Comic-Besprechung - Lost Girl

Story:
Eine ganz normale Familie auf dem Weg zum Campingplatz – Vater, Mutter und zwei Töchter, eine der Töchter auf dem Weg zum Erwachsenwerden. In dieser zerrissenen Situation trifft das Mädchen im Supermarkt auf eine geheimnisvolle junge Frau. Und diese junge Frau zeigt ihr - mehr oder weniger freiwillig - was möglich sein kann. Doch das ist nicht das letzte mal, daß das Mädchen auf die mysteriöse Frau trifft. Und neben der Sexualität wird das Mädchen auch mit den anderen Dingen des Erwachsenwerden konfrontiert.

Meinung:
Was soll man zu diesem Comic sagen. In der Beschreibung wird der Vergleich zu einem sehr alten Film gezogen: „Picknick am Valentinstag“. Ich weiß nicht, ob einer der Leser dieser Rezension den Film überhaupt noch kennt, aber ich kann den Vergleich nachvollziehen. Auch in dem Film ist eigentlich fast nichts passiert, aber irgendwie lag die ganze Zeit eine prickelnde Spannung über dem Plot. Und auch das Ende des Films ist sehr vergleichbar – nämlich ... mehr als offen? Also irgendwie nicht schlecht, und ich kann auch die Nominierung für den Will-Eisner-Award 2000 in der Kategorie „Best Novel“ nachvollziehen, aber vielleicht hätte man noch viel mehr daraus machen können. Beeindruckend ist auf jeden Fall, mit welchen einfachen Stilmitteln Nabiel Kanan es schafft, diese unheimliche Atmosphäre zu schaffen. „Simple Schraffierungen erzeugen eine magische Stimmung“ – dieser Wertung im Abspann der Geschichte kann ich nur beipflichten.

Lost Girl

Autor der Besprechung:
Stephan Schunck

Verlag:
Lost Comix

Preis:
€ € 9,90

ISBN 10:
3 8311 1937 6

94 Seiten