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Comic-Besprechung - Reddition 54Geschichten:Herausgeber: Volker Hamann
Story: Die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift für graphische Literatur Reddition behandelt Yvan Delporte, der als langjähriger Redakteur der französischen Zeitschrift Spirou maßgeblich den frankobelgischen Comic beeinflusste. Ohne seine Tätigkeit wäre der Comic nicht das, was er heute ist. Meinung: Auf den ersten Blick mag es etwas erstaunen oder sogar befremden, dass die aktuelle Ausgabe der Reddition nicht wieder ein Dossier über einen Zeichner oder einen Autor bringt. Yvan Delporte hat denn auch nur wenig Skripte geschrieben und als Zeichner ist er überhaupt nicht aufgefallen. Und so ist sein Name dem breiten Publikum wohl nicht sonderlich bekannt. Manchen mag sein Name vielleicht mal bei so Meilensteinen wie Gaston und Spirou und Fantasio aufgefallen sein. Wenngleich meist nur mit einem Hinweis "Nach einer Idee von Delporte". Andererseits ist das Konzept dieser Ausgabe schon raffiniert gewählt. Da Yvan Delporte lange Jahre Chefredakteur von Spirou war, ermöglicht es ein Dossier über ihn, nicht nur persönliches über den Redakteur zu bringen, sondern auch seine Einflüsse deutlich zu machen. So werden nicht nur Einblicke in die Redaktion von Spirou gegeben, sondern vor allem über die unterschiedlichen Zeichner und Autoren berichtet, welche Delporte förderte, zu Spirou holte, entdeckte und mit denen er befreundet war. Gerade zu letzteren gehört kein geringerer als Franquin. Und so bekommt der Leser einen guten und großen Überlick über die Entwicklung des frankobelgischen Comics von den letzten Kriegstagen bis etwa Ende der 1960er Jahre. In manchen Artikeln wird etwas der rote Faden vermisst. Vor allem im ersten, der ein Portrait von Delporte und seinen Lebenslauf liefert, wird der Artikel auf einmal abgebrochen und dass Delporte nicht mehr lebt, erfährt man erst im Epilog. Die Arbeitsabläufe und Strukturen der Spirou-Redaktion werden zwar mehrfach erwähnt, aber leider gehen die Autoren nicht in die Tiefe. Auch die Arbeit in den Studios von Zeichnern, wie etwa von Peyo, bleibt manchmal nur oberflächlich. Da hätte man sich manchmal etwas mehr detailliertere Informationen gewünscht. Nummer 54 von Reddition liefert vor allem eines: Fakten, Fakten, Fakten. Das ist interessant und bietet ein gutes Hintergrundwissen und man wird als Comicinteressierter immer mal wieder nachschlagen wollen. Aber die Deutungen von den unterschiedlichen Stilen der Zeichner und inwieweit sie prägend waren, unterbleibt meistens. So ist anscheinend der kommerzielle Erfolg das Hauptkriterium, warum Zeichner und Autoren hier aufgeführt werden. Neben einigen Namen wie Franquin, Peyo, Will (dem ein kleines zweites Dossier gewidmet wird), die unbestritten ihren Status haben, werden aber auch Namen genannt, die zumindest in Deutschland lange nicht so bekannt sind wie etwa Frederic Jannin. Es gilt also immer noch etwas zu entdecken. Besonders herausgearbeitet wurde die Entwicklung der Marcinelle-Schule, wobei die Abgrenzung zur ligne claire nur angerissen wird, und wie sehr sich alle Schöpfer untereinander beeinflusst haben. Das Konzept einen Redakteur und seinen Einfluss vorzustellen, und damit einen großen Kreis innerhalb des frankobelgischen Comics zu schaffen, ist hiermit komplett aufgegangen. Fazit: Alle Freunde des frankobelgischen Comics sollten hier zugreifen. Indem ein einflußreicher Redakteur vorgestellt wird, wird die Entwicklung des frankobelgischen Comics im Dunstkreis von Spirou geschildert. Interpretationen und Stilerklärungen werden aber zugunsten von Fakten vernachlässigt. | ![]() |
![]() Reddition 54 Autor der Besprechung: Jons Marek Schiemann Verlag: Edition Alfons Preis: € 8,00 ISBN 10: 3940216119 ISBN 13: 978-3940216113 76 Seiten |

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Rezension vom: | 30.08.2011 | ||||||
Kategorie: | Reddition | ||||||
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