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Comic-Besprechung - Tod auf dem Nil
Geschichten:Tod auf dem Nil
Autor: Agatha Christie, Francois RiviereZeichner: Solidor
Colorist: Cecile Vergult
Story:
Der berühmte Detektiv Hercule Poirot fühlt sich urlaubsreif und bucht eine Fahrt den Nil entlang. Auf dem Schiff trifft er eine Reisegesellschaft, die sich untereinander teilweise zu kennen scheint aber sich nicht sonderlich schätzt. Spätestens als ein Mord geschieht, ist es mit dem Urlaub für Poirot vorbei.
Meinung:
Literatur zu übertragen ist meist ein schwieriges Unterfangen, weil einfach Romane sehr viel komplexer sind und sein können, als Filme oder eben auch Comics. Und viele mögen es bemängeln, dass die Sprache, welche einen Roman ausmacht bzw. ausmachen kann, bei einer Adaption auf der Strecke bleibt. Das ist hier, bei der Adaption des Romans Tod auf dem Nil von Agatha Christie kein sonderliches Problem. Die Romane der britischen Schriftstellerin leben ja nicht unbedingt von der Sprache, sondern von den Figuren, der Stimmung, des Settings und vor allem der ausgeklügelten gediegenen Kriminalfälle. Und genau auf diese Aspekte konzentriert sich auch die Adaption von Francois Riviere und Solidor. Das einzige, was hier zu einem kleinen Problem wird, ist die Dichte des Romans und die vielen Figuren.
Das vorgegebene Albenformat lässt wenig Raum und so drängen sich die Panels ziemlich auf der Seite und können nur bedingt ihre volle Wirkung entfalten. Zudem sind die Sprechblasen nicht immer den Personen leicht zuzuordnen. Auch droht der Leser manchmal den Überblick über die Figuren zu verlieren, was auch daran liegt, dass sie recht verwechselbar gezeichnet sind. Ansonsten ist die Story sehr gelungen und adaquät umgesetzt: das Setting stimmt, die Atmosphäre ist da und die Adaption folgt inhaltlich treu dem Roman.
Lobenswerterweise gibt es auch wenige erklärende "Off"-Panels, sondern die Handlung wird mit den Bildern und Dialogen vorangetrieben. Der franko-belgische Stil ist eindeutig in der ligne claire verwurzelt. Dabei erinnert der Stil von Solidor sehr viel mehr an Edgar P. Jacobs, denn an Hergé. Die Hintergründe sind zwar recht detailliert ausgearbeitet, aber gerade die Figuren und die teilweise recht einförmige Kolorierung sind wieder ganz in der Tradition. Gerade die Figurenzeichnungen machen aber auch die Verwechselbarkeit stellenweise aus. Aber obwohl die Kolorierung gleichmäßig ist, ist sie doch passend zu dem Ort und der Zeit der Handlung.
Insgesamt eine gepflegte Unterhaltung ähnlich wie der Roman: kein Meisterwerk der (Comic-)Literatur, aber ein solider netter Spaß, den man immer wieder gerne zur Hand nimmt. Und das ist auch schon viel wert.
Fazit:
Eine grundsolide, unterhaltsame Adaption des Romans von Agatha Christie. In bester Tradition der ligne claire gezeichnet, atmet er nicht nur das Flair des Originals, sondern verbindet es zeichnerisch mit Klassikern wie Blake und Mortimer.
Tod auf dem Nil
Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann
Verlag:
Knesebeck
Preis:
€ 16,95
ISBN 10:
978-3868730982
ISBN 13:
978-3868730982
48 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- insgesamt traditionell
- klassisch aufgemachter Klassiker
- gedrängte Panels
- Sprechblasen manchmak schwer zuzuordnen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
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Keine Bewertung vorhanden | ||
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Rezension vom: | 14.06.2011 | ||||||
Kategorie: | One Shots | ||||||
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