Verlag:
Eigenverlag

Preis:
€ 3,00

48 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • gelungene Übersicht der bisherigen Arbeiten des Künstlers
  • überraschender 24-Stunden-Comic
  • ansprechende Zeichnungen
Negativ aufgefallen
  • Conan-Comic fehl am Platz
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
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Rezension vom: 29.09.2011
Kategorie: One Shot
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