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Comic-Besprechung - Die Chronik der Unsterblichen: Am Abgrund Teil 2

Geschichten:

Die Chronik der Unsterblichen: Am Abgrund – Teil 2
Nach dem Roman von Wolfgang Hohlbein

Originalausgabe

Szenario: Benjamin von Eckartsberg
Zeichnungen: Thomas von Kummant



Story:

Andrej Delany und sein Neffe Frederic nähern sich der Stadt, wo seine Familie gefangen gehalten wird. Mit äußerster Vorsicht bewegen sich die zwei durch die Straßen, doch als Andrej sich von einer geheimnisvollen Frau ablenken lässt, werden sie entdeckt. Der Inquisitor ist der Bruder der Frau und will Andrej aufgrund seiner besonderen Fähigkeiten festnehmen. Es kommt zum Kampf, in dessen Verlauf Andrej merkt, dass er nicht der einzige Vampyr ist.



Dieser Comic wurde mit dem Splash-Hit ausgezeichnet Meinung:

Sieben Jahre nach dem ersten Band veröffentlicht Ehapa nun den zweiten Teil der Chronik der Unsterblichen. Benjamin von Eckartsberg und Thomas von Kummant vom Münchner Künstlerkollektiv Die Artillerie haben sich wahrlich viel Zeit gelassen, um das erste Buch der Saga um Andrej Delany abzuschließen. Die Buchreihe von Wolfgang Hohlbein ist mittlerweile bei Ausgabe 12 angelangt (Ausgabe 13 erscheint im Oktober 2011) und nur die wenigsten Leser werden sich noch an den Anfang erinnern. Dennoch sollte niemand davor zurückschrecken, die Reise in die Vergangenheit anzutreten.

Die beiden Künstler setzen ohne Rückblick beim Ende von Ausgabe 1 an und geben sich nicht mit langen Erklärungen über die Herkunft der beiden Hauptdarsteller ab. Vorkenntnisse auf Grundlage des ersten Comicbandes oder des Buches sind folglich Pflicht. Für den Leser, der über das notwendige Wissen verfügt, offenbart sich eine bedrückende Welt zur Zeit der Inquisition im Osten Europas. Die Darstellung des mittelalterlichen Marktplatzes und der darauf befindlichen Personen zeigt bereits, dass diese Zeit von Missgunst und Angst geprägt ist. Der anschließende Kampf in den Gassen der Stadt beeindruckt durch eine hohe Dynamik und eine intensive Spannung, welche durch eine Pattsituation noch zusätzlich aufgebauscht wird. Hier werden bereits erste Äußerungen über die Vampyre getroffen, welche im weiteren Verlauf und besonders mit Rückblick auf Band 1 eine besondere Bedeutung bekommen.

Die Story beginnt ruhig, enthält aber bereits durch das Auftauchen von Steckbriefen eine gewisse Spannung, welche sich bald in Chaos umschlägt. Der Leser bekommt somit einen schnell voranschreitenden Handlungsbogen zu Gesicht, der sich nicht mit Nebensächlichkeiten auseinandersetzt. Delany stolpert von einer Gefahr in die nächste und der Leser muss dies mit zittrigen Händen anschauen. Aufgrund der düsteren Farbgebung und der intensiven Arbeit mit Licht und Schatten wirkt die Story äußerst realistisch. Gerade beim langen Finale schlägt sich die Anspannung merklich auf den Leser um. Es fällt schwer den Comicband aus den Händen zu legen, ohne zuvor das Ende gesehen zu haben. Dieser Umstand beruht auch auf die teilweise spärlich gesäten Dialoge. Der meiste Textanteil stützt sich auf die Gedanken von Andrej Delany, wodurch der Leser einen Einblick in die Psyche des Hauptdarstellers bekommt. Über seinen Neffen Frederic wird zwar demzufolge nur wenig bekannt und es bleibt eine gewisse Distanz zu diesem Charakter, aber damit setzen die beiden Künstler genau die Stimmung des Buches von Wolfgang Hohlbein um, in dessen Verlauf Frederic auch eher als Störfaktor eingeordnet wurde.

Genau an solchen Kleinigkeiten merkt man, dass die beiden Künstler sich sehr an das vorhandene Skript halten und die Geschichte beinah Eins zu Eins in Comicform umsetzen. Und dies mit einer viel geringeren Seitenzahl.

Das Endprodukt überzeugt somit in ganzer Linie. Der zurückhaltende Textanteil und die beinah plastisch wirkenden Darstellungen mit dem Verzicht auf Inks bilden eine wunderbare Basis für die düstere Vampyr-Story um Andrej Delany im Transsylvanien des 15. Jahrhunderts.

Ehapa präsentiert auf 17 Seiten zusätzlich zum Comic noch eine Galerie mit Entwürfen und fertigen Zeichnungen bekannter Künstler über Andrej Delany. Darunter befinden sich auch Darstellungen anderer Artillerie-Künstler, was verdeutlicht, dass in diesem Hause großartige Talente eine Heimat gefunden haben. Der Hardcover-Band erscheint im großen 31,8 x 24 cm Format. 



Fazit:

Der zweite Teil der Vampyr-Reihe schließt nahtlos an dem sieben Jahre alten ersten Band an, was dem Leser den Einstieg nicht unbedingt erleichtert. Verfügt dieser aber über das nötige Vorwissen, offenbart sich ein wundervoller Comic mit enorm viel Spannung, unvorhersehbaren Wendungen und einem heftigen Finale. Die Zeichnungen stehen dem in nichts nach und beeindrucken durch ihre Plastizität und dem gelungen Spiel mit Licht und Schatten. Dieser Band ist folglich ein wahrer Klassiker deutscher Comickunst. Hoffentlich müssen die Leser nicht wieder sieben Jahre auf den nächsten Teil warten.



Die Chronik der Unsterblichen: Am Abgrund Teil 2 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Die Chronik der Unsterblichen: Am Abgrund Teil 2

Autor der Besprechung:
Christian Recklies

Verlag:
Egmont Comic Collection

Preis:
€ 14,95

ISBN 10:
3770428811

ISBN 13:
978-3770428816

88 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • gelungene Comicadaptation der Bestseller-Serie
  • zurückhaltender Textanteil
  • düstere, matte Farbgebung bei äußerst dynamischen Zeichnungen
  • umfangreiche Covergalerie
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(4 Stimmen)
Bewertung
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Rezension vom: 31.07.2011
Kategorie: Die Chronik der Unsterblichen
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