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Comic-Besprechung - Fantastic Four 7: Primelemente
Geschichten:
Primelemente US-Fantastic Four 575 - 578 (Mar. 2010 - Jun. 2010)
Autor: Jonathan Hickman
Zeichner: Dale Eaglesham
Inker: Dale Eaglesham
Farben: Paul Mounts
Story:
Ein erwachsener Franklin Richards aus der Zukunft prophezeite einen verheerenden Krieg zwischen vier Städten. Plötzlich tauchen an den unterschiedlichsten Stellen verborgene Metropolen auf. Jede Stadt steht im Zusammenhang mit den Fantastic Four und immer wieder sind die Mitglieder als Erste vor Ort, um mit den Bürgern Kontakt aufzunehmen. Doch die Beweggründe der Einwohner sind oftmals nicht nachvollziehbar und ihre Besitzansprüche sorgen für Konflikte. Können die Fantastic Four den drohenden Krieg abwenden oder wird sich Franklins Prophezeiung erfüllen?
Meinung:
Ab
der ersten Seite spürt man, dass Hickman einiges mit den Fantastischen
Vier vorhat. Sein Talent für groß angelegte Geschichten, die auch den
Figuren Raum zur Entwicklung lassen, hat er bereits mit der Serie Secret Warriors bewiesen.
Primelemente bereitet die Fantastischen Vier auf eine epische Schlacht
vor und das ist auch gleich der größte Kritikpunkt. Schlag auf Schlag
tauchen neue Städte auf und die Konsequenzen werden kaum behandelt. Die 4
Kapitel laufen alle nach einem ähnlichen Schema ab. Ein Mitglied der
Vier entdeckt irgendwie eine neue Stadt. Dann werden die Einwohner und
ihre Motive vorgestellt. Am Ende sind weitere Entwicklungen in
Stichpunkten zusammengefasst.
So wollen z.B. die Einwohner einer Stadt
als autonomer Staat anerkannt werden. Das Problem dabei ist lediglich,
dass die Metropole mitten in Amerika liegt. Dieser Konflikt bietet Stoff
für eine eigene Geschichte, die den Umfang des gesamten Bands sprengen
könnte. Doch das Potential wird verschenkt, indem man die Handlung in
einigen Schlagworten zusammenfasst. Dieses Schema lässt sich bei allen
vier Städten erkennen.
Man bekommt den Eindruck, als wolle Hickman
möglichst schnell den prophezeiten Krieg der Städte ausbrechen lassen.
Dadurch verschenkt er jede Menge Möglichkeiten. Viele kritische und
interessante Aspekte werden nur flüchtig angerissen. So stecken in der
Diskussion zwischen Ben Grimm und dem Mole Man einige philosophische
Ansätze, die richtig ausformuliert den Leser zum Denken anregen würden.
Doch dieses Thema wird nur kurz angeschnitten und Hickman hastet weiter
zur nächsten Stadt.
Im
Gegensatz dazu hat er ein wirklich erstaunliches Gespür für die
Fantastischen Vier. Er findet genau das richtige Maß von “fantastischen”
Elementen. Insbesondere Reed Richards hat einige große Momente, in
denen er auf seine unverwechselbare Art die Welt erklärt. Diese Dialoge
lesen sich erfreulich locker. Doch auch der familiäre Aspekt kommt bei
Hickman nicht zu kurz und so entsteht, trotz der inhaltlichen Hetze ein
stimmiges Gesamtkonzept, das den Geist der Fantastischen Vier einfängt
und die berühmte Familie glaubwürdig in der heutigen Zeit präsentiert.
Auch
die Auswahl der Gegner ist Hickman gelungen. Mit dem Mole Man erinnert
er an die Anfangszeit der Vier, denn Harvey Ruppert Elder war der erste
Gegner der Fantastischen Vier. Annihilus und die Inhumans komplettieren
die illustre Riege und passen ebenfalls wirklich gut in das gesamte
Szenario.
Dale
Eaglesham liefert eine hervorragende Arbeit ab. Seine Bilder sind
detailreich und so manche Nebensächlichkeit wird sorgsam in Szene
gesetzt. Seine Splashpages versetzten den Leser immer wieder in Staunen.
Diese ganzseitigen Bilder sind wahre Meisterwerke und da ist es nicht
verwunderlich, dass sie häufig zum Einsatz kommen. Eaglesham setzt die
Bilder jedoch nie grundlos ein. Immer setzten sie innerhalb der
Geschichte ein Ausrufezeichen und verdeutlichen dem Leser somit die
Wichtigkeit des Geschehens. Auch bei der Vielzahl der merkwürdigen
Wesen, die hier auftreten beweist der Künstler ein hohes Maß an
Kreativität und Einfallsreichtum. Egal ob unter Wasser, unter der Erde,
im Weltall oder in der Negativzone: Eaglesham stattet jede Umgebung mit
individuellen Details aus, so dass die Unterschiede glaubhaft
visualisiert werden. Die Actionsequenzen meistert er auch bravourös.
Fazit:
Primelemente
schreitet zu schnell voran und Hickman steuert unter Hochdruck auf eine
epische Auseinandersetzung zu. Hierbei bleiben leider einige
Handlungsstränge auf der Strecke. Etwas mehr Vorstellung der einzelnen
Parteien wäre durchaus wünschenswert gewesen. So entsteht leider der
Eindruck eines hastigen Vorworts, dem es dennoch gelingt Interesse an
der eigentlichen Schlacht zu wecken. Optisch macht der Comic eine Menge
her.
Fantastic Four 7: Primelemente
Autor der Besprechung:
Marcus Koppers
Verlag:
Paninicomics
Preis:
€ 12.95
108 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- glaubhafter Familiensinn
- grandiose Splashpages
- Fantastische Elemente
- vieles nur angerissen
- verschenktes Potential
- Kapitel enden abrupt
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
(1 Stimme) | ||
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Rezension vom: | 14.06.2011 | ||||||
Kategorie: | Die Fantastischen Vier | ||||||
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